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Kein Tod wie der andere

Kein Tod wie der andere

Titel: Kein Tod wie der andere
Autoren: Carsten Ness
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unterwegs. Er musste mehrmals scharf bremsen, wenn vor ihm ein Fahrzeug auftauchte, und überholte an Stellen, wo er jedem anderen dafür sofort den Führerschein abgenommen hätte. Er flog durch Neuhaus und Hohensonne, raste an Newel vorbei, bis er kurz vor Windmühle wieder Marie reden hörten.
    »Jetzt höre ich wieder etwas. Schritte vor dem Haus.«
    Buhle merkte, wie er die Luft anhielt. »Kann sein, dass das schon die Kollegen sind. Bleib aber ruhig in deinem Zimmer. Sag, wenn du wieder etwas hörst.«
    Buhle war fast zu schnell für die Abfahrt gewesen. Sein Wagen schlingerte bedenklich, als er die S-Kurve durchfuhr. Dennoch gab er sofort wieder Gas, bis er vor der Unterführung unter die Bundesstraße wieder voll in die Bremsen stieg. Endlich war er auf der schmalen K 9, die in der Ortsdurchfahrt Kunkelborn noch einmal enger wurde. Ausgerechnet hier kam ihm ein Motorradfahrer entgegen, der es ähnlich eilig zu haben schien. Buhle beobachtete den Fahrer und hätte in der Dunkelheit darüber fast die Einfahrt zur Merteskaul verpasst. Er bremste ein letztes Mal scharf, bog von der Straße ab und schaltete Motor und Licht aus. Langsam rollte er den Weg hinunter in die Merteskaul. Beim ersten Haus hielt er an, stieg aus dem Auto und lief vorsichtig weiter. Er wusste, dass er erst nach dem Nachbarhaus der Altmüllers Sicht auf deren Anwesen haben würde. Die letzten Meter bis zur Hausecke schlich er.
    Es war stockdunkel. Eine Straßenbeleuchtung gab es in Merteskaul nicht. Buhle schob sich ein Stück weiter und konnte schemenhaft die Fassade des Wohnhauses erkennen. Natürlich hatte die Verbindung zu Marie abrupt geendet, als er in die Merteskaul abgebogen war. Ohne Empfang konnte er ihr nicht Bescheid geben. Von seinen Kollegen war auch keine Spur zu sehen. Gebückt lief er die knapp zwanzig Meter bis zum Haus der Altmüllers. Da hörte er vom gegenüberliegenden Schuppen jemanden seinen Namen zischen.
    »Christian?«
    In dem Moment löste sich der Schatten von Bernd Frohwein von dem Gebäude. Der Polizist kam mit gezogener Waffe in seine Richtung.
    »Ja, ich bin’s. Habt ihr was entdeckt?«
    »Nein, Tobias ist gerade hinters Haus. Geh du am besten vor, du warst ja schon mal drin.« Er nahm sein Funkgerät und flüsterte: »Tobi, Buhle ist da. Wir gehen rein.«
    Buhle schlich zur Haustür. Er überlegte, wie sie unbemerkt von einem möglichen Eindringling hineinkommen sollten, falls alle Türen verschlossen waren. Doch die Haustür war offen. Er nickte seinem Kollegen zu und drückte sie langsam auf. Kein noch so schwacher Lichtstrahl drang durch den Flur. Buhle spürte plötzlich kaltes Metall an seinen Händen und erstarrte für einen kurzen Moment.
    Frohwein hatte ihm eine Taschenlampe gereicht. Bevor Buhle sie anmachte, horchte er noch einmal in das lautlose Dunkel des Hauses. Nichts. Der Lichtkegel der Lampe verschaffte den beiden Polizisten eine schnelle Übersicht, auch wenn der Flur nicht ganz ausgeleuchtet war. Nacheinander sicherten sie die drei Räume im Erdgeschoss. Buhle hoffte, dass Marie, die sie mit Sicherheit hören musste, nun nicht den Einbrecher hinter den Geräuschen vermutete.
    Sie stiegen langsam die Treppe hoch. Die Tür zum Kinderzimmer stand bereits einen Spalt offen, und als Buhle die letzte Stufe genommen hatte, zwängte sich Marie durch den Spalt.
    »Ich bin froh, dass ihr da seid. Ist er weg?«
    »Wahrscheinlich.« Er wendete sich seinem Kollegen zu. »Komm, lass uns noch die anderen Zimmer sichern.«
    Sie durchsuchten schnell das Bad, das Schlafzimmer der Eltern und schließlich das zweite Kinderzimmer. In dem aufgeräumten, noch vollständig eingerichteten Zimmer von Zoés Schwester Anne verharrten die beiden Polizisten für einen kurzen Moment und verließen den Raum dann wortlos. Nirgends waren Spuren eines Einbrechers zu finden. Schließlich machten sie die Deckenleuchte im Flur an. Frohwein nahm noch einmal sein Funkgerät: »Tobi, kannst reinkommen, alles sauber hier.«
    »Pst!« Marie zeigte mit der Hand zu Zoés Zimmer. Dann schaute sie zuerst Frohwein, dann Buhle an. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass jemand im Haus war. Ich hab mehrmals Schritte und einmal die Haustür gehört.«
    »Marie, hattest du die Haustür abgeschlossen?«
    »Natürlich.«
    »Ich kann mit Tobias nachschauen, ob es Spuren am Türschloss oder sonstige Einbruchsspuren gibt. Wann haben Sie die Geräusche gehört?«, fragte Frohwein.
    »Ich habe gleich danach Christian angerufen.«
    Der
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