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Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Maureen O’Hara und all die anderen bezaubernden Schauspielerinnen geküsst hatte, die er auf der Leinwand geliebt hatte, stattdessen jedoch öffnete er seinen Morgenmantel. Darunter war er nackt. Belindas Blicke ignorierten seine sonnengebräunte, erschlaffte Haut.
    »Tut mir leid, aber du wirst mir wohl ein bisschen helfen müssen«, sagte er. »Der Wodka und die Liebe vertragen sich nicht besonders.«
    Sie fixierte ihn mit leicht geneigtem Kopf. Natürlich wollte sie ihm helfen. Aber wie?
    Im Umgang mit jungen Mädchen erfahren, begriff er ihr Zögern und bedeutete ihr, was sie tun sollte. Sie war schockiert und gleichzeitig fasziniert. Also das war es, was prominente Männer unter dem Liebesakt verstanden. Es war zwar ungewöhnlich, irgendwie schien ihr der Wunsch jedoch begreiflich.
    Sie kniete sich vor ihn hin.
    Es dauerte lange, und sie wurde müde, bis er sie schließlich hochzog und auf das Bett drückte. Die Matratze gab nach, als er sich auf sie rollte. Bestimmt würde er sie jetzt küssen, überlegte sie, doch sie wurde enttäuscht.
    Er streichelte ihre Beine, und sie öffnete ihm hastig die Schenkel. Seine Augen waren geschlossen, aber Belinda ließ ihre offen, um nur ja nichts zu versäumen. Errol Flynn würde sie verführen. Errol Flynn. Ihr Herz tanzte. Sie spürte ein Bohren. Einen Stoß. Es war tatsächlich Errol Flynn!
    Ihr Körper explodierte.
     
    In der Nacht fragte Flynn sie nach ihrem Namen und bot ihr eine Zigarette an. Da sie Nichtraucherin war, paffte sie nur daran. Und fand es total aufregend, mit einer Zigarette im Mund neben ihm am Kopfende des Bettes zu lehnen. Zum ersten Mal seit Stunden dachte sie wieder an Jimmy. Armer Jimmy, so jung sterben zu müssen. Das Leben war bisweilen grausam. Gottlob war sie hier, und sie lebte und sie war glücklich.
    Flynn erzählte ihr von seiner Jacht, der Zaca , und von seinen letzten Reisen. Eigentlich wollte Belinda nicht neugierig sein, aber das mit seiner Frau interessierte sie. »Patrice ist sehr schön.«
    »Eine wunderbare Frau. Ich hab sie schlecht behandelt.« Er leerte sein Glas, griff an ihr vorbei nach der Flasche auf dem Nachttisch. Als er sich nachgoss, grub sich seine Schulter in ihre Brust. »Dumme Angewohnheit von mir. Ich will Frauen gar nicht verletzen, aber ich bin nun mal kein Mann für die Ehe.«
    »Werdet ihr euch scheiden lassen?« Selbstbewusst tippte sie die Glut von ihrer Zigarette.
    »Vermutlich. Obwohl ich mir das wahrscheinlich gar nicht leisten kann. Das Finanzamt fordert eine knappe Million von mir, und ich hinke mit den Alimenten hinterher, dass ich den Überblick verloren habe.«
    Belindas Augen füllten sich mit Tränen. »Ich finde es ungerecht, dass sich jemand wie du mit solchen Dingen herumärgern muss. Nachdem du mit deinen Filmen so viele Menschen begeistert hast«, meinte sie mitfühlend.
    Flynn tätschelte ihr Knie. »Du bist ein liebes Mädchen, Belinda. Und dazu sehr hübsch. Wenn du mich anschaust, vergesse ich, dass ich ein alter Mann bin.«
    Kurz entschlossen schmiegte sie ihre Wange an seine Schulter. »So darfst du nicht reden. Du bist nicht alt.«
    Er grinste und küsste sie aufs Haar. »Liebes Mädchen.«
     
    Wenige Tage später zog Belinda zu Flynn in den Bungalow im Garden of Allah. Ein Monat verstrich. Ende Oktober schenkte er ihr ein Kettchen mit einer winzigen Goldplatte, auf der »ICH LIEBE DICH« eingraviert stand. Ihr war klar, dass er das nicht ernst meinte, hütete das Kettchen indes wie ihren Augapfel und trug es stolz, als Symbol für alle, dass sie zu Errol Flynn gehörte.
    An seiner Seite fühlte sie sich nicht mehr unscheinbar, sondern wunderschön, weltklug und wichtig. Sie schliefen lange und faulenzten tagsüber auf der Zaca oder am Pool. Die Abende verbrachten sie in Clubs und Restaurants. Sie begann zu rauchen und zu trinken, hörte auf, die großen Stars anzustarren, auch wenn sie das ungeheuer spannend fand. Irgendwann merkte sie, dass sie mit ihrer Art bei diesen Berühmtheiten gut ankam. Ein mit Flynn befreundeter Schauspieler meinte, das sei deswegen so, weil sie nicht kritisiere, sondern ausschließlich in Bewunderung schwelge. Seine Bemerkung verwirrte sie. Wieso sollte sie sich ein Urteil herausnehmen? Unfassbar, dass gewöhnliche Menschen an Stars Kritik übten, oder?
    Manchmal liebten sie und Flynn sich nachts, aber meistens redeten sie nur. Es schmerzte sie, mit anzusehen, wie verletzlich er unter der draufgängerischen Fassade war. Also versuchte sie hingebungsvoll,
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