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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)
Autoren: Nicholas Sparks
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bereit, ihm einen höheren Dispositionskredit einzuräumen, für eventuelle Modernisierungsmaßnahmen.
    Luke konnte nur stammeln: »Aber ... wie ...«
    Sanders lächelte. Erneut funkelte der Schalk in seinen Augen. »Sagen wir mal, man möchte offenbar die Geschäfts beziehung zu einem Kunden stärken, der plötzlich zu viel Geld gekommen ist.«
    Sanders empfahl ihm außerdem einige Vermögensverwalter und andere Berater, begleitete ihn zu den Terminen und stellte Fragen, die Luke kaum verstand und schon gar nicht selbst gestellt hätte. Er wies Luke behutsam in die Schwierigkeiten ein, die mit Reichtum einhergingen, und versicherte ihm, er werde ihm bei allem helfen, was er lernen müsse.
    Obwohl er sich gelegentlich überfordert fühlte, gab Luke gern zu, dass man weit schlimmere Probleme haben konnte.
    A nfangs glaubte seine Mutter ihm nicht. Sie schnaubte verächtlich, und als Luke wiederholte, was passiert war, wurde sie wütend. Erst als er bei ihrer Hausbank anrief und sich den stellvertretenden Geschäftsführer geben ließ, verstand sie allmählich, dass Luke sie nicht auf den Arm nahm.
    Er gab ihr den Hörer, woraufhin der Banker ihr beteuerte, sie müsse sich momentan keine Gedanken über die Hypothek machen. Während des Telefonats antwortete Linda einsilbig, hinterher jedoch nahm sie Luke in die Arme und weinte ein bisschen.
    Als sie sich von ihm löste, hatte er wieder seine alte, stoische Mutter vor sich.
    »Jetzt geben sie sich großzügig, aber wo waren sie, als ich sie gebraucht hätte?«
    Luke zuckte die Achseln. »Gute Frage.«
    »Ich werde ihr Angebot annehmen«, verkündete sie. »Aber sobald dieser Kredit zurückgezahlt ist, suchst du dir eine andere Bank.«
    S ophias Familie reiste zu ihrer Abschlussfeier an, und Luke saß an jenem warmen Frühlingstag bei ihnen und applaudierte, als sich Sophia auf der Bühne ihr Zeugnis abholte. Hinterher gingen sie zusammen essen, und zu Lukes Überraschung fragten ihre Eltern, ob sie sich am nächsten Tag einmal die Ranch ansehen dürften.
    Lukes Mutter ließ ihn den ganzen Vormittag im Haus und draußen aufräumen und sauber machen, während sie selbst in der Küche beschäftigt war. Sie aßen im Garten, und Sophias Schwestern sahen sich staunend um. Offensichtlich konnten sie immer noch nicht begreifen, dass sich Sophia und Luke gefunden hatten.
    Doch alle fühlten sich sichtlich wohl miteinander, besonders Sophias Mutter und Linda. Sie redeten und lachten, während sie die Ranch besichtigten, und als sie am Garten vorbeikamen, entdeckte Luke zu seiner Freude ordentliche Gemüsereihen, die seine Mutter gerade gepflanzt hatte.
    » D u könntest überall wohnen, Mom«, sagte Luke später am Abend zu ihr. »Du musst nicht auf der Ranch bleiben. Ich kaufe dir ein Penthouse in Manhattan, wenn du willst.«
    »Was soll ich denn in Manhattan?« Linda zog eine Grimasse.
    »Dann eben nicht Manhattan. Egal wo.«
    Sie sah aus dem Fenster und betrachtete die Ranch, auf der sie aufgewachsen war.
    »Es gibt keinen Ort, an dem ich lieber wohnen möchte«, sagte sie.
    »Wie wäre es dann, wenn ich hier alles auf Vordermann bringen lasse? Nicht nach und nach, kein Flickwerk, sondern alles auf einmal.«
    Sie lächelte. »Das hört sich hervorragend an.«
    » A lso, bist du jetzt bereit?«, fragte Sophia.
    »Wozu?«
    Nach der Zeugnisvergabe hatte Sophia eine Woche bei ihren Eltern verbracht und war dann nach North Carolina zurückgekehrt.
    »Mir zu erzählen, was in South Carolina passiert ist.« Sie sah ihn durchdringend an, während sie auf der Suche nach dem Kälbchen Mudbath über die Weide stapften.
    »Hast du Big Ugly Critter geritten? Oder bist du einfach gegangen?«
    Bei ihren Worten fühlte sich Luke schlagartig an jenen Wintertag zurückversetzt, an einen der düstersten Momente seines Lebens. Er erinnerte sich daran, zur Startbox gelaufen zu sein und durch die Gitterstäbe den Bullen betrachtet zu haben, er spürte wieder die heftige Angst, die zum Zerreißen gespannten Nerven. Doch irgendwie hatte er sich gezwungen, zu tun, wozu er hergekommen war. Er hatte Big Ugly Critter bestiegen und seine Halteschlinge festgezurrt, hatte versucht, das heftige Pochen in seiner Brust nicht zu beachten. Es ist nur ein Bulle, redete er sich gut zu, ein Bulle wie jeder andere.
    Das stimmte nicht, und er wusste es. Aber als das Gatter aufschwang und Big Ugly Critter losstürmte, hielt Luke das Gleichgewicht.
    Der Bulle war so wild wie eh und je, keilte aus und drehte sich im
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