Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keiner kuesst so heiß wie du

Keiner kuesst so heiß wie du

Titel: Keiner kuesst so heiß wie du
Autoren: Jennifer Lewis
Vom Netzwerk:
und ihm das Material wieder abgenommen. Danach war sie zu den Aufzügen geeilt, während er im Foyer geblieben war. Gesehen hatte sie ihn dann nicht mehr.
    Allerdings hatte er sich nicht an der Rezeption in die Anwesenheitsliste eingetragen.
    „Brooke, bist du noch da?“
    „Der Mann, der mit mir das Gebäude betreten hat. Er war groß, aber nicht so groß wie RJ.“ Wieso erinnerte sie sich plötzlich wieder an ihn? „Er trug einen von diesen Filzhüten, du weißt schon, so Indianer Jones mäßig.“
    „Idiotenkappen. Tragen normalerweise nur Idioten. Mein letzter Freund …“
    „Evie! Das hier ist wichtig. Sein Hut war regendurchnässt, und er trug eine Metallbrille mit dicken Gläsern. Man konnte kaum seine Augen erkennen.“
    „Was ist mit seinem Gesicht? Kannst du dich daran erinnern?“
    „Nein. Er hatte einen Schnurrbart und einen Vollbart. Verdammt, ich kann mich nicht einmal mehr an die Farbe erinnern. Grau vielleicht? Er war schon etwas älter und hatte einen breiten Bostoner Akzent.“
    Evie lachte. „Das klingt sehr verdächtig.“
    „Er sah eigentlich ganz normal aus. Außerdem war es draußen dunkel und stürmisch. Die meisten Mitarbeiter waren schon weg, weil es nach fünf Uhr war, und an der Rezeption war gerade Schichtwechsel. Deshalb konnte er einfach weitergehen, ohne aufgehalten zu werden.“
    „Vielleicht hat er nur auf diese Gelegenheit gewartet.“
    „Das denke ich auch.“ Eine düstere Ahnung – oder war es Furcht – beschlich Brooke. „Ich schätze, das ist eine wichtige Information.“
    „Du solltest RJ anrufen und es ihm sagen.“
    Einen Moment lang war sie versucht, Evie einfach abzuhängen und sofort RJ anzurufen. Doch dann kam ihr ein unangenehmer Gedanke. „Glaubst du, RJ würde sich freuen zu hören, dass ich den Mörder ins Büro gelassen habe? Wenn überhaupt, würde es das Ganze nur schlimmer machen.“
    „Da er ja sowieso schon wütend auf dich ist, spielt das doch keine Rolle mehr.“
    Brooke starrte aus dem Fenster auf die dunkle Straße. „Ich denke, ich sollte die Polizei anrufen. Ich begreife nicht, warum mir die Begegnung nicht schon früher eingefallen ist. Aber vielleicht hatte der Typ ja auch einen Termin im Haus. Vielleicht ist die Info völlig unwichtig.“
    „Oder vielleicht hilfst du mit, den Mörder von Reginald Kincaid zu schnappen. RJ wird bestimmt ganz aus dem Häuschen sein und dir sofort einen Heiratsantrag machen.“
    Helles Mondlicht beleuchtete die Straße und fiel durch die Vorhänge ins Zimmer. „Das bezweifle ich.“

10. KAPITEL
    „Wo ist Brooke?“ Matthew steckte den Kopf durch RJs Bürotür und blickte dann wieder auf Brookes leeren Schreibtisch.
    RJ fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Seine Brust war wie zugeschnürt, sein Kopf schmerzte. „Bis auf Weiteres freigestellt.“ Er sagte es so beiläufig wie möglich, weil er hoffte, Matthew würde sich mit der Antwort zufriedengeben.
    „Ist sie krank?“ Sein Bruder sah besorgt drein.
    „Nein, ist sie nicht. Ich dachte, es ist vielleicht besser, wenn sie eine Weile nicht ins Büro kommt. Die Dinge sind zu kompliziert geworden.“
    Matthew legte den Kopf schief. „Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“
    RJ stand auf und reckte sich. Oder versuchte es. Jeder Muskel in seinem Körper tat weh und machte ihm klar, wie sehr er unter Brookes Abwesenheit litt. Er vermisste ihre sonnige Art. „Ist ja nicht so, dass ich es darauf angelegt habe, es schlimmer zu machen. Was für ein Klischee! Eine Affäre mit meiner Assistentin. Offenbar habe ich den Verstand verloren.“
    Und mein Herz, fügte er im Geiste hinzu und verfluchte zugleich diesen Gedanken, der ihm plötzlich durchs Hirn geschossen war. Noch so ein Klischee. Seine Mutter hatte ihm in seiner Kindheit offenbar zu viele Gedichte vorgelesen.
    Matthew trat in das Büro und schloss die Tür. „Setzt sie dich unter Druck?“
    „Du lieber Gott, nein!“
    „Du bist wütend, weil sie dir nicht gesagt hat, dass sie Mom am Abend des Mordes gesehen hat.“
    „Ich war wütend und bin immer noch sehr durcheinander. Außerdem ist da noch etwas.“ Adrenalin schoss durch ihn hindurch. Er nahm den Briefbeschwerer vom Tisch und hielt ihn gegen das Licht. Es war ein kleines Schiff aus Glas.
    Matthew hob eine Braue. „Willst du darüber reden?“
    „Ich habe vergessen, ein Kondom zu benutzen.“
    Sein Bruder sah ihn erstaunt an. „Du glaubst, sie ist schwanger?“
    „Keine Ahnung, könnte aber sein. Verstehst du jetzt, warum alles
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher