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Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision
Autoren: Daniel Suarez
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«Komme.»
    Smokey machte sich so klein wie möglich, während Quadrocopterdrohnen einen Kugelhagel auf den Bentley losließen. Er langte nach dem Zündschlüssel und stellte den Motor ab. Dann zielte er mit seiner MP5 durch einen schmalen Sehschlitz im Panzerstahl und feuerte auf einen Quadrocopter.
    Er hörte einen schweren Motor näher kommen und konnte gerade noch auf die andere Seite ausweichen, ehe die gesenkte Schaufel eines Frontladers krachend unter den Bentley fuhr. Er spürte, wie die Schaufel den Wagen drehte, anhob und dann kippte. Der Bentley landete erst krachend auf der Seite und dann tatsächlich wieder auf den Rädern.
    «Heilige Scheiße, Ripper!», schrie Smokey ins Funkgerät und kroch wieder rüber ans Steuer.
    «Bist du okay?»
    «Ja.» Er sah den Frontlader eine feuernde Quadrocopterdrohne mit seiner Schaufel zu Boden donnern und zerquetschen.
    «Verreck, du Miststück!»
    «Du bist der helle Wahnsinn, Ripper.»

    Evans folgte dem Kapitän eine schmale Treppe hinauf, drehte sich noch einmal um und blickte hinab auf das steigende, blubbernde Meerwasser zwischen Maschinen und dicken Rohren. Vom Adrenalin war er jetzt fast wieder nüchtern.
    Der Kapitän packte ihn am Ärmel und zerrte ihn weiter. «Wir müssen dieses Abteil dichtmachen. Wo zum Teufel ist der andere Mann?»
    «Er hat sich im Generatorenraum eingeschlossen.»
    Der Kapitän blieb stehen und zeigte die Treppe hinab. «Holen Sie ihn! Ich muss mich um die Bilgenpumpen kümmern, damit wir nicht kentern.» Er gab Evans einen Schubs. «Los jetzt!»
    Der Kapitän rannte weiter und durch das Schott. Als Evans wieder hinabblickte, wurde ihm bewusst, dass er jetzt in der dunklen Brühe Unterwasserschneidbrenner erkennen konnte. «Auf keinen Fall …»
    Plötzlich kam Ritter weiter unten durch eine Nebentür gestolpert. Er rief: «Wo geht es raus aus diesem verdammten Loch?»
    Evans deutete mit dem Kopf die Stufen hinauf und rannte weiter. Ritter kam hinterher.
    An der wasserdichten Tür angelangt, drehte sich Evans noch einmal um und sah jetzt das Meerwasser rapide steigen.
    Ritter brüllte: «Nein! Nicht zumachen!»
    Evans zog eine Grimasse. «Ist nicht persönlich gemeint, Arschloch. Rein geschäftlich.» Er knallte das Schott zu und verriegelte es. Das Metall war so dick, dass er die Schreie auf der anderen Seite kaum hörte.

    McKinney und Odin blieben fast zwanzig Minuten auf der Brücke der Ebba Mærsk . Der Pheromonbehälter war so gut wie leer, aber voraus erkannten sie jetzt eindeutig Wellen, die sich an Felsen brachen, eine Linie, die sich über ein knappes Drittel der Kimm erstreckte.
    Odin stand schon die ganze Zeit am Steuer und korrigierte immer wieder den Kurs von Hand.
    «Sind wir nah genug dran, um von Bord zu gehen?»
    «Nur noch ein kleines Stück – wir sind jetzt so weit gekommen, da müssen wir sichergehen. Wie sieht’s mit dem Pheromon aus?»
    Sie schüttelte den Behälter. «Nicht mehr viel. Vielleicht noch ein, zwei Fingerbreit, aber bei unserer Verbrauchsrate müsste das reichen.»
    Die Quadrocopterdrohnen fingen schon wieder an, ihre menschliche Ausatemluft zu untersuchen. McKinney drückte das Sprühventil, um sich und Odin noch eine Pheromondosis zu verpassen.
    Aber es kam nichts.
    Sie schüttelte den Behälter und versuchte es noch ein paarmal.
    Er bemerkte es. «Was ist los?»
    «Treibgas. Das verdammte Treibgas ist alle.»
    Sie wechselten einen mehr als ernsten Blick und schauten hinaus auf die Tausende und Abertausende von Drohnen. McKinney sah einen Quadrocopter vor der Fensteröffnung des Brückenraums emporsteigen und genau auf sie zusteuern.
    Odin zielte mit der Pistole und drückte ab: Die Drohne verschwand aus der Fensteröffnung. «Verfluchtes Ding!»
    Jetzt sahen sie ein paar Kilometer voraus zerklüftete Felsen in schäumenden Wellen. Odin nahm ein Fernglas mit Entfernungsmesser aus einem Halter an der Konsole. Er richtete es auf die Felsen. «Zweieinhalb Kilometer. Wir müssen nur noch etwa vier Minuten überleben.»
    McKinney zeigte auf ein Dutzend Quadrocopter in zweierlei Größe, die sich um die Brücke scharten. Sie blickte in die Richtung, aus der die Drohnen gekommen waren, und sah dort noch einmal so viele.
    Odin nahm ihr den Pheromonbehälter aus der Hand und warf ihn auf die Steuerkonsole. «Bleib weg!» Er feuerte mehrmals schnell hintereinander mit der Pistole auf den Behälter, bis dieser schließlich zu Boden rollte.
    McKinney hob ihn auf, nur um feststellen zu müssen, dass das
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