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Kein König von Geburt

Kein König von Geburt

Titel: Kein König von Geburt
Autoren: Julian May
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benehme (eine zweifelhafte Aussicht), werde er nach einer Ausbildung in Muriah besondere Privilegien genießen. Aikens Freund, der riesige Ex-Bohrer Stein Oleson, versuchte aus einem verschlossenen Zimmer der Burg zu entfliehen, und tötete mehrere Wachtposten mit seiner Wikinger-Axt. Man bekam ihn mit einem grauen Halsring unter Kontrolle und entschied, seines gewaltigen Körperbaus wegen solle er in Muriah Gladiator werden.
    Richard Voorhees, der in Ungnade gefallene Sternenschiff-Kapitän, machte ebenfalls einen Fluchtversuch. Er stolperte dabei in das Zimmer der Tanu-Koerziererin Lady Epone, die sein Gehirn ausbrannte und ihn in den Schlafsaal des Gefängnishofs bringen ließ, wo die anderen »Normalen« darauf warteten, daß die wöchentliche Karawane nach Epones Stadt Finiah abging, weit im Nordosten der Burg am Rhein gelegen.
    Der Anthropologe Bryan Grenfell besaß keine latenten Metafunktionen, doch Creyn war beeindruckt von seiner beruflichen Qualifikation. Anscheinend bestand bei den Tanu dringender Bedarf an einem Kulturanthropologen. Auch Bryan wurde für Muriah vorgemerkt und sah dem gelassen entgegen, da er erwartete, seine geliebte Mercy Lamballe in der Hauptstadt zu finden.
    Claude Majewski, der alte Paläontologe, und Schwester Amerie, die Priesterin, wurden getestet und zeigten keine latente Begabung. Als Lady Epone dann auch das Mädchen Felice Landry untersuchen wollte, täuschte die kleine Athletin einen hysterischen Anfall vor. Ihre Aufregung machte eine genaue Messung unmöglich.
    Felice führte dieses Theater auf, weil sie ganz genau wußte, daß sie sehr starke latente Geisteskräfte besaß, und nicht die Absicht hatte, sich von einem Halsring versklaven zu lassen, vor allem nach der Entdeckung, daß sie und Schwester Amerie von den Tanu als Zuchtmaterial benutzt werden sollten. Einen Augenblick mit der Nonne allein, erklärte Felice ihren Entschluß, die ganze Tanu-Rasse zu »erledigen«. So lächerlich dieser Racheschwur zu der Zeit wirkte, Schwester Amerie zweifelte nicht an Felices Fähigkeit, ihre Drohung wahrzumachen.
    Als die Karawanen an diesem Abend die Torburg verließen, war Gruppe Grün halbiert worden. Nordwärts nach Finiah zogen - zusammen mit einer größeren Schar von Normalen - Felice, Schwester Amerie, Claude und der immer noch bewußtlose Richard. Sechs Graureif-Soldaten und Lady Epone begleiteten den Zug. Alle ritten pferdeähnliche Pliozän-Tiere, Chalikos genannt. Ebenfalls dabei waren Basil, Bergsteiger und früherer Akademiker, Yoshimitsu und Tatsuji, die ihrer Abstammung entsprechend Samurai-Tracht trugen, und ein gewisser Dougal, den die unwillkommenen Aufmerksamkeiten Lady Epones fast in den Wahnsinn getrieben hatten.
    Die nach Süden reisende Karawane war viel kleiner. Angeführt von Creyn und einer Eskorte von nur zwei Mann, bestand sie aus Elizabeth und Bryan, die keinen Reif trugen, Aiken Drum mit seinem Silberreif, dem bewußtlosen Stein, von einem grauen Reif unter Kontrolle gehalten, und zwei weiteren latenten Menschen, denen man Silber gewährt hatte: Sukey Davies, vormals Jugendbetreuerin auf einem Kolonialsatelliten, und Raimo Häkkinen, einem finsteren finno-kanadischen Holzfachmann.
    Die nach Muriah bestimmte Karawane fuhr die Rhône mit einem Schiff hinunter; ihre Reise verlief im großen und ganzen ereignislos. Creyn erwies sich als toleranter Oberherr und zeigte großes Verständnis für Elizabeth. Aiken Drum und Raimo wurden Busenfreunde und Verschworene, und Aiken entdeckte, daß sich die latenten Eigenschaften in seinem Gehirn mit wunderbarer Schnelligkeit entfalteten. Das regte ihn zu allen möglichen Späßen und Streichen an. Stein erholte sich von den Wunden, die er bei dem Kampf in der Burg erlitten hatte. Sukey drang in seinen Geist ein und half ihm, ein schweres psychisches Trauma zu überwinden. Danach verlobten sie sich miteinander, in der am Fluß gelegenen Stadt Darask half Elizabeth einer goldreiftragenden Menschenfrau namens Estella-Sirone bei der Geburt von Zwillingen - einer davon Tanu, der andere Firvulag. Und als die Gesellschaft schließlich in Muriah eintraf, wurde sie von einem Triumphzug prächtiger Tanu-Ritter begrüßt, alle in schimmernde, vielfarbige Glasrüstungen gekleidet. Das Willkommen galt hauptsächlich Elizabeth, die bald feststellte, daß sie eine Schachfigur für mehrere gegeneinander intrigierende Faktionen am Tanu-Hof darstellte.
    Inzwischen planten die anderen vier Mitglieder der Gruppe Grün auf ihrem Zug
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