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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber
Autoren: Manuela O. Tietsch
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schlief erst ein, als er sich bis zur Erschöpfung ausgeschrien und geweint hatte.“
    „Ich hätte alles gegeben, um ihn nicht verlassen zu müssen.“
    „Ich habe lange gewartet, ob du zurückkommen würdest. Ronait bekam ich noch im alten Haus, ohne dich. Dann zog ich um. Das heißt, ich wanderte aus, ich zog nach Schottland.“ Sie lächelte nachdenklich. „Runa und Lando halfen mir und ich zog in die Nähe der Steine, in der Hoffnung auf ein Zeichen von dir.“
    „So ähnlich dachte ich es mir.“
    „Du kamst nicht, die Kinder wurden größer und meine Trauer auch. Ich beschloß mein Leben in der anderen Zeit aufzugeben und ein neues zu wählen. Selbst auf die Gefahr hin, daß du bereits eine andere gefunden hast und mich gar nicht mehr wolltest.“
    „Und wie ist es dir gelungen in meine Zeit zu gelangen?“
    „Elriam!“
    „Dafür werde ich ihm mein Leben lang dankbar sein.“ Ich schloß die Augen, atmete tief ein und aus.
    „Geht es dir nicht gut?“ fragte Flanna erschrocken.
    „Es ging mir in letzter Zeit nie besser, gleichwohl ist es anstrengend.“ Ich lachte leise mit tiefer Stimme. „Aye, und wunderschön!.“
    Flanna drückte liebevoll meine Hand.
    „Ich wäre gern bei Ronaits Geburt dabeigewesen!“ Ich mochte gar nicht daran denken, was mir alles entgangen war. „Und Douglas ist ein richtiger Junge!“
    „Er hat dich nicht vergessen.“
    „Ich habe euch so vermißt.“ Ich wandte mich zu ihr um und vergrub mein Gesicht an ihrer Schulter. Ich beachtete meine Schmerzen nicht.
    Sie küßte mich liebevoll auf den Scheitel. „Wir dich auch.“ Sie sah in die Ferne. „Ohne die beiden Kinder hätte ich mich aufgegeben. Aber so hatte ich eine Aufgabe und ein Ziel!“
    Ich nickte, müde von der Anstrengung.
    „Schlaf ein wenig, die Kinder werden dich fordern, wenn sie wach sind.“
    „Gut so, dann weiß ich wofür ich lebe!“ Ich grinste schief. „Sie können sich mit Duana beschäftigen.“
    „Wer ist das?“
    „Eithne und Duncans Tochter!“
    Sie lächelte erfreut.

Keine heiligen Steine –
    Stolz und gequälte Töne
    Fünfzehn Jahre später
     
     
     
    Stolz beobachtete ich meinen Sohn, der mit starker Hand den Speer auf sein Ziel warf. Mein Blick wanderte weiter. Ronait, Anam, Carraig und Caitin sahen ihrem zum Mann gewordenen Bruder zu. Ronait war eine Schönheit, obwohl sie eben noch ein Kind war, jedenfalls für mich. Ich schmunzelte, nach Meinung der Füchsin war Ronait bereits auf dem besten Weg eine Frau zu sein. Sie war doch erst knapp sechzehn?! Ich mußte mir eingestehen, ich hatte die bewundernden Blicke der jungen Männer gesehen. Ich würde gut auf sie aufpassen müssen.
    Lachend kam die Füchsin über den Platz geschlendert. Mal blieb sie bei dieser Frau und redetet eine Weile, mal bei einer anderen. Es würde Stunden dauern, bis sie bei mir eintraf. Oh, wie ich diese Frau liebte. Unerwartet schoß mir unser erstes Zusammentreffen durch den Kopf. Kaum zu glauben wie lange das her war? Ich liebte sie wie am ersten Tag. Sie hatte alles aufgegeben um bei mir zu sein. Und jeden Tag sagte sie mir ohne Worte, daß sie es niemals bereut hatte.
    Daß sie fünf gesunde Kinder zur Welt gebracht hatte sah ihr keiner an und ich bemerkte des Öfteren die Blicke einiger junger Männer, die sie als mögliche Partnerin in Erwägung zogen. So hatte sich doch alles zum Guten gewandelt! Und unsere Reise hatte tatsächlich Frieden zu den MacBochras und uns MacDougals gebracht. Und das nicht nur einmal! Ich sah herüber zu Duncan und Eithne, deren drei Kinder mich ebenso mit Stolz und Liebe erfüllten wie unsere fünf. Und Calum? Er stand am Rand des Kampfplatzes und sah seinem ältesten Sohn beim Schwertkampf zu. Neben ihm stand Maili. Ich würde niemals vergessen, wie sie von ihrer schweren Verletzung genesen war und daraufhin ohne Umschweife ihre Liebe zu Calum gestanden hatte. Und wenn ich es genau nahm, war die Füchsin ebenfalls eine NicBochra gewesen, denn ihre Vorfahren stammten von ihnen ab. Frieden zwischen den MacBochras und MacDougals, wie oft hatten sich Mütter den wünschen müssen, bevor er endlich eingetreten war?
    Gavin kam herüber, der Graue folgte ihm auf Schritt und Tritt, obwohl er ein uralter Knochen war. Und dem Grauen folgte die Kleine, vollkommen erhaben.
    „Du siehst nachdenklich aus.“
    „So?“
    „Aye.“
    Wir lachten.
    „Ist er nicht ein Prachtkerl?“
    „Wen meinst du, Anathahan?“ Gavin lachte und hob abwehrend die Hände, weil ich ihm zum Spaß
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