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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra
Autoren: Anne McCaffrey
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genutzt und besaßen im besten Fall äußerst konservative Freizeitangebote. Aus den Berichten, die sie auf-geschnappt hatte, wußte Killashandra, daß diese nahegelegenen Planeten die Besucher von Ballybran leid waren und sie entweder rücksichtslos ausnahmen oder ausgesprochen grob behandelten.
    »Das einzig Gute an ihnen«, knurrte Killashandra wütend, »ist die Tatsache, daß ich noch nicht da war.«
    Sie hatte beabsichtigt, ihren schon lange überfälligen Urlaub auf Maxim, dem Freizeitplaneten des Barderi-Systems, zu verbringen. Nach allem, was sie gehört hatte, konnte man in den modernen Vergnü-
    gungsparks und den Hotels des freizügigen Maxim die Kristallresonanz leicht vergessen. Aber sie hatte noch nicht genug Kredite, um sich dieses Vergnügen leisten zu können.
    Sie rieb sich wütend die Hände und bemerkte, daß die dicken Schwielen, die von den heftigen Vibrationen des Schneiders stammten, durch das lange Bad aufge-weicht waren. Die zahlreichen kleinen Risse und Schnitte, die der Beruf des Sängers mit sich brachte, waren zu kleinen weißen Narben verheilt. Nun, wenigstens in dieser Hinsicht funktionierte ihr Symbiont ein-wandfrei. Und die weißen Kristalle hatten ihr immerhin einen kleinen Urlaub auf einem anderen Planeten eingebracht.
    Weiße Kristalle! Enthor hatte etwas über ein zerstörtes Manual erzählt! Weiße Kristalle von Ballybran kamen in optherianischen Sinnesorgeln zum Einsatz, und sie hatte vierundvierzig Stück geschnitten, die, mit einem halben Zentimeter Größe beginnend, um jeweils fünf Millimeter größer wurden.
    Lanzecki hatte ihr eine Frage gestellt.
    »Wäre Optheria weit genug?« Sie erinnerte sich an seine tiefe Stimme, an seine Worte.
    Sie grinste erleichtert, nachdem ihr die Frage wieder eingefallen war. Sie drehte sich zum Bildschirm herum und tippte seine Nummer ein.
    »Killa?« Lanzeckis Hände schwebten über der Tastatur, und die gehobenen Augenbrauen verrieten seine Überraschung. »Du hast noch nichts zu essen bestellt.« Er runzelte die Stirn.
    »Oh, hast du das Programm angewiesen, mich zu überwachen?« Sie strahlte ihn erfreut an und erinnerte sich an ihre Romanze vor ihrer ersten Fahrt in die Ranges. Nach ihrer Rückkehr aus dem Trundomoux-System hatten sie nur wenige Tage füreinander Zeit gehabt, bevor Lanzecki mit Arbeit überschüttet wurde und sie wieder zu den Ranges aufbrechen mußte. Seitdem war sie nur noch in den Complex zurückgekehrt, um Vorräte aufzunehmen oder vor einem Sturm in Deckung zu gehen. Deshalb waren ihre Begegnungen sehr knapp ausgefallen. Es war schön zu wissen, daß er es sofort erfahren wollte, wenn sie wieder auf die Beine kam.
    »Es schien der beste Weg, mit dir Kontakt aufzunehmen. Nach zweiunddreißig Stunden im Tank mußtest du einen Heißhunger haben. Wenn ich darf, leiste ich dir gern Gesellschaft...« Und als sie zustimmend nickte, tippte er rasch eine Nachricht in seinen Computer und schob seinen Stuhl zurück. Er lächelte sie an. »Ich habe nämlich auch Hunger.«
    Eine weitere Bestätigung dafür, daß ihre Erinnerung ungebrochen funktionierte, war die Tatsache, daß Killashandra sich ohne Schwierigkeiten an Lanzeckis Vorlieben erinnern konnte. Sie grinste, als sie Yarra-Bier bestellte. Ihr Bauch gurgelte ungeduldig. Sie hatte lange nichts Vernünftiges mehr gegessen und wollte sich von Lanzeckis Vorlieben leiten lassen.
    Sie warf sich gerade einen buntgestreiften Umhang über, als es klingelte. »Herein!« rief sie. Auf dieses Stichwort hin spuckte der Lieferschacht ihre Bestellung aus. Der Duft des Essens ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen.
    Sie nahm sofort die dampfenden Teller aus dem Lieferschacht und begrüßte Lanzecki mit einem breiten Grinsen.
    »Die Küchenleitung hat mich gebeten, einige gut ge-wählte Worte der Mißbilligung über den stark angestie-genen Verbrauch von Yarra-Bier zu verlieren«, sagte er, während er den Krug und die Becher zum Tisch trug. Er setzte sich und schenkte zwei Gläser ein. »Auf deine Wiederbelebung!« Lanzecki hob das Glas und prostete ihr zu. Mit einem kurzen Blick schalt er sie, weil die Behandlung überhaupt nötig geworden war.
    »Antona hat mich schon ausgeschimpft aber ich mußte diesmal einfach genug verkäufliche Kristalle schneiden, um den Planeten verlassen zu können.«
    »Die weißen Kristalle waren auf jeden Fall ein Erfolg.«
    »Hast du nicht, kurz bevor ich bewußtlos wurde, etwas über Optheria gesagt?«
    Lanzecki nahm einen Schluck Yarran-Bier,
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