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Keiner kuesst so heiß wie du

Keiner kuesst so heiß wie du

Titel: Keiner kuesst so heiß wie du
Autoren: Jennifer Lewis
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ihr gemeinsames Baby liebevoll ansah.
    Er nahm noch einen Schluck. Alles ging plötzlich so schnell. Jack konnte jederzeit die Firma übernehmen und ihn vor die Tür setzen. Da war das Letzte, was er brauchte, eine feste Beziehung.
    Dennoch musste er sich bei ihr entschuldigen.
    „Essen ist fertig!“ Pamela, die ein Tablett mit dampfenden Speisen in den Händen hielt, blickte durch die Tür. „Bitte kommen Sie doch alle ins Esszimmer, der Tisch ist gedeckt.“
    Die Entschuldigung würde noch warten müssen, denn im Moment wurde er hier gebraucht. RJ folgte den anderen in das elegante Esszimmer, wo unter einer Silberglocke das Lieblingsessen seiner Mutter, Lammkeule und Kartoffelgratin, wartete. Nachdem Matthew Wein in die Gläser gefüllt hatte, setzten sich alle hin, um ihr erstes Familiendinner nach der Haftentlassung ihrer Mutter zu genießen.
    „Okay, nur noch mal für mich.“ Evies Stimme drang aus dem Headset, das Brooke trug, damit sie während des Telefonierens im Wohnzimmer auf und ab gehen konnte. „Nachdem ich bei dir war – also vor gut zwei Stunden – und du mir gesagt hast, du liebst RJ, ist er vorbeigekommen, um dich abzuservieren und zu feuern.“
    Brooke holte tief Luft. „Das trifft es ziemlich genau. Theoretisch bin ich nicht gefeuert, sondern nehme bezahlten Urlaub. Er war sogar so freundlich, noch etwas draufzulegen, damit er mich schneller loswird. Er ist furchtbar böse auf mich.“
    „Und das alles nur, weil du ihm nicht gesagt hast, dass du seine Mutter an die Polizei verpfiffen hast?“
    „Evie! Bist du meine Freundin oder nicht?“
    „Ich mache doch nur Spaß.“ Allerdings fand Brooke Evies ironische Bemerkung nicht im Geringsten lustig.
    „Er ist ein leidenschaftlicher Familienmensch und der zukünftige Kopf der Kincaid-Familie. Sie steht für ihn an erster Stelle, und das bewundere ich.“
    „Selbst, wenn das bedeutet, dass du an letzter Stelle stehst?“
    Brooke biss sich auf die Lippe. „Wenn ich doch nur einen Weg wüsste, seine Mom aus dem Gefängnis zu holen. Dann würde er mir vielleicht verzeihen.“
    „Elizabeth Kincaid ist doch schon entlassen worden“, sagte Evie aufgeregt. „Ich hab’s vor einer Viertelstunde in den Nachrichten gesehen. Sie wurde auf Kaution freigelassen.“
    „Sie ist draußen?“ Das hatte RJ ihr nicht gesagt. Aber wieso auch? Er wollte sowieso nichts mehr mit ihr zu tun haben. Ihr Herz zog sich zusammen.
    „Sie haben gezeigt, wie sie das Gefängnis verlassen hat. Sie gehört wirklich zu diesen Leuten, die wie aus dem Ei gepellt aussehen, selbst wenn sie aus dem Knast kommen. Höfliches Lächeln in die Kamera und so weiter und so fort.“
    „Das sind gute Neuigkeiten.“ Brooke fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „RJ muss wirklich erleichtert sein. Ich frage mich allerdings, ob sie wissen, wer der wahre Mörder ist.“ Wenn seine Mom wirklich entlassen wurde, dann war er vielleicht nicht mehr ganz so böse auf sie.
    „Nach allem, was du sagst, wart ihr, also du und Elizabeth Kincaid, genau in dem Augenblick in der Firma, in dem der Mord begangen wurde. Hast du irgendetwas gehört oder gesehen?“
    „Das Gebäude war menschenleer. Offenbar hat der Täter sich irgendwo versteckt und gewartet, bis der Wachmann auf die Toilette gegangen ist, um dann zu verschwinden.“
    „Dann muss er auf die gleiche Weise ins Gebäude hineingeschlichen sein. Hast du irgendwelche fremden Leute gesehen?“
    „Nein, aber es war auch ein ziemlich verrückter Tag. Drei große Meetings, eins davon außer Haus. Danach musste ich die gesamten Blaupausen und Entwürfe wieder ins Büro zurückbringen.“ Plötzlich schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf, und sie blieb mitten im Zimmer stehen. Mit einem Mal erinnerte sie sich wieder. „Mein Gott, die Entwürfe. Ich habe sie ins Büro gebracht, weil ich mit RJ über die neue Zweigstelle am Hafen sprechen wollte. RJ war aber in einem Meeting, als ich mit einem Arm voller Entwürfe zurückgekommen bin. Als es angefangen hatte zu regnen, bin ich so schnell wie möglich vom Parkplatz zum Eingang gerannt, damit das Papier nicht nass wurde. Allerdings funktionierte die Drehtür nicht.“
    Plötzlich hatte sie die ganze Szene wieder klar vor Augen. Der Geruch des Regens, ihr nasses Gesicht und Haar, die dicken Regentropfen auf den Blaupausen.
    Und dann war da ein Mann im Regenmantel gewesen, der ihr netterweise die Entwürfe abgenommen und die Tür aufgehalten hatte.
    Im Foyer hatte sie sich flüchtig bei ihm bedankt
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