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Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision
Autoren: Daniel Suarez
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Beifahrertür des BMW und schob ihn hinein, während der Kapitän den turboaufgeladenen Motor anließ.
    Der Schwede fragte mit grimmiger Miene: «Und wenn irgendwas schiefgeht?»
    «Sie meinen, wenn wir sinken? In diesem Fall verschanzen wir uns in der Kombüse. Das wird dann unser Alamo. Die machen keine Gefangenen.» Smokey reckte den Daumen. «Halten Sie Funkverbindung, Käpt’n.» Er klopfte aufs Dach des BMW, und dieser schoss los, die Rampe hinab und mit quietschenden Reifen von Autodeck zu Autodeck.
    Mooch, Ripper und Smokey standen nebeneinander an der Reling und beobachteten die brodelnde dunkle Wolke, die von Süden heranzog wie ein Gewitter.
    Ripper checkte ihre Pistole. «Ich weiß nicht, wie’s euch geht, Jungs, aber ich entwickle so langsam einen richtigen Hass auf diese verdammten Biester.»
    Smokey ging zum Bentley. «Am besten halten wir sie so auf Trab, dass sie nicht dazu kommen, das Schiff zu zerlegen. Auf Deck drei ist am meisten Platz, also benutzt das, um Gas zu geben. Und, Ripper, donnere diese Schaufel um Himmels willen nicht unterhalb der Wasserlinie gegen die Rumpfwand.»
    Sie rannten zu ihren Fahrzeugen.
    Smokey jagte den Bentley hoch. Mit quietschenden Reifen schlingerte er die Rampe hinab in die Tiefen des Schiffs, während das Heulen und Brummen von Tausenden kleiner Düsen- und Zweitakttriebwerke zu einem schrecklichen Lärm anschwoll und die Drohnen die Sonne verdunkelten.

    Evans saß leise schwankend auf einem Bürostuhl vor mehreren Computermonitoren im blitzsauberen Maschinenkontrollraum. Er hatte sich einen dunklen, lauten Ort vorgestellt, aber der Maschinenbereich des Schiffs bestand aus mehreren separaten Räumen. Die Maschine selbst war so groß wie ein Sattelzug und befand sich in einem drei Stockwerke hohen, von Rohren durchzogenen Raum. Es gab aber auch noch mehrere kleinere, im Leerlauf dieselnde Hilfsmaschinen, Reihen von mächtigen Generatoren, Kühlwasser- und Kraftstoffförderpumpen, Kraftstofffiltersysteme und Kraftstoffeinspritzpumpen. Die gesamte Anlage war riesig.
    Der Kapitän und Ritter kamen wieder in den Kontrollraum. «Sie hätten nicht so viel trinken sollen. So sind Sie ja zu nichts zu gebrauchen.»
    Plötzlich gab es irgendwo eine Explosion, die das ganze Deck erschütterte.
    Evans fuhr erschrocken hoch, als am Kontrollpult Alarmlampen aufleuchteten. «Was zum Teufel war das?»
    Eine Alarmsirene ertönte, und rote Feuerwarnlampen blinkten.
    Der Kapitän schob den Bürostuhl beiseite, klickte sich durch Screens, holte das Bild einer Überwachungskamera auf einen der Monitore. Es war die Sicht von oben auf die Steuerbord-Außenseite des Schiffsrumpfs nahe dem Bug. Vor ihren Augen düsten mehrere kleine Fluggeräte ins Bild und «landeten» in einem Funkenregen dicht über der Wasserlinie auf der Rumpfwand, wobei sie tiefe Schrammen in den orangefarbenen Lack gruben. Noch während die ersten zum Stillstand kamen, schrammten schon weitere heran, setzten sich fest wie Blutegel.
    Der Kapitän sah perplex auf den Bildschirm.
    Evans suchte vergeblich nach Zigaretten. «Sie haben elektromagnetische Landefüße, Käpt’n. Kleben an Ihrem Rumpf wie gottverdammte Entenmuscheln. Und damit geht der Spaß erst los.»
    «Wahnsinn. Absoluter Wahnsinn!»
    Ritter sah kopfschüttelnd zu.
    Auf dem Bildschirm spien die Brennschneidewerkzeuge der zuerst gelandeten Drohnen bereits Funkenfontänen in die Wellen. Ihre Dreiecksflügel als Schutzschild nutzend, arbeiteten sich die Schiffschneider unter die Wasserlinie hinab.
    «Mein Gott! Die schlitzen uns auf wie einen Fisch.»
    «Das ist das Prinzip.» Evans tastete immer noch seine Taschen nach Zigaretten ab.
    Alle drei Männer sah jäh auf, als ein schnell dahinschrammendes Geräusch durch die Rumpfwand vor ihnen drang. Es folgten noch mehrere Geräusche derselben Art.
    Der Kapitän klickte sich durch weitere Überwachungsscreens. «Wir haben eine doppelte Rumpfwand. Um da durchzukommen, werden sie eine Weile brauchen.» Er griff zum Sprechfunkgerät. «Da sind eine Menge Drohnen, die unter der Wasserlinie den Rumpf aufschneiden, und es brennt auf Deck eins. Backbord, Abteil drei.»
    Schussgeräusche und Reifenquietschen kamen über Funk, dann Smokeys Stimme: «Wir haben gerade alle Hände voll zu tun, Käpt’n!»

    McKinney arbeitete sich vorsichtig zwischen krabbelnden Drahtschneiderdrohnen hindurch und übersprang dann die zweieinhalb Meter breite Kluft zum letzten Containerblock zwischen ihnen und dem Brückenhaus. Sie
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