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Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Titel: Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )
Autoren: M. Hart
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zu dem genannten Wagen. Auch Adam lief die letzten paar Schritte und sprang beinahe in den Wagen, nachdem er die Tür per Fernbedienung geöffnet hatte. Er drückte auf das Gaspedal, so dass der Straßendreck unter den Reifen aufgewirbelt wurde. Ich war nervös und mir eigentlich sicher, dass wir es nicht mehr schaffen würden. Im Grunde genommen war es schlicht unmöglich, Tom noch vor dem Abflug abzufangen.
    Nach etwa einer halben Stunde, die einer Ewigkeit geglichen hatte, kamen wir am Flughafen an. Adam ließ mich direkt vor der Eingangstür heraus, während er sich eine Zigarette anzündete.
    Wie ein Irrer rannte ich durch die große Haupthalle und wusste nicht mehr, wo vorne und hinten war. Ich lief so lange ziellos durch das Flughafengebäude, bis ich schließlich von einem Security an der Schulter festgehalten wurde.
    „Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte dieser besorgt und dabei leicht skeptisch klingend.
    „Ich ... New York ...", keuchte ich. „Wo finde ich den Flieger nach New York?"
    „Den Flieger nach New York?", der Wachmann lachte laut auf, während ich ihn ärgerlich ansah und seine Hand von meiner Schulter schüttelte.
    Als er meinen Blick bemerkte, hörte er mit dem Lachen auf und versuchte ernst zu klingen: „Davon gibt es einige. Der letzte ist vor etwa einer Viertelstunde abgeflogen."
    „Nein ...", brachte ich panisch und kaum hörbar hervor.
    „Tut mir leid", erwiderte der Wachmann.
    Er klopfte mir auf die Schulter und ließ mich, nachdem er mich noch eine Weile angestarrt hatte, wieder allein.
    Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Wie in Trance torkelte ich auf eine der vielen Sitzbänke zu und ließ mich auf ihr nieder. Mein Kopf war leer. Der einzige Gedanke, der mich quälte, war der, dass Tom weg war. Erneut vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. Ich wollte nicht weinen. Wie lange würde Tom weg sein? Warum war er überhaupt abgehauen? Wann würde ich ihn wieder sehen? Ich fand keine Antworten zu all den Fragen. Mein Kopf schmerzte und Verzweiflung stieg in mir empor. Ich war kurz davor, meine Tränen nicht länger zurückhalten zu können, als ich plötzlich aus dem Sumpf von Gedanken gerissen wurde.
    „Na, auch den Flug verpasst?"
    Ich wagte es nicht, mich umzudrehen, denn im Bruchteil einer Sekunde identifizierte ich diese Stimme. Erschrocken und ungläubig wandte ich mich um. Da stand er: Tom - bepackt mit einem Rucksack. Ich konnte nicht antworten. Mir fehlten die passenden Worte, meine Kehle war trocken und mein Herz schlug kräftig gegen meinen Brustkorb. Ich beobachtete nur, wie Tom sich neben mir niederließ und dabei aus den riesigen Glasfenstern, die sich neben den Sitzbänken befanden, blickte.
    „Nun sag' schon!", forderte er mich erneut auf.
    Er legte seinen Rucksack auf einen freien Sitz und hielt seine Krücken fest. Ich schwieg noch immer.
    „Na, wie hast du's rausgekriegt?", fragte er weiter.
    Ich starrte Tom ungläubig an und wusste nicht, ob ich mich freuen oder wütend sein sollte.
    „Warst du das am Telefon?", fragte Tom.
    Ich nickte.
    „Hab' ich mir schon fast gedacht", sagte er und atmete laut ein und aus. „Weißt du, hättest du mich nicht angerufen, hätte ich nicht den Verdacht gehabt, dass du es gewesen sein könntest und dann würde ich jetzt womöglich irgendwo da oben sein", erklärte er und deutete Richtung Himmel.
    „Tom, ich ..." begann ich, doch unterbrach er mich.
    „Lass uns nach Hause gehen!", sagte er und tat dabei so, als wäre nichts passiert.
    „Und wo ist zu Hause?", fragte ich, bevor ich überhaupt richtig über diese Frage nachgedacht hatte.
    „Für mich überall da ...", er stockte.
    „Ja?", hakte ich nach und musste ungewollt lächeln.
    „Überall da, wo du bist", beendete er seinen angefangenen Satz und wandte den Blick von mir ab.
    „Wirklich?"
    Aus den Augenwinkeln sah ich, dass er bloß nickte.
    „Dann sind wir ja jetzt auch zu Hause. Also wo willst du hin?", fragte ich und lächelte ihn von der Seite an.
    Gespannt wartete ich auf eine Reaktion.
    „Schon, aber noch haben wir zu Hause zu viele Beobachter", erwiderte Tom und deutete auf die vielen Flughafengäste.
    „Gut, dann gehen wir woanders hin."
    „Und wohin?", fragte Tom zurück.
    „Genau das war meine Frage."
    Ich lachte verlegen auf, denn die Situation verunsicherte mich noch immer.
    „Lass uns ganz woanders hingehen. Irgendwo hin, wo alles neu ist!", schlug Tom vor.
    „Soll das symbolisch gemeint sein?", erwiderte ich grinsend,
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