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Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Titel: Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )
Autoren: M. Hart
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weiter.
    „Warte ... lass mich nur ... ich ...", nuschelte ich, während ich an der Tür rüttelte und am Griff herum hantierte. Es dauerte wirklich nicht lange, bis die Tür unter etwas Gewalteinfluss aufsprang. Stolz blickte ich zu Tom. Dieser sah nur verwunderter zurück und fragte sarkastisch: „Machst du so was öfter?"
    „Nein, eigentlich nicht", erwiderte ich trocken. „Normalerweise bevorzuge ich es, das Fenster einzuschlagen."
    Toms Augen weiteten sich.
    „Mensch, Tom!", lachte ich. „Das war ein Scherz."
    Ich musste noch immer lachen, während wir das Haus vorsichtig betraten und uns vergewisserten, ob es auch zurzeit von niemandem bewohnt war. Ich ging zur Tür und schloss sie leise.
    „Puh ...", stöhnte Tom und ließ sich auf ein riesiges Doppelbett in einem der Nebenzimmer sinken.
    „Schön hier, oder?", fragte ich und setzte mich neben ihn.
    „Ja, solange wir nicht erwischt werden", erwiderte er.
    „Ach, du Angsthase! Von wem denn?" 
    Ich stieß ihm in die Seite.
    Tom zuckte mit den Schultern. Ein unangenehmes Schweigen trat ein, das wir beide zu vertuschen versuchten, indem wir uns interessiert in dem Zimmer umsahen. Als es nichts mehr zu sehen gab, starrte ich auf meine Beine und begann an einem Fleck an der Hose zu kratzen. Auch Tom senkte seinen Blick nach einer Weile. Ich sah ihn nur durch meine Augenwinkel und bemerkte, dass er mich beobachtete. Ich versuchte ernst zu bleiben und blickte stur geradeaus.
    „Du bist sauer, richtig?", brach Tom die Stille.
    „Sauer? Ich ... ich ...", ich lachte hämisch auf, da der Ausdruck ‚sauer' nicht das wiedergab, was in den letzten Tagen und Wochen passiert war.
    „Ja, ich weiß", Tom senkte seinen Blick wieder.
    Als ich dies sah, versuchte ich die Stimmung etwas zu retten: „Sauer? Ich bin heilfroh, dass dir nichts passiert ist und du noch hier bist und nicht irgendwo in New York oder auf dem Weg dorthin."
    „Ich weiß", wiederholte Tom sich.
    „Was hattest du denn vor? Und warum? Was dachtest du dir    überhaupt dabei und wieso hast du dich in letzter Zeit so merkwürdig verhalten? Was hat das alles überhaupt ausgelöst?", etliche von Fragen schossen aus mir heraus, bis Tom mich unterbrach.
    „Kann ich dir das alles später erklären, vielleicht bei einem Spaziergang am See? Dieses Mal laufe ich schon nicht weg, versprochen!"
    Ich schloss meinen Mund wieder und nickte stumm.
    „Weil ich dich jetzt nämlich gern ...", begann er und ich bemerkte, dass er nervös wurde. Er saß dicht bei mir, so dass wir nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren und uns dennoch nicht berührten.
    „Ich würde dich jetzt gern ...", begann er erneut. Seine Stimmte wurde von Wort zu Wort leiser, während er sich langsam zu mir vorbeugte. Mir wurde schummrig und ich spürte seinen warmen Atem auf meinen Lippen, während meine Augen sich wie von allein schlossen.
    „Küssen", war das letzte, was er hauchte, bevor seine heißen Lippen die meinen trafen. Es glich mehr einer kurzen Berührung als einem Kuss, doch bekam ich dennoch eine gewaltige Gänsehaut. Er hatte je eine Hand auf eine meiner Wangen gelegt und seine Stirn lehnte gegen die meine. Wir beide atmeten unregelmäßig und Nervosität lag in der Luft.
    „Erst reden oder erst weitermachen?", fragte Tom mich in einer Tonlage, die mir einen weiteren Schauer über den Rücken jagte.
    „Wie wär's mit weitermachen und reden?", konterte ich und grinste, wodurch Tom mich abrupt ein Stück von sich wegdrückte und mich ungläubig ansah. Ich schüttelte den Kopf und drückte Tom mit sanfter Gewalt auf das Bett hinunter. Er verstand erst nicht, bis ich mich vorsichtig neben ihn und meinen Kopf auf seine Brust legte.
    „Erzähl's mir!", forderte ich ihn leise auf.
    Ich spürte wie sein Brustkorb sich einmal stark hob und kurz darauf wieder senkte.
    „Okay", begann er und holte tief Luft.
    Ich spürte wie er zu zittern begann und strich zur Beruhigung sanft über seinen Bauch.
    „Du kennst ja Chris ... natürlich kennst du Chris ... und das war so ... wir ...", und somit begann er mir alles zu erzählen und zu erklären. Manchmal brauchte er eine Weile, musste stark schlucken, doch fuhr er immer weiter fort. Es schien ihm gut zu tun, all seine Sorgen einmal loszuwerden und die Probleme nicht länger allein tragen zu müssen. In seiner ganzen Geschichte entschuldigte er sich mindestens fünfmal bei mir. Eigentlich war ich überhaupt nicht mehr sauer oder enttäuscht, da mit einem Mal alles einen
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