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Kein Spaß ohne Hanni und Nanni

Kein Spaß ohne Hanni und Nanni

Titel: Kein Spaß ohne Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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nicht nur das. Frau Quentin, die neue Lehrerin, war ausgesprochen hübsch. Sie hatte feurige schwarze Augen und eine klangvolle Stimme. Elli war sofort begeistert von ihr. Bobby lachte, als sie merkte, wie Elli sie anhimmelte.
    „Wetten, dass du morgen die gleiche Frisur trägst wie Frau Quentin?“, spottete sie. „Du findest immer jemanden, den du nachahmen kannst. Weißt du noch, wie du im vergangenen Jahr alles genauso machtest wie deine überkandidelte Freundin Sadie?“
    Elli wurde rot. Immer wurde sie von den anderen geneckt und sie hatte sich noch immer nicht daran gewöhnen können. Mit beleidigtem Gesicht rannte sie weg.
    Die Klasse gewöhnte sich bald an Frau Jenks. Zuerst war es ein wenig seltsam, nicht mehr Frau Roberts‘ spöttische Stimme und ihre trockenen Bemerkungen zu hören. Frau Jenks hatte eine ganz andere Art. Sie war nicht so schlagfertig wie Frau Roberts und sie war auch alles andere als gelassen. Es regte sie maßlos auf, wenn jemand frech wurde, und sie konnte es auf den Tod nicht leiden, wenn jemand irgendwie auffiel.
    „Elli wird es schwer haben“, grinste Bobby eines Morgens, als Frau Jenks Elli aus dem Zimmer schickte, damit sie ihre glitzernde Haarspange und die fünfreihige Glasperlenkette ablegte.
    „Aber auch Carlotta wird es schwer haben“, meinte Hanni. „Frau Jenks mag zwar keine modischen Spielereien, aber Nachlässigkeit und Unordnung kann sie genauso wenig leiden. Schau dir nur mal deine Haare an, Carlotta. Sie sind schon von Natur aus wild und widerspenstig – aber im Augenblick könnte man tatsächlich meinen, du seist die Windsbraut in Person!“
    Carlotta war es egal, wie sie aussah. „Die Mathematikaufgaben waren so schwierig, dass ich mir die Haare gerauft habe.“
    „Mamsell ist die Alte geblieben“, stellte Nanni fest. „Immer noch komisch, hässlich und hitzköpfig – und trotzdem mag ich sie sehr. Bei ihr ist es wenigstens nie langweilig. Wisst ihr noch, wie sie und Carlotta aneinandergerieten?“
    Ja, im Sommer hatte es einige Aufregungen gegeben. Mamsell – und auch die Mädchen – hatten es manchmal nicht leicht gehabt. Grinsend erinnerte sich die Klasse an die Streiche, die man ihr gespielt hatte, und an die Strafen, die darauf folgten. Meist jedoch verflog Mamsells Ärger rasch. Sie besaß einen ausgeprägten Sinn für Humor und sie konnte so herzhaft lachen, dass die ganze Klasse angesteckt wurde.
    „Ah“, sagte Mamsell, als sie ins Zimmer trat. „Jetzt seid ihr also in der dritten Klasse – jetzt seid ihr erwachsen, verantwortungsbewusst und sehr, sehr arbeitsam, nicht wahr? Ihr werdet per-r-r-rfekt Französisch sprechen! Und selbst Doris kann das R richtig rollen.“
    Alle lachten. Die arme Doris war die Schlechteste der Klasse und das R hatte sie noch nie gekonnt – würde es wohl auch nie können. Doris ärgerte sich nicht über Mamsells Bemerkung. Sie war zwar nicht besonders intelligent, aber immer guter Laune. Außerdem konnte sie fantastisch andere Leute nachmachen. Niemand konnte ihr da das Wasser reichen.
    Am Ende der ersten Woche erlebte die Klasse eine Überraschung. Noch ein neues Mädchen kam. Mit rot verweinten Augen und einem Schmollmund erschien sie während der nachmittäglichen Kaffeepause. Herausfordernd schaute sie ihre neuen Schulkameradinnen an.
    „Das ist Marianne Urban“, stellte Frau Jenks sie vor. „Sie kommt zwar ziemlich spät – aber besser spät als nie, nicht wahr, Marianne?“
    „Ich wollte überhaupt nicht kommen“, sagte Marianne laut. „Zu Hause haben sie mir zugesetzt, rechtzeitig hier zu sein, aber ich bin einfach nicht gegangen. Und jetzt komme ich auch nur, weil mir mein Vater versprochen hat, dass ich nach einem Monat wieder gehen darf. Wahrscheinlich bildet er sich ein, ich hätte mich bis dahin eingewöhnt und bliebe hier. Aber da irrt er sich.“
    „Nun, das genügt fürs Erste, Marianne“, sagte Frau Jenks beschwichtigend. „Du bist müde und überanstrengt. Red jetzt nicht mehr so viel. Sicher wirst du dich bald bei uns einleben und dich wohlfühlen.“
    „Nein, das werde ich nicht“, protestierte Marianne. „Ich werde mich nicht einleben, und ich werde mich auch nicht wohlfühlen. Ich bemühe mich erst gar nicht darum.“
    „Warten wir‘s ab“, meinte Frau Jenks. „Trink jetzt lieber deinen Kaffee. Du bist sicher hungrig.“
    „Zuerst habe ich gedacht, wir bekämen noch ein zweites Unglücksmädchen, aber ich glaube, diese hier ist nur schrecklich verwöhnt und mürrisch“,
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