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Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman
Autoren: Lucy Hepburn
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beobachten und zu warten.
    Das Penthouse ging als Erstes weg, für einen Betrag, bei dem ihr fast die Augen aus dem Kopf fielen. Zwischen den vier zuletzt noch bietenden Parteien wurde heftig gekämpft. Zwei gaben schließlich auf, die dritte verfiel in verzweifeltes Schweigen und der Sieger, ein großer Russe, boxte triumphierend in die Luft.
    Christy hielt den Kopf gesenkt. Sie schickte Aaron eine Nachricht, in der sie ihm für das Angebot dankte und den Job annahm. Er antwortete sofort, wie sehr er sich darüber freue, und schlug für den nächsten Tag ein gemeinsames Mittagessen vor, um die Details zu besprechen.
    Eine Stunde verging, während der die meisten der Apartments neue Besitzer fanden. Einige Bieter sahen aus, als würden sie im Auftrag handeln. Das Handy ans Ohr gepresst nahmen sie die Order entgegen, wie hoch sie gehen sollten. Nachdem die meisten Objekte verkauft waren, begann sich die Menge langsam zu lichten. Mr Simpson saß ganz vorn neben einer Frau in Kostüm, die seine Anwältin oder Maklerin sein konnte. Hin und wieder beugte er sich zu ihr, um sie etwas zu fragen, die meiste Zeit saß er jedoch schweigend da. Einmal fing er Christys Blick auf, und sie winkten einander freundlich zu. Im nächsten Moment traf Christy beinahe der Schlag, denn der Auktionator dachte, sie würde mit ihrem Winken das Gebot für eines der größeren Apartments auf 2,6 Millionen
anheben. Mr Simpson lächelte über Christys Verwirrung, und der Irrtum wurde korrigiert.
    Nach zwei Stunden hitzigen Bietens neigte sich die Auktion ihrem Ende zu. Der Auktionator, ein kleiner Mann von etwa fünfunddreißig, wurde langsam heiser und trank immer wieder einen Schluck aus dem Wasserglas auf seinem Tisch.
    »Und nun, meine Damen und Herren, das letzte Objekt für heute Morgen - Apartment zwölf, eine der kleineren Einheiten, allerdings charmant, mit zwei Schlafzimmern, zwei Bädern, Wohnzimmer mit offener Küche und Privatparkplatz …«
    »Mit anderen Worten: mein Zuhause«, flüsterte Christy. Nervös griff sie nach der rosa Karte mit ihrer Bieternummer.
    Der Auktionator lächelte müde die im Saal verbliebenen Leute an. »Von wem höre ich das erste Gebot?«
    Stille senkte sich über den Raum. Niemand wollte als Erster die Hand heben, und keiner hielt sich sein Handy ans Ohr. Christy deutete das als gutes Zeichen.
    »Niemand?«
    Christy hatte ihr Höchstgebot im Kopf, wollte es allerdings nicht hinausschreien, damit es nicht sofort von jemandem überboten wurde und ihre Hoffnungen schon nach zehn Sekunden zunichtegemacht wären.
    »Kommen Sie, Ladies und Gentlemen, das letzte Objekt für heute Morgen, eine nette kleine Investitionsmöglichkeit …«
    Das ist doch keine Investitionsmöglichkeit! , schimpfte Christy tonlos. Er redete von ihrem Traumzuhause!

    Schließlich, als Christy kurz davor war zu platzen und ihr Höchstgebot in den Raum zu rufen, hob ein glatzköpfiger Mann, der nur wenige Schritte von ihr entfernt stand, seine Karte und rief ein Eröffnungsgebot.
    »Vielen Dank, Sir.«
    Christy sog hörbar die Luft ein. Das Gebot war ziemlich hoch. Das konnte eng werden.
    »Wer bietet fünftausend mehr?«
    »Ich!« Christy hielt es nicht länger aus. Sie dachte gar nicht mehr an ihre Karte, sondern rief über die Köpfe der Leute hinweg. Leises Gelächter kam auf.
    »Vielen Dank, Miss.« Der Auktionator lächelte. »Dürfte ich bitte Ihre Nummer sehen?«
    »Oh!« Vor Aufregung fiel Christy die Karte auf den Boden. »Einen Moment, bitte!« Sie suchte verzweifelt, bis sie die Karte fand, und schwenkte sie dann über ihrem Kopf in der Luft. »Das bin ich - vier zwei neun!«
    Mr Simpson beugte sich zu dem Auktionator und flüsterte ihm etwas zu.
    »In Ordnung, Miss Davies, wir haben Ihre Angaben hier.«
    »Oh … danke.« Christys Gesicht glühte vor Verlegenheit.
    »Fünf mehr!« Der glatzköpfige Mann, verärgert über die Verzögerung, hielt seine Nummer hoch.
    »Danke, Sir.«
    Christy betrachtete den Mann beunruhigt. Er sah nicht aus wie jemand, der in diesem Apartment glücklich sein würde. Es war ihres . Sie hob die Karte.
    Sofort legte der Glatzkopf nach.

    Christy zögerte. Sie hatte soeben ihr Limit durchstoßen.
    »Bietet jemand mehr?« Der Auktionator suchte die Menge ab, aber offenbar war dies ein Rennen zwischen Christy und dem Glatzkopf. Und er war dabei zu gewinnen.
    Christy wusste nicht, was sie tun sollte.
    »Niemand mehr?«
    Am Ende hatte sie das Apartment doch verloren.
    »Keine weiteren Gebote?«
    Aber
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