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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber
Autoren: Manuela O. Tietsch
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stattfinden!“ MacAilpin sah in die Runde der teilweise entsetzten Gesichter. „Gibt es Einwände? Wenn einer etwas zu sagen hat, dann soll er jetzt reden?“ Coinneach schaute einmal in jedes Gesicht der Umstehenden. Als sich niemand meldete, sprach er weiter. „Die Streiter sollen Gelegenheit haben sich zu stärken und vorzubereiten, und in einer Stunde treffen wir uns auf dem Kampfplatz.“ Er sah zu Dougal, dessen Augen wie tot auf einen unsichtbaren Punkt im Kreis gerichtet waren. „Hast du deine Wahl getroffen?“
    Ich sah zu Coinneach. Mit diesem Urteil hatte ich nicht gerechnet und doch, gab es mir nicht die Gelegenheit mein Leben zu beenden? Er wartete auf meine Antwort. Ich nickte. „Ich wähle das Schwert und den Dolch. Keinen Schild!“
    Coinneach nickte. „So soll es sein!“
     
     
    Ich ließ mich von meiner Familie hätscheln. Meine Mutter hatte mir Essen und Wasser gebracht. Doch ich konnte nichts außer dem Wasser anrühren. Mein Magen rumorte. Ich hatte Angst, aye, und ich würde es nicht leugnen, wenn einer danach fragte. Calum knetete meine Schultern und den Rücken. Mein Vater und Gavin saßen mir gegenüber. Duncan und Eithne standen bedrückt hinter ihnen. Und die anderen hatten sich im Kreis um mich gesetzt.
    Duncan schüttelte den Kopf. „Es ist nicht Recht!“ sagte er entmutigt.
    „Hör auf, du hast ein Kind zu versorgen!“ Eithne plagte die Angst er könnte Dougal überreden seinen Platz zu tauschen.
    „Aye, es ist nicht Recht!“
    Ich sah ihn ruhig an. „Vielleicht war meine Kampfwut doch nicht umsonst?“ Ich lächelte schwach.
    „Du wirst ihn besiegen!“ sagte Calum im Brustton der Überzeugung.
    „Und wenn nicht?“ fragte MacDougal? „Was wird geschehen, wenn Dougal unterliegt?“
    Gavin zuckte die Schultern. „Dann liegt es an uns, ob es wieder Krieg geben wird oder nicht.“
    „Es wird keinen geben!“ sagte ich schnell. „Wenn ich unterliege, werdet ihr nichts unternehmen, was den Frieden gefährdet. Ich werde nicht unglücklich sein, da wo ich hingehe!“
    Meine Mutter seufzte und wandte sich ab.
    Ich sah traurig auf ihren Rücken. Ich wollte nicht daran denken, was geschehen würde, wenn ich unterlag. Und ich hoffte, daß durch diesen Kampf nicht ein weiterer entstehen würde. Ich bemühte mich, meinen Kopf frei zu bekommen. Die Füchsin und Kleindouglas hatten keinen Platz bei einem Kampf um Leben und Tod! Ich fragte mich, was ich tat, wenn ich gewann? Würde ich diesen widerwärtigen Vergewaltiger und Lügner töten? Wenn ich es täte, wäre dann ein Krieg zu erwarten? Würde MacBochra sich damit zufrieden geben? Ich bezweifelte das. Ein Schatten fiel auf meine Hände, die ich im Schoß hielt. Ich schaute auf.
    Neal und eine ihrer Begleiterinnen stand vor mir und sah auf mich herunter. Sie lächelte mich an. „Ich wollte euch nur den Beistand der Götter wünschen und euch mitteilen, daß ich an eure Unschuld glaube.“ Sie schaute mich unverwandt an.
    Mit einem Mal empfand ich ihre Ähnlichkeit mit der Füchsin als gar nicht mehr so groß. Sie sah ihr ähnlich, mehr nicht. Und sie wirkte jung. Viel zu jung! Ich lächelte zurück.
    „Danke, ich weiß das zu schätzen.“
    „Mein Onkel glaubt an euch, das weiß ich, er darf es nur nicht sagen.“ Sie sah mich mit großen grün schimmernden Augen an.
    Ich wagte es Gavin anzusehen. Er sah sie an und in seinem Blick konnte ich Liebe erkennen. Warum mußte nur alles immer so schwierig sein? Konnten die Menschen sich nicht ineinander verlieben, die zusammen gehörten? Es war nicht gerecht. Ich nickte ihr zu.
    Sie lächelte scheu, verneigte sich und entfernte sich leichtfüßig.
    Ich seufzte. Als ich aufschaute, bemerkte ich den Gesichtsausdruck meiner Mutter. Sie machte sich die größten Hoffnungen. Ich würde sie auf jeden Fall in einer Sache enttäuschen, sofern ich in der anderen die Oberhand behielt. Eine seltsame Seligkeit umfing mich, ein Gefühl, daß alles richtig war, so wie es kam.
     
     
    Ich hatte es nicht leicht auf den Platz zu kommen, weil sich drumherum die Menschen gesammelt hatten. In den ersten Reihen standen mehr Männer als Frauen. Ich wußte, meine Mutter und Eithne und alle anderen, die ich liebte, würden die Nähe zum Platz meiden. Mit großen Schritten ging ich, mich durch die Menge drängend, weiter.
    Fearchar stand bereits in der Mitte. Sein Blick war starr. Er machte auf mich den Eindruck eines Menschen, der wirklich zu allem fähig war. Er trug sein Schwert bereits in der rechten
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