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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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der Hotelbar saßen«, sagte er. Er drehte sich um und schaute Steffi ins Gesicht, die gedacht hatte, sie hätte sich unbemerkt von hinten angeschlichen. In Wirklichkeit hatte er sie erwartet. Er fuhr fort: »Du hast mich rein rhetorisch gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, dass Lute in einem dieser Bademäntel herumspaziert. Was ich nicht konnte und auch nicht tat. Bis gestern Abend. Und diese Vorstellung brachte mich ins Grübeln. Woher hast du gewusst, dass er an dem Tag in einem Bademantel herumspaziert ist? Der nächste Schritt war die Überlegung, wo der benutzte Bademantel geblieben war.« Nachdenklich musterte er sie. »Ich vermute, dass du ihn beim Verlassen der Suite über deiner normalen Kleidung getragen hast.«
    »Sportdress. Ich hielt das für eine gute Idee. Wer geht schon in dieser Kleidung zu einem Mord. Aber der Bademantel war noch besser.«
    »Den hast du im Fitnesscenter fallen lassen.«
    »Zusammen mit dem Handtuch, das Pettijohn mit heraufgebracht hat. Das habe ich mir wie einen Turban um den Kopf gewickelt. Dazu noch eine Sonnenbrille, und ich war buchstäblich unidentifizierbar. Das ganze Drum und Dran habe ich dann im Fitnesscenter fallen lassen. Da waren jede Menge Leute, die Mäntel und Handtücher aus dem Fitnessraum und vom Pool zurückbrachten. Niemand hat mich beachtet. Anschließend bin ich ein paar Kilometer gejoggt, und als ich wiederkam, hatte man die Leiche entdeckt, und die Ermittlungen liefen bereits.«
    »Sehr schlau.«
    »Dachte ich mir auch«, meinte sie mit einem frechen Lächeln.
Er nickte zu dem Revolver hinunter, den sie auf ihn richtete. »Ist er das?«
    »Natürlich nicht. Denkst du, ich bin so dumm, dieselbe Waffe zweimal zu verwenden? Als ich die für Pettijohn zurückgebracht habe, habe ich eine andere geklaut. Nur für alle Fälle.«
    »Da wir gerade davon sprechen: Basset schüttet gerade sein Herz aus. Er ist ein reuiger Mensch mit einem schlechten Gewissen.«
    »Sein Wort wird gegen meines stehen. Man wird die Spur dieser Waffen nie bis zu mir zurückverfolgen. Weder ich habe im Buch unterschrieben noch er. Basset könnte genauso gut üble Geschichten über mich erfinden, weil er einen Groll gegen mich hegt.«
    »Smilow hat dich gebeten, sachte gegen Bassets Tochter vorzugehen.«
    »Was ich beim ersten Mal auch getan habe. Ich bin nicht daran schuld, dass sie zum zweiten Mal aufgeflogen ist. Ihre Verhandlung steht in den nächsten Wochen an.«
    »Was hast du Basset versprochen?«
    »Dass ich bei meinen Strafvorschlägen an den Richter Milde walten lassen würde.«
    »Oder?«
    »Oder die liebe Amanda bekäme das Gesetz mit voller Härte zu spüren. Die Entscheidung lag bei ihm.«
    »Du bist hart im Verhandeln.«
    »Wenn ich dazu gezwungen bin.«
    »Und du hast dich gezwungen gefühlt, Pettijohn zu töten!«
    »Er hat ein falsches Spiel mit mir getrieben!«, rief sie mit einer schrillen Stimme, die Hammond noch nie gehört hatte. Steffi hatte jeden Kontakt zur Realität verloren.
    »Ich habe für ihn spioniert«, sagte sie weiter, »habe ihn bei legalen Manövern beraten, die seine Konkurrenten zu Fall gebracht haben, aber noch im Rahmen der Gesetze lagen. Zwar am Rand, aber immerhin im Rahmen. Er hat mir erklärt, damit wolle er Preston in die Hand bekommen, um euch beide zu ruinieren. Damit würde er dich für immer absägen und stattdessen mich installieren. Aber dann hat er sein Wort gebrochen.«
    Ihre Augen wurden hart. »Er sah für Prestons Verwicklung eine bessere Verwendung, nämlich, dich in die Knie zu zwingen. Er dachte, er könnte das als Druckmittel benutzen, damit du dich auf seine Seite schlägst. Er hat sich bei mir für meine Mühe bedankt und mich gleichzeitig gefragt, warum er sich mit der zweitbesten zufrieden geben soll, wenn er den besten Anwalt auf seiner Seite haben kann.«
    »Also bist du am Samstag hierher gekommen, um ihn zu töten.«
    »Hammond, meine Möglichkeiten waren erschöpft. Ich hatte nach den Regeln gespielt, aber die arbeiteten gegen mich. Seit ich zum Team gehöre, habe ich unter größtem Einsatz am härtesten gearbeitet. Trotzdem warst du drauf und dran, den Posten zu bekommen, genau wie du auch den letzten bekommen hast.
    Da kam Pettijohn daher und bot mir einen Vorteil an. Zum ersten Mal war ich am Drücker. Doch kaum war die Belohnung in Reichweite, hat mir dieser Dreckskerl seine Unterstützung entzogen.
    Ich habe schon früher Enttäuschungen hinnehmen müssen, aber nie so niederschmetternde. Mit jedem Blick würde
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