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Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Titel: Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band
Autoren: Walter Wippersberg
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Kellner mit einer Tasse Kaffee. Und hinter ihm scharwenzelte der Geschäftsführer. Er öffnete eine kleine Schachtel und hielt sie Konstantin hin:
    „Eine Zigarre gefällig?”
    Der Kater betrachtete die braunen Stäbchen in der Schachtel und fragte: „Was macht man damit?”
    „Man raucht sie.”
    „Und wie geht das?”
    „Zuerst in den Mund stecken und dann anzünden.” Der Geschäftsführer steckte sich selber eine Zigarre an, um dem Kater das Rauchen zu zeigen.
    Dann reichte er dem Kater eine Zigarre.
    Der Kater hielt sich genau an die Anweisungen des Geschäftsführers. Als er dann aber den Rauch einsog, bekam er einen Hustenanfall. Er warf die Zigarre erschrocken weg, die fiel aufs Tischtuch und brannte dort ein Loch.
    Der Kater aber sah: Beim Husten kam Rauch aus seinem Mund.
    „Hilfe! Hilfe!”, schrie er entsetzt. „Man hat mir den Hals in Brand gesteckt. Ich brenneeeeee! Das Feuer muss gelöscht werden!”
    Verdattert hielt ihm der Kellner die Kaffeetasse hin.
    Konstantin nahm einen Schluck davon. Aber der Kaffee schmeckte so bitter, dass der Kater ihn nun wirklich aufs weiße Tischtuch spuckte.
    Als er dort den dunkelbraunen Fleck sah, wollte er ihn mit den Pfoten schnell wegwischen. Dabei warf er freilich das Weinglas um. Und so gesellte sich zum dunkelbraunen noch ein viel größerer roter Fleck.
    Der Kellner machte den Mund auf, um Konstantin wütend zurechtzuweisen.
    Der Geschäftsführer aber stieß ihm den Ellbogen in die Rippen und schärfte ihm flüsternd ein, diesen berühmten Kater nur ja nicht zu beleidigen. Dabei sah der Geschäftsführer allerdings aus, als hätte er selber dem Kater Konstantin am liebsten den Hals umgedreht.
    „Es ist wohl Zeit, dass ich verschwinde”, dachte Konstantin.
    „Die Rechnung, bitte”, sagte er höflich.
    Er hatte vorhin bei anderen Gästen gesehen, wie sie fürs Essen und Trinken bezahlten und dafür eine Rechnung erhielten.
    Papier und Kugelschreiber hatte der Geschäftsführer schon in der Hand. Er schrieb alles auf, was Konstantin gegessen oder getrunken hatte.
    Als er die Preise aber zusammenzählen wollte, sagte der Kater: „Das können Sie sich sparen, weil ich ohnehin nicht bezahlen kann.”
    Dann sprang er vom Stuhl und rannte auf die Eingangstür zu.
    „Aufhalten!”, rief der Geschäftsführer einem Kellner zu, der neben der Tür stand.
    „Aufmachen!”, brüllte der Kater den Kellner an und erschreckte ihn damit so sehr, dass dieser tatsächlich die Tür aufriss.
    Und schon war der Kater Konstantin draußen in der Nacht verschwunden.
    Die frische Luft verscheuchte die Müdigkeit. Aber vom Wein war Konstantin immer noch benommen. Es kam ihm vor, als spielten seine Gedanken Nachlaufen.
    Er war stolz, weil er sich bis jetzt so gut durchgeschlagen hatte. Gleichzeitig aber wollte er zurück zu Uschi und Philipp und vielleicht sogar zu Herrn Fliederbusch.
    Kreuz und quer lief er durch die nächtlichen Straßen. Wohin, das wusste er nicht.
    Einmal hielt er an, weil er Schritte hinter sich gehört hatte. Aber er sah niemanden und lief weiter.
    Vor den Schaufenstern eines Reisebüros blieb er dann stehen.
    Denken Sie schon jetzt an den Sommer!
    stand da in großen roten Buchstaben und:
    Buchen Sie heute schon
Ihre Urlaubsreise in den sonnigen Süden!
    Die Plakate in den Schaufenstern waren so schön, dass Konstantins Herz schneller schlug vor Begeisterung. Goldgelben Sand gab es da zu sehen und riesige dunkelblaue Wasserflächen mit kleinen weißen Schaumkronen darauf.
    Das musste das Meer sein, von dem ihm Herr Fliederbusch einmal erzählt hatte.
    Auf anderen Plakaten waren alte Städte abgebildet oder blühende Gärten. Und auf allen Bildern schien die Sonne.
    Fremdartige Namen las der Kater. Ihr Klang allein versprach tausend Abenteuer.
    Konstantin ging weiter und gelangte nach einer Weile an eine Kreuzung mit einem Wegweiser:
    BAHNHOF.
    Da rannte der Kater los. Er erinnerte sich nämlich einmal gehört zu haben, dass wer verreisen wolle, zum Bahnhof müsse …
    Der Bahnhof war riesengroß.
    Hinter einem Mann, der ein paar gewaltige Koffer schleppte, trippelte Konstantin ungesehen durch die Halle.
    Vier, fünf, nein: sogar sechs Züge standen zur Abfahrt bereit.
    Aber Konstantin wagte es nicht einzusteigen.
    Auf einem nur schwach beleuchteten Teil des Bahnhofsgeländes fand Konstantin einen Güterzug. An der Wand eines Wagons stand GENOVA.
    Dieser Name kam dem Kater bekannt vor …
    Richtig! Im Schaufenster des Reisebüros hatte er ein Plakat
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