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Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Titel: Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons
Autoren: Renate Blieberger
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zuverlässigen Mann wie dich zu bekommen. Wer würde dir denn gefallen? Vielleicht kann ich deine Vorzüge bei ihr ins rechte Licht rücken." Caleb seufzte: „Lass es gut sein, ich fühle mich wohl in meinem Leben, so wie es ist, komm es ist schon spät, mach den Laden zu, und lass mich dich wenigstens nach Hause bringen." Die junge Hexe folgte ihrem Freund hinaus und versperrte die Ladentür. Trotz seiner Beteuerung den Abend am Fest ohne sie zu verbringen, mache ihm nichts aus, hatte sie ein schlechtes Gefühl dabei. Sie hakte sich verspielt bei ihm unter, um zu zeigen, wie wichtig er immer noch für sie war, auch wenn es nun Jake in ihrem Leben gab. Sie seufzte innerlich gequält, sie kannte Caleb ihr ganzes Leben lang und sie wollte ihn auch in Zukunft genau dort haben, in ihrem Leben. Bei ihm hatte sie ein warmes geborgenes Gefühl wie sonst nirgends. Aber wie zum Teufel sollte sie ihre Freundschaft und ihren zukünftigen Ehemann nur zusammenbringen, wenn Jake sich so verrückt benahm, wenn es um Caleb ging.

    Wenn jemand Elisa Sullivan in diesem Moment beobachtet h ätte, wäre sie ihm als eine alte Frau erschienen, die konzentriert die unzähligen Kräuter in Ihrer Hütte sortierte, bündelte und bearbeitete. In Wahrheit jedoch kreisten ihre Gedanken um düstere Dinge. Sie war nun fünfundsechzig Jahre alt und immer noch lag die Last das Gleichgewicht zwischen den Geschöpfen der anderen Welt und den Menschen zu bewahren auf ihren Schultern. Ihr jüngerer Sohn Brian hatte zwar ihr magisches Talent geerbt, sich jedoch schon früh von der Naturmagie und dem Gleichgewicht ab und der dunkleren Blutmagie zugewandt, zumal die Lady ohnehin nur weibliche Hüterinnen akzeptierte. Ihr zweiter Sohn, Ellys Vater, hatte keinen Funken Magie in sich und war ohne jemals von diesen Dingen zu erfahren, nach dem tragischen Tod seiner Frau in die Stadt gezogen, um dort eine Kunstschmiede zu eröffnen. Zum Glück hatte sie ihn überreden können Elly hier bei ihr in Eden Hill zu lassen. Das Mädchen war außerordentlich begabt und zeigte auch großes Interesse an den Lektionen in Kräuterkunde und den alten Mythen, welche die alte Frau ihr seit ihrer Kindheit beibrachte. Demnächst hätte sie ihr auch noch die höhere Magie beibringen wollen, aber ihre Beziehung zu diesem Jake Erikson bereitete der alten Hexe Sorgen. Er war der Sohn des Tierarztes und studierte dieses Fach auch selbst, und unglücksseligerweise hielt er die ganzen alten Legenden und Brauchtümer für blanken Aberglauben. Er würde, sobald er sein Studium abgeschlossen hatte, vermutlich auch in eine der Städte gehen, um mehr Wohlstand zu erlangen, wie die meisten jungen Leute. Erst war Elisa nicht weiter beunruhigt gewesen, war ihre Enkelin doch erst zweiundzwanzig und neigte noch zu Schwärmereien. Und der Bursche war nun einmal gut aussehend, und er hatte auch Charme, das musste selbst sie zugeben. Da die Beziehung der Beiden aber auch nach einigen Monaten nicht zu zerbrechen schien, hatte sie Angst auch noch Elly an die Stadt zu verlieren. Ihr Blick schweifte durch den Schuppen, von den Kräutern, die an der Decke hingen, zu dem alten Arbeitstisch mit dem Mörser und den Schüsseln aus Kupfer, und blieb schließlich an der verschlossenen Truhe hängen. In dieser waren die magischen Bücher der Sullivan Hexen seit vielen Jahrzehnten verwahrt. Elly war die letzte Chance das Gleichgewicht, welches so überlebenswichtig für Eden Hill und seine Menschen war, zu bewahren, wenn Elisa eines Tages nicht mehr lebte. Sie musste einen Weg finden, das Mädchen in dem kleinen Dörfchen zu halten. Sie beschloss die Lady des Baumes um Rat zu fragen, die uralte Dryade kannte das Mädchen ebenfalls seit dessen Geburt, und wie alle ihrer Art verstand sie es die Menschen zu beeinflussen, vielleicht konnte sie ihr einen klugen Ratschlag erteilen. Elisa erhob sich schwerfällig, nahm ihren Umhang und ging durch den Kräutergarten zum alten Pfad, der direkt zum kleinen See mitten im Wald und zur alten Weide mitsamt seiner Bewohnerin führte.

    Wie immer wenn sie sich dem Hain n äherte, wurden Elisas Schritte müheloser, die Magie des Ortes, den sie seit Jahrzehnten behütete, hieß sie willkommen und schien die Jahre wegzuwischen. Noch bevor sie die alte Weide erreichte, konnte sie bereits den Gesang der Dryade hören. Ein Geräusch, das an das Wispern von Blättern im Herbst und das Plätschern des kleinen Sees erinnerte. Zu Elisas Überraschung wartete das Baumgeschöpf nicht
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