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Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Titel vorstellte. »Jetzt sind wir hoffnungslos französisch.«
    »Und stinkreich. Deine Familie hat ihre Rubel bestimmt nicht bei Mütterchen Russland zurückgelassen, was, alter Junge?« Flynn drehte sich zu Belinda. »Alexi hat in Kalifornien ein paar Oldtimer für seine Sammlung in Paris gekauft.«
    »Was bist du doch für ein Kretin, mon ami . Ein Alfa Romeo Baujahr 1927 ist noch lange kein ›Oldtimer‹. Au ßerdem bin ich geschäftlich hier.«
    »Alexi vergrößert das Familienvermögen, indem er sich in der Elektronikbranche tummelt. Was war das noch, wovon du mir letztens erzähltest? Hatte das nicht irgendwas mit Röhren zu tun?«
    »Der Transistor. Er wird demnächst die Vakuumröhre ersetzen.«
    »Ah ja, der Transistor, genau. Und wenn der erfolgreich wird, dann kannst du darauf wetten, dass Alexi sich die Dinger palettenweise kauft. Aber glaub ja nicht, dass er mir Geld leiht, damit ich meinen nächsten Film finanzieren kann.« Obwohl er sie dabei anschaute, hatte Belinda das Gefühl, dass er eigentlich mit Alexi sprach.
    Um Alexis Mundwinkel herum zuckte es amüsiert. »Ich hab mein Vermögen nicht damit gemacht, dass ich Geld zum Fenster hinauswerfe. Es sei denn, du trennst dich von der Zaca . Dann ließe ich mit mir reden.«
    »Du bekommst die Zaca nur über meine Leiche«, versetzte Flynn scharf.
    »So, wie es ausschaut, mon ami , brauche ich da nicht mehr lange zu warten.«
    »Erspar mir deine ewigen Vorhaltungen. Belinda, mix uns noch zwei Drinks.«
    »Gern.« Sie nahm ihre Gläser und glitt in die Kochnische, die vom Wohnraum abzweigte. Während sie die beiden Gläser mit frischem Tomatensaft auffüllte, verfolgte sie das Gespräch der beiden Männer. Zunächst plauderten sie über Transistoren und Alexis Geschäfte, dann wurde die Unterhaltung persönlicher.
    »Belinda ist eine Verbesserung gegenüber ihrer Vorgängerin, mon ami «, sagte Alexi eben. »Diese Augen sind extraordinaire . Allerdings ist sie ein bisschen alt, findest du nicht? Über sechzehn.«
    »Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen, Alexi.« Flynn lachte. »Komm ja nicht auf die Idee, sie mir auszuspannen. Da würdest du bloß deine Zeit verschwenden. Belinda ist die Freude meiner späten Jahre. Wie ein treuer Hund, dabei hausfraulich begabt und hübsch. Sie vergöttert mich. Keine Kritik, keine Vorhaltungen wegen meiner Sauferei. Sie hält meine Launen aus, und sie ist erstaunlich intelligent. Was will man mehr?«
    » Mon Dieu , das klingt ja, als wärst du abermals auf dem Sprung zum Traualtar. Kannst du dir das überhaupt noch leisten?«
    »Sie ist lediglich Zerstreuung«, erwiderte Flynn eine Spur zu heftig. »Aber eine verdammt angenehme.«
    Belindas Wangen waren gerötet, als sie ihnen die Drinks brachte. Das mit dem Hund fand sie blöd, aber was Flynn sonst so gesagt hatte, war doch nett gemeint gewesen.
    »Da bist du ja, Schätzchen. Ich hab Alexi gerade von dir erzählt.«
    Sie registrierte eine unterschwellige Spannung zwischen den beiden Männern, die ihr vorher nicht aufgefallen war.
    »Wenn ich dem Baron glauben darf, sind Sie ein Solitär, Mademoiselle. Intelligent, bezaubernd, schön – allerdings kann ich Ihre Schönheit nur eingeschränkt wahrnehmen und nicht beurteilen, ob er übertreibt.«
    Flynn nippte an seinem Drink. »Ich dachte, du hättest sie am Pool gesehen.«
    »Sie war im Wasser. Und jetzt, wie du siehst …« Er nickte abfällig in Richtung Frotteeröckchen.
    Die Männer wechselten einen langen Blick. Wollte Alexi Flynn provozieren? Belinda beschlich das merkwürdige Gefühl, dass sie Zeugin eines altvertrauten Spiels der beiden wurde, das sie indes nicht verstand.
    »Belinda, Schätzchen, zieh das aus, ja?« Flynn zerknüllte eine leere Zigarettenpackung.
    »Was?«
    »Dein Röckchen, mein Schatz. Zieh es aus, sei ein braves Mädchen.«
    Sie blickte von einem zum anderen. Flynn steckte eben eine neue Zigarette in die Elfenbeinspitze, Alexi beobachtete sie halb mitfühlend, halb belustigt. »Du hast sie brüskiert, mon ami .«
    »Unsinn. Da kennst du Belinda nicht.« Flynn stand auf und trat zu ihr. Er hob ihr Kinn an, so wie er es öfters bei Olivia De Havilland gemacht hatte. »Sie macht alles, worum ich sie bitte. Nicht wahr, Schätzchen?« Er beugte sich vor und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.
    Sie zögerte einen kurzen Moment, bevor ihre Finger zu der geknoteten Schärpe glitten. Flynn streichelte mit dem Handrücken über ihre Wange. Unschlüssig öffnete sie den Knoten.
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