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Kein Spaß ohne Hanni und Nanni

Kein Spaß ohne Hanni und Nanni

Titel: Kein Spaß ohne Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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hatte.“
    „Was für Seiten?“, fragte Marianne gegen ihren Willen.
    „Nun, manchmal haben schwierige Kinder besondere Gaben – schauspielerisches Talent, großes Musikinteresse, viel Energie und Tatkraft ... Ich weiß ja nicht, ob das bei dir der Fall ist. Vielleicht bist du nur ein verwöhntes, unleidliches Mädchen. Das wird sich bald herausstellen. Denk über meine Worte nach und zeig, was in dir steckt. Du hast einen Monat Zeit. Wenn wir feststellen, dass du dich nicht wirklich bemühst – dann sind wir froh, wenn du wieder gehst!“
    Die Mahnung der Direktorin kam so unerwartet für Marianne, dass sie nichts zu erwidern wusste. Sie hatte sagen wollen, dass keine Macht der Welt sie dazu brächte, länger als einen Monat in Lindenhof zu bleiben – und nun erklärte Frau Theobald von sich aus, dass man sie gar nicht länger hierbehalten wolle, wenn sie sich nicht sehr anstrengte!
    Was kümmert es mich!, dachte Marianne erbost. Und wie konnte ihr Vater nur all diese hässlichen Dinge über sie sagen? Das ging doch wirklich keinen Menschen etwas an!
    „Ich finde es sehr hässlich von meinem Vater, dass er Ihnen all das erzählt hat!“, sagte Marianne mit zitternder Stimme.
    „Dein Vater hat mich nur ins Vertrauen gezogen, damit ich dich besser beurteilen kann“, erwiderte Frau Theobald. „Übrigens hast du selbst ja auch nicht den Mund gehalten! Hast du nicht heute Nachmittag laut über eure Privatangelegenheiten gesprochen?“
    Marianne wurde rot. Ja, das hatte sie getan. Sie konnte einfach nicht schweigen, sie musste ihren Ärger loswerden.
    „Du kannst jetzt gehen“, sagte Frau Theobald schließlich und nahm wieder ihren Federhalter zur Hand. „Denk immer daran, dass über dich ein Urteil gefällt wird, nicht über Lindenhof.“
    Marianne verließ ärgerlich den Raum. Sie war nicht daran gewöhnt, dass jemand hart mit ihr umsprang.
    Die sollen mich kennenlernen, dachte Marianne. So schnell lasse ich mich nicht unterkriegen. Mein Vater wird schon noch merken, dass er mich nicht so einfach von zu Hause wegschicken kann.
    Marianne führte sich auf, wie sie es von zu Hause her gewöhnt war, und belästigte alle mit ihren Launen und Ungezogenheiten. Aber sie hatte nicht mit einer Klasse gerechnet, die die Geduld verlor und sich energisch zur Wehr setzte.

Marianne wird lästig
     
    Der Klasse machte es nicht viel aus, wenn Marianne jene Stunden störte, die alle nicht sonderlich mochten, wie etwa Mathematik. Aber ihre Klassenkameradinnen konnten es gar nicht leiden, wenn sie den Deutschunterricht oder die Zeichenstunde verpatzte.
    „Wie können wir Schiller lesen, wenn du dauernd blödsinnige Bemerkungen machst oder wie eine Verrückte auf deinem Sitz herumzappelst, sodass Frau Jenks ständig die Lektüre unterbrechen muss!“, erboste sich Hilda. „Entweder du benimmst dich so schlecht, dass du sofort aus dem Zimmer geschickt wirst, oder du verhältst dich gefälligst ruhig.“
    „Und wenn du noch einmal dein schmutziges Zeichenwasser über jemanden ausleerst, damit wir Krach kriegen, dann drehe ich dir den Hals um!“, drohte Carlotta. „Wir hätten gar nichts dagegen, wenn du dir etwas wirklich Komisches einfallen ließest, aber was du tust, ist nur dumm und albern und außerdem unangenehm für die ganze Klasse.“
    „Ich tue, was ich will“, beharrte Marianne.
    „Kommt gar nicht in Frage!“ Else sah sie böse an. „Ich bin die Vertrauensschülerin dieser Klasse – mit Anne natürlich – und du musst dich benehmen, wie wir es für richtig halten.“
    „Man könnte meinen, du seist sechs Jahre alt – so wie du dich aufführst“, sagte Bobby verächtlich. „Nun, ich warne dich! Wenn du so weitermachst, wird es dir noch leid tun.“
    Im Deutschunterricht war‘s dann so weit. Frau Quentin, die neue Lehrerin, gab diese Stunde und die Mädchen waren eifrig dabei. Die Klasse sollte ein eigenes Theaterstück schreiben und aufführen. Die Lehrerin hatte viele gute Einfälle und das Spiel stand vor seinem Abschluss.
    Allerdings besaß Frau Quentin wenig Durchsetzungsvermögen, Strenge lag ihr ganz und gar nicht. Sie verließ sich auf ihr gutes Aussehen und ihre liebenswürdige Art. Außerdem unterrichtete sie in einem interessanten Fach und das hielt die Mädchen bei der Stange. Elli schwärmte Frau Quentin an. Wie vorauszusehen war, ahmte sie ihre Lehrerin nach; sie kämmte sich wie sie, sprach wie sie und hatte sich sogar den gleichen Gang angewöhnt.
    Die meisten Mädchen konnten Frau
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