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Kein König von Geburt

Kein König von Geburt

Titel: Kein König von Geburt
Autoren: Julian May
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Schiffsgrab reisen könnten. Von neuem brachen die vier Reisenden auf.
    Am 22. September erreichten sie den Krater. Richard und Martha, die Liebende geworden waren, machten sich daran, eine der Flugmaschinen und den großen Speer zu reparieren. Felice bekam einen Wutanfall, als sie entdeckte, daß Lugonns Skelett keinen goldenen Halsring trug, doch dann beruhigte sie sich und war ein Muster an Kooperation. Trotzdem wurde die Zeit verzweifelt knapp, wenn sie vor dem Beginn des Waffenstillstands zurückkehren wollten. Marthas altes Leiden machte sich wieder bemerkbar, und sie wurde vom Blutverlust gefährlich schwach. Aber sie wollte nichts von einer Rückkehr in die Vogesen wissen, bevor die Photonenwaffe gründlich getestet worden war.
    Inzwischen hatte sich eine große Firvulag-Armee am Ufer des Rheins gegenüber der Tanu-Stadt Finiah versammelt. Außerdem waren mehrere hundert Geringe aus verstreuten Siedlungen in der Wildnis rekrutiert und heimlich mit Eisenwaffen ausgerüstet worden. In der Abenddämmerung des 29. September landete der Flieger mit dem einsatzbereiten Speer bei den Verborgenen Quellen. Martha hatte durch die Blutungen das Bewußtsein verloren. Amerie konnte nur eilends eine Bluttransfusion vornehmen und um ein Wunder beten. Der verzweifelte Richard durfte nicht bei seiner Geliebten bleiben, denn er mußte den Flieger bei der Bombardierung von Finiah steuern.
    Abgeschirmt von Madame Guderians beschränkten metapsychischen Kräften, schwebte der Flieger über der Stadt, während Claude Löcher in die Stadtmauern schoß. Dann wandte er den Speer auf Finiahs Barium-Mine, die einzige Quelle des Vielfarbenen Landes für das Element, das für alle Arten von Reifen notwendig war. Die Mine wurde zerstört. Wellen von Firvulag drangen in den illusorischen Gestalten von gräßlichen Ungeheuern Seite an Seite mit Häuptling Burke und seinen Truppen aus Geringen in die Stadt ein. Finiah fiel nach heftigem Kampf. Die überlebende Tanu-Bevölkerung, Lord Velteyn, ihr Herrscher, eingeschlossen, floh in Richtung der Torburg. Die befreiten menschlichen Sklaven (von denen einige in der Knechtschaft ganz zufrieden gewesen waren) ließ man zwischen Freiheit und Tod wählen. Diejenigen, die graue oder silberne Reifen trugen, mußten sie mit einem eisernen Meißel entfernen lassen, ein schmerzhafter Prozeß, bei dem viele einen Nervenzusammenbruch erlitten.
    Sowohl Claude als auch Madame wurden während des Angriffs durch Velteyns psychoenergetische Bolzen verwundet. Richard erblindete auf einem Auge, brachte es jedoch fertig, den Flieger sicher nach Hidden Springs zurückzubringen. Dort erfuhr er, daß Martha gestorben war. Wahnsinnig vor Kummer, lud er ihre Leiche in die mit gravomagnetischer Energie betriebene Flugmaschine, stieg auf und begab sich in einen Orbit, um dort, Tausende von Kilometern über der Erde des Pliozän, auf seinen eigenen Tod zu warten.
    Unten trabte Felice auf die Ruinen von Finiah zu. Sie war bitter enttäuscht, daß sie den Krieg verpaßt hatte, aber sie wußte, irgendwo in der verwüsteten Stadt würde sie ihren langgesuchten goldenen Reif finden. Dann gewann sie die Kräfte, die sie zur Erfüllung ihres Gelübdes, die Tanu-Rasse zu vernichten, brauchte. Tatsächlich fand Felice einen goldenen Halsring. Er brachte ihre latenten Fähigkeiten des Fernspürens, der Psychokinese, des Koerzierens und der Kreativität zur Operanz. Es würde einige Zeit vergehen, bis sie lernte, ihre Kräfte richtig einzusetzen, und so kehrte sie zu den Verborgenen Quellen zurück, um Madame Guderian bei der nächsten Phase in der Befreiung der Menschheit zu helfen.
    Währenddessen lernten die anderen vier Mitglieder der Gruppe Grün weit im Süden, in der Tanu-Hauptstadt Muriah ein völlig unterschiedliches Gesicht des Vielfarbenen Landes kennen.
    Nach der Ankunft wurde das Grün-Quartett und seine Gefährten Raimo und Sukey bei einem üppigen Festmahl der Tanu-Aristokratie vorgestellt. Elizabeth erfuhr von dem Hochkönig Thagdal, man werde sie zu Brede Schiffsgattin bringen und von ihr in die Tanu-Sitten einweihen lassen - eine noch nie dagewesene Ehre. Nach ihrer Initiierung, die einen Monat dauern mochte, sollte sie vom König geschwängert und Stammutter einer neuen Dynastie von voll operanten (das heißt, reiflosen) Mischlingen werden. Königin Nontusvel schien damit ganz einverstanden zu sein, und Elizabeth selbst zeigte ihre Gefühle nicht, als Thagdal ihr seine Pläne darlegte.
    Die anderen geehrten
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