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Kein König von Geburt

Kein König von Geburt

Titel: Kein König von Geburt
Autoren: Julian May
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nach Norden einen Gefangenenaufstand. Felice, die professionelle Athletin, war anomal stark, und ihre latenten metapsychischen Kräfte ermöglichten es ihr, Tiere zu kontrollieren. Außerdem besaß sie einen kleinen Stahldolch, wenig mehr als ein Spielzeug, der bei der Durchsuchung übersehen worden war.
    Die Karawane erreichte das ferne Ufer des Lac de Bresse, und Felices Fluchtplan wurde in die Tat umgesetzt. Richard verkleidete sich mit Ameries Nonnentracht, überrumpelte den Anführer der Soldaten und erstach ihn. Felice zwang darauf die riesigen Bärenhunde, die die Karawane begleiteten, Lady Epone und die anderen Soldaten anzugreifen. Bei dem Tumult wurde der Samurai Tatsuji getötet, ebenso die gesamte Eskorte von Graureif-Soldaten. Richard hielt auch Epone für tot. Aber als er sich ihr näherte, griff die Fremde mit ihrem mächtigen Geist nach ihm, obwohl sie fast in Stücke gerissen worden war. Richard wäre umgekommen, hätte er sie nicht mit Felices kleinem Dolch erstochen.
    (Viel später schloß die Nonne, die auch Ärztin war, daraus, daß die nahezu unverwundbaren Tanu durch Eisenwaffen eine tödliche Vergiftung erlitten. Aus diesem Grund hatten sie die Verwendung von Eisen im pliozänischen Europa verboten und behalfen sich mit Kupferlegierungen und einer widerstandsfähigen Glasart, Vitredur genannt.)
    Felice hatte sich glühend nach Epones goldenem Reif gesehnt, denn sie wußte, der Gedankenverstärker würde die jetzt noch in ihrem Gehirn verschlossenen gewaltigen Metafunktionen freisetzen. Doch bevor sie der Leiche Epones den Halsring abnehmen konnte, packte der wahnsinnige Dougal ihn und schleuderte ihn in den See. Amerie mußte Felice mit einem Sedativum betäuben, damit sie Dougal nicht umbrachte.
    Voller Angst sagten sich die freigewordenen Gefangenen, daß die sterbende Epone bestimmt eine telepathische Nachricht über den Kampf an das nächste Fort abgesetzt habe. Sie mußten sich schnell zerstreuen. Eine Gruppe entschloß sich, Basil, dem früheren Professor, zu folgen. Sie wollten in kleinen Booten den Lac de Bresse bis zum Jura hinunterfahren.
    Claude, der 133 Jahre alte Paläontologe, hatte langjährige Forschungen auf wilden Planeten des Milieus betrieben und kannte sich besser aus. Er riet seinen Freunden aus Gruppe Grün, den offenen See zu meiden und sich statt dessen den dicht bewaldeten Vogesen zuzuwenden, die ihnen viel näher waren als der Jura. Yosh, der überlebende Samurai-Krieger, entschied sich dafür, allein nach Norden zu wandern. Er hoffte, das Meer zu erreichen.
    Die große Gruppe von Flüchtlingen draußen auf dem See wurde schließlich fast vollständig wieder eingefangen und in Ketten nach der Stadt Finiah geführt. Dagegen stießen Claude, Richard, Amerie und Felice weit in die Vogesen vor, wo sie Kontakt mit einer Gruppe freier Menschen aufnahmen, Flüchtlingen aus Tanu-Siedlungen. Sie nannten sich selbst die Geringen und lebten an einem Ort, der Verborgene Quellen hieß.
    Anführerin der Geringen war eine alte Frau, Angélique Guderian, frühere Verwalterin des Zeitportals und die eigentliche Urheberin für die Erniedrigung der Menschheit im Pliozän. Um ihren Hals lag ein goldener Ring, ein Geschenk der Firvulag, jener Todfeinde der Tanu, die eine sehr zerbrechliche Allianz mit den Geringen beschlossen hatten. Madame besaß bescheidene metapsychische Kräfte.
    Die Ermordung Epones durch die entflohenen Gefangenen war ein noch nie dagewesener Fall. Nie zuvor war ein Mensch fähig gewesen, einen der zähen Tanu -normalerweise erfreuten sie sich Lebensspannen von Jahrhunderten - umzubringen. Jetzt schwärmten Tanu-Trupps unter Lord Velteyn von Finiah in den Vogesen aus und suchten nach den Tätern. Die Überreste von Gruppe Grün versteckten sich zusammen mit Madame Guderian und einigen 200 Geringen in einem großen hohlen Baum, bis der Verfolgungseifer sich abkühlte. In diesem Refugium erläuterte Madame den Neuankömmlingen ihren großen Plan, die Pliozän-Menschheit vom Tanu-Joch zu befreien. Diese Aufgabe hatte sie sich als Buße für ihre Schuld auferlegt.
    Madames Stellvertreter, der Indianer und frühere Richter Peopeo Moxmox Burke, war sehr interessiert an Ameries Theorie über die tödliche Wirkung des Eisens auf die fremde Rasse. Das mochte eine unschätzbare Geheimwaffe bei der Befreiung der Menschheit werden.
    Fitharn Holzbein, ein freundlicher Firvulag, suchte die Geringen in ihrem Versteck auf und erzählte Gruppe Grün die Legende vom Schiffsgrab. Der
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