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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)
Autoren: Nicholas Sparks
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stehen.
    Im ersten Stock wurden er und Sophia in ein geräumiges Zimmer geführt.
    »Bitte«, sagte Gabrielle, »machen Sie es sich bequem. Es warten ein paar Erfrischungen auf Sie, außerdem der Katalog. Sie haben bestimmt Tausende von Fragen, und ich kann Ihnen versichern, dass jede einzelne beantwortet wird.«
    »Was hat das Ganze eigentlich zu bedeuten?«, fragte Luke.
    Gabrielle zog eine Augenbraue hoch. »Ich glaube, das wissen Sie bereits«, erwiderte sie, ohne seine Frage direkt zu beantworten. Sie wandte sich an Sophia und hielt ihr die Hand hin. »Ihren Namen kenne ich leider noch nicht.«
    »Sophia. Sophia Danko.«
    Gabrielle legte den Kopf schief. »Ein slowakischer Name? Die Slowakei ist ein wunderschönes Land. Sehr erfreut.« Dann wandte sie sich wieder an Luke. »Unsere Wachleute stehen vor der Tür, Sie müssen sich also keine Sorgen um eventuelle Störungen machen. Fürs Erste haben Sie sicherlich viel zu besprechen. Wir lassen Sie ein paar Minuten allein, damit Sie sich einen Überblick über Ihre Sammlung verschaffen können. Ist das in Ihrem Sinne?«
    »Ich glaube schon.« Luke war immer noch verstört. »Aber –«
    »Mr Lehman und Mr Sanders sind gleich bei Ihnen.«
    Nach einem fragenden Blick auf Sophia sah sich Luke in dem komfortabel eingerichteten Raum um. Sofas und Stühle waren um einen niedrigen, runden Tisch gruppiert, auf dem verschiedene Getränke standen, einschließlich einer Flasche Champagner in einem Eiskübel. Auch eine Platte mit Häppchen sowie eine Auswahl an Obst und Käse waren hergerichtet worden.
    Daneben lag der auf einer bestimmten Seite aufgeschlagene Katalog.
    Die Tür wurde hinter ihnen geschlossen, und Luke und Sophia waren endlich allein. Sie ging zögerlich zum Tisch und betrachtete das Foto in dem Katalog.
    »Das ist Ruth.« Sie strich mit dem Finger sachte über das Bild.
    »Das kann doch alles gar nicht wahr sein, oder?«
    Immer noch starrte Sophia das Foto an, dann hob sie mit einem benommenen und glückseligen Lächeln den Kopf.
    »Doch«, sagte sie. »Ich glaube, es ist wirklich wahr.«
    G abrielle kehrte mit Mr Sanders und Mr Lehman zurück, den Luke als den Auktionator erkannte.
    Sanders stellte sich vor, nahm auf einem Stuhl Platz und putzte sich mit einem Leinentaschentuch die Nase. Von Nahem bemerkte Luke die Falten und die buschigen weißen Augenbrauen. Der Mann musste Mitte siebzig sein. Doch eine gewisse Verschmitztheit in der Miene ließ ihn jünger wirken.
    »Gestatten Sie mir, vorab die wichtigste und nächstliegende Frage anzusprechen, die Ihnen sicherlich auf der Seele brennt«, begann Sanders, die Hände auf die Knie gelegt. »Vermutlich rätseln Sie, ob es einen Haken an der Sache gibt. Ob Sie durch den Erwerb von Porträt von Ruth tatsächlich die komplette Sammlung erben. Habe ich recht?«
    »Kann man so sagen.« Seit dem Wirbel im Auktionssaal stand Luke völlig neben sich. Diese Leute, diese Situation – nichts hätte ihm fremder sein können.
    »Die Antwort lautet: Ja«, sagte Sanders freundlich. »Gemäß Ira Levinsons Testament erhält der Käufer dieses speziellen Bildes auch alle anderen. Deshalb wurde es als Erstes angeboten. Mit anderen Worten: Es gibt keinen Haken. Keine weiteren Bedingungen. Die Sammlung gehört nun Ihnen zu Ihrer freien Verfügung.«
    »Dann könnte ich also einfach alles hinten auf meinen Pick-up laden und mit nach Hause nehmen? Auf der Stelle?«
    »Ja«, gab Sanders zurück. »Wobei in Anbetracht der Anzahl der Werke wahrscheinlich mehrere Fahrten nötig wären. Und angesichts des Werts einiger Stücke würde ich eine sicherere Beförderungsart empfehlen.«
    Luke sah ihn entgeistert an.
    »Eines müssen Sie allerdings berücksichtigen.«
    Aha, jetzt kommt’s, dachte Luke.
    »Und das ist die Erbschaftssteuer. Wie Ihnen möglicherweise bekannt ist, unterliegt jeder Nachlass, der eine gewisse Summe übersteigt, der Besteuerung durch den amerikanischen Staat beziehungsweise das Finanzamt. Da der Wert der Sammlung deutlich über diesem Betrag liegt, entsteht für Sie eine beträchtliche Steuerschuld. Falls Sie nicht über ein Vermögen – und zwar ein großes Vermögen – verfügen, werden Sie aller Voraussicht nach einen Teil der Sammlung veräußern müssen, um diese Steuern zu begleichen. Vielleicht sogar die Hälfte. Das hängt natürlich davon ab, von welchen Stücken Sie sich trennen. Drücke ich mich verständlich aus?«
    »Ich glaube schon. Ich hab eine Menge geerbt und muss dafür Steuern
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