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Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)

Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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Abreise erreichte. Somit hatte dieser keine Zeit gehabt, die Echtheit der Mitteilung zu überprüfen – und hatte, wie geplant, die beiden Holzkästchen aus ihrem Versteck geholt und hierher gebracht.
    Auch der zweite Teil des Planes schien zuerst problemlos zu funktionieren. Liekk-Baoth hatte einen kleinen Karton mit der Adresse des alten Herrn vorbereitet, war – in Menschengestalt – in den Hausflur geschlichen, hatte den Karton auf dem Boden vor der Wohnungstür abgestellt, sich ausgezogen, seine Kleidung für später versteckt und geklingelt. Anschließend hatte er die Gestalt gewechselt, war durch ein vorher präpariertes kleines Loch auf der Seite des Kartons in das Päckchen geschlüpft und hatte eine Papierlasche von innen gegen das Loch gedrückt, so dass der alte Herr seinen Durchschlupf nicht erkennen konnte.
    Der Plan hatte weiter vorgesehen, dass er, nachdem er die Schatullen in seinen Besitz gebracht und den vermeintlich wehrlosen alten Kerl getötet hatte, sich seine Kleidung aus dem Flur holte und anschließend unerkannt entkam. Eigentlich ein guter Plan, wie er fand - doch dann war plötzlich alles gnadenlos schiefgegangen ...
    Wieso hatte der Erzdämon ihm nicht gesagt, mit wem er es zu tun haben würde? Aleksander Hakonsen war sehr alt und wirkte auf den ersten Blick ziemlich harmlos - als könne er sich kaum noch aus eigener Kraft auf den Beinen halten, geschweige denn sich gegen etwas Stärkeres als einen angriffslustigen Spatz zur Wehr setzen.
    In Wirklichkeit jedoch hatte dieser zittrige Greis ganz genau gewusst, wie er sich gegen ein Höllenwesen behaupten konnte - das hatte Liekk-Baoth gerade eben am eigenen Leib zu spüren bekommen. Der Mann kannte nicht nur die mächtigsten Bannformeln auswendig, er hatte sogar die notwendigen Hilfsmittel griffbereit gehabt – und hatte dabei nicht einen Augenblick lang beunruhigt oder gar ängstlich auf Liekk-Baoth gewirkt.
    Das ließ darauf schließen, dass Aleksander Hakonsen nicht das erste Mal gegen ein paranormales Wesen gekämpft hatte - was für Liekk-Baoth eine unschätzbar wichtige Information gewesen wäre ... auch wenn sein Meister es anscheinend nicht für nötig gehalten hatte, sie ihm zu liefern.
    Der Gestaltwandler kochte vor Wut.
    Wie gerne hätte er sich aus seinem engen Gefängnis befreit und dem alten Kerl den Kopf abgerissen – ein zweites Mal hätte er sich nicht so überrumpeln lassen -, doch jeder Versuch, seine Gestalt zu verändern und so den Kasten einfach zu sprengen, scheiterte.
    Irgendetwas blockierte Liekk-Baoths magische Fähigkeiten, entweder der Kasten selbst – möglicherweise war er verzaubert – oder aber etwas in seinem Inneren. Etwas, das dann logischerweise mit ihm zusammen hier eingesperrt sein musste ...
    Ein unangenehmer Gedanke tauchte ihn ihm auf. Er begann herumzukrabbeln und seine Umgebung zu untersuchen. Der Kasten war ziemlich eng - und das einzige, was sich, neben Liekk-Baoth selbst, noch in seinem Inneren befand, war ein Tuch, in dem etwas eingewickelt zu sein schien.
    Liekk-Baoth verfluchte seine Tiergestalt - eine Spinne war nicht gerade gut dazu geeignet, etwas aus einem Stück Stoff zu schälen, das dreimal so groß war wie sie selbst. Immerhin schaffte er es, den Stoff so weit zu lockern und zwischen die Falten zu kriechen, dass er an den darin eingewickelten Gegenstand herankam.
    Als er schließlich erkennen konnte, um was es sich dabei handelte, hätte er vor Zorn am liebsten gebrüllt. Allerdings war ihm auch das nicht möglich. Um sich irgendwie abzureagieren biss er stattdessen aufgebracht ein paar Mal in das weiche Tuch, das ihn umgab, doch es nützte nichts, die Wut blieb - und loderte so stark, dass er begann rote Punkte vor den Augen zu sehen.
    All sein Zorn konnte die Tatsache jedoch nicht aus der Welt räumen: Der Gegenstand, mit dem zusammen er in diesem dämlichen Kasten eingesperrt war und der seine magischen Fähigkeiten blockierte, war genau derjenige, den er eigentlich hätte stehlen sollen.
    Ein magischer Stein aus dem Norden ...

    *

    Aleksander Hakonsen wartete noch immer darauf, dass sein Herz und sein Atem sich wieder beruhigten. Doch sein Herz schien immer wilder und unkontrollierter zu schlagen – und als er sogar den einen oder anderen Aussetzer spürte, wurde ihm klar, dass es mit ihm zu Ende ging.
    Ein leises Gefühl des Bedauerns breitete sich in ihm aus, jedoch keine Angst. Die hatte er nicht - nicht mehr.
    Er war alt, hatte ein abenteuerliches und höchst
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