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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter
Autoren: Christiane Heggan
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Bildschirm blinkte das Signal für eine eingegangene Nachricht. Kate hörte den Anruf ab, und Mitchs Bariton füllte den Salon.
    „Kate, ich schwöre dir, wenn ich den nächsten fünf Minuten nichts von dir höre, dann schicke ich die Nationalgarde aus. Wo zum Teufel steckst du? Warum hast du nicht angerufen? Und warum gehst du nicht an das verdammte Handy?“
    Kate wählte seine Nummer.
    Nach dem ersten Signal war er am Apparat. „Kate?“
    Sie schloss kurz die Augen, als ihr klar wurde, dass sie seine Stimme um ein Haar nie wieder gehört hätte. „Mir gehts gut, Mitch. Ich bin auf dem Boot der Buchanans –
Sweet
…“
    „Ich weiß. Ich bin schon unterwegs, und die Hälfte des Weges habe ich bereits hinter mir. Kate, hör mir zu. Lyle Buchanan hat das Krankenhaus verlassen …“
    „Er ist bereits hier.“ Sie lächelte Lyle zu, der sie aufmerksam beobachtete. „Aber mach dir keine Sorgen. Er ist nicht in der Lage, jemanden zu verletzen.“
    „Was ist denn passiert?“
    „Das erzähle ich dir, wenn du hier bist.“
    Sie beendete das Gespräch und rief die örtliche Polizei an.

42. KAPITEL
    S eit dem Watergate-Skandal hatte es in der Hauptstadt nicht mehr solche Schlagzeilen gegeben. Es dauerte Wochen, ehe dieser jüngste Skandal verebben und Teil von Washingtons bunter Geschichte werden würde. In den Zeitungen wurden sofort Parallelen zwischen diesem Fall und dem der Halbweltdame von Washington gezogen, bei dem eine andere lokale Berühmtheit Rettung im Mord gesucht hatte, um ihre sexuellen Vorlieben zu verheimlichen. Nur ein Zufall? hatte ein Reporter in seiner Morgenkolumne gefragt. Oder hatte Kate Logan mit ihrer Ein-Frau-Kanzlei absichtlich eine neue Richtung eingeschlagen und es speziell auf die Reichen und Einflussreichen abgesehen? Er hatte sie angerufen, aber Kate hatte ihm nichts erzählt. Sie hatte nämlich selbst keine Ahnung, welche Richtung ihre Karriere nehmen würde. Na ja, vielleicht wusste sie es schon, aber mit ihm würde sie bestimmt nicht darüber diskutieren.
    Wenige Stunden nach den Ereignissen auf der
Sweet Melody
war Todd aus dem Gefängnis entlassen und von jeglichem Verdacht freigesprochen worden. Lyle Buchanan lag wieder im Krankenhaus. Hallies Kugel, die durch den Oberarmknochen und Teile des Schulterblatts gedrungen war, hatte ihm erhebliche Verletzungen zugefügt.
    Es überraschte niemanden, dass er sich gegenüber der Polizei nicht sehr kooperativ zeigte. Er hatte kein Wort gesagt, nicht zu seiner Verteidigung und nichts darüber, was nun tatsächlich vor zwei Jahren in dem Motelzimmer passiert war. Aber das spielte jetzt auch keine Rolle mehr. Lyles Worte, mit denen er sich selbst belastet hatte, und seine eindeutige Absicht, Kate und Hallie zu ermorden, waren auf Kates Kassettenrecorder festgehalten worden.
    Jacob Winters seinerseits hatte energisch abgestritten, etwas von Lyles Schuld im Zusammenhang mit dem Mord an Molly Buchanan zu wissen. Seine Aufgabe war es gewesen, Todd aus dem Gefängnis herauszuholen, und das hatte er versucht.
    Weitere Auskünfte über Richter Buchanan hatte Lou Torres geliefert, mit dem Lyle seit langem eng verbunden war. Obwohl ihm achtzehn Vergehen zur Last gelegt wurden, vom Mord bis zum illegalen Glücksspiel, versuchte der Boss des Gangstersyndikats bis zuletzt, einen Deal mit der Staatsanwaltschaft zu machen, auch wenn sein Antrag auf Kaution abgelehnt worden war.
    Er und der Richter hatten sich vor mehr als zwanzig Jahren kennen gelernt, als Lyle noch ein unbedeutender Bezirksrichter war und Stammkunde in einem von Torres’ Massagesalons. Zum Pech für den Richter hatte Torres es sich zur Regel gemacht, die wahre Identität der Männer und Frauen ausfindig zu machen, die regelmäßig seine Etablissements besuchten.
    Nachdem er herausgefunden hatte, wer Lyle war, hatte er ihn angesprochen und ihm eine Art von Partnerschaft angeboten. Lyle standen – unter Wahrung strengster Diskretion – seine besten Mädchen zur Verfügung; dafür hatte dieser sich zur Milde verpflichtet, wann immer Torres oder einer seiner Verbündeten vor Gericht standen.
    Von Lyles Internet-Aktivitäten hatte er nichts gewusst, bis der Richter zu ihm gekommen war und ihm erzählt hatte, dass er in Schwierigkeiten sei. Eine Anwältin namens Kate Logan habe die Untersuchungen über den Mord an Molly Buchanan wieder aufgenommen und sei zur Bedrohung geworden. Torres hatte sich auf die einzige Art und Weise, die er kannte, um das Problem gekümmert – indem er den
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