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Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung
Autoren: I Rankin
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Besten der Special Branch.
    Elder nickte und sah sich um. »Und?«
    »Sie schweigt wie ein Grab. Keine Ahnung, wie sie sich den Volvo leisten kann.«
    »Ihr Kind hat Geld.«
    Am späten Sonntagabend hatte Joyce Parry Elder davon berichtet, dass Bandorff Tarotkarten, Hellseherei und Psychoanalyse erwähnt hatte. Daraufhin hatte Elder am Montagmorgen als Erstes den von der Special Branch bereitgestellten Mann informiert. Nicht dass er wirklich glaubte, die Hexe würde sich noch einmal zurück zur Kirmes schleichen, aber ausgeschlossen war es auch nicht.
    Dennoch war er sich immer noch im Unklaren gewesen, welche Beziehung eine Zigeuner-Handleserin und eine Killerin zueinander haben mochten. Jetzt wusste er, dass Marion Rose das Bindeglied war.
    »Gehen Sie nicht weg!«, wies er den verdeckten Ermittler an. Dann hielt er vor der Wohnwagentür kurz inne und klopfte zweimal.
    »Die Tür ist offen.«
    Elder drehte den wackligen Knauf und ging hinein.
    Sie brauchte einen Moment, bis sie wusste, wer er war. »Ich habe mir schon gedacht, dass Sie wiederkommen.«
    »Hellseherei?«
    »Nein, ich hatte so ein Gefühl bei Ihnen... ein schlechtes.«
    »Wissen Sie, warum ich hier bin?«
    Sie saß auf einer Bank an einem Tisch und bedeutete ihm, ihr gegenüber Platz zu nehmen. Auf dem Tisch war ein Satz Tarotkarten ausgelegt. Sie sammelte die überdimensionalen Karten ein.
    »Nein«, erwiderte sie. »Ich habe keine Ahnung.«
    »Ich weiß nicht, wie Sie sie nennen... Auf welchen Namen Sie sie getauft haben... Wir nennen sie Hexe.«
    »Hexe?« Sie runzelte die Stirn und mischte gemächlich die Karten. »Ein seltsamer Name. Dann hat Ihr Besuch also nichts mit Ihrer Tochter zu tun?«
    »Das wissen Sie ganz genau.«
    »Ja.«
    »Und Sie wussten es auch bei meinem ersten Besuch. Wissen Sie, was sie getan hat?«
    »Was denn?«
    Er schaute sich in dem Wohnwagen um. In einer Ecke stand ein kleiner tragbarer Fernseher auf dem Boden und auf der Kante des Spülbeckens ein Radio. »Sie haben wirklich keine Ahnung?«, fragte er.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wieso sollte ich?«
    »Irgendjemand von den Kirmesleuten hat doch bestimmt irgendetwas gesagt.«
    »Was hat sie getan?«, fragte sie viel zu schnell.
    »Sie hat ihren Vater entführt.«
    Rose Pellengro zuckte zusammen. Einige der Karten fielen ihr aus den Händen und landeten auf dem Tisch. Elder nahm eine auf. Es war die Hohepriesterin. Er nahm eine weitere auf. Es war die Kraft.
    »Die Verbindung zwischen dem Abyss und dem Zentrum«, murmelte Rose Pellengro mit Blick auf die beiden Karten. Sie hielt inne. »Entführt? Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Ich dachte, ich unterhielte mich mit einer Frau, die mit der Gabe des Sehens ausgestattet ist«, entgegnete Elder enttäuscht. »Na gut, dann drücke ich mich etwas deutlicher aus. Sie hat Jonathan Barker gekidnappt.«
    Die Karten flatterten auf den Tisch und bildeten einen Haufen. Die Frau errötete.
    »War Marion Rose eine Ihrer... Kundinnen?«, fragte Elder ruhig.
    Rose Pellengro schien tief in Gedanken. Dann nickte sie. »O ja, sie kam regelmäßig. Zwischen uns schien es eine Art Verbundenheit zu geben. Sie nahm meilenweite Anfahrten in Kauf, um mich zu sehen.«
    Elder nickte. »Marion Rose hat diese Verbundenheit ebenfalls empfunden, stimmt’s? So sehr, dass Sie sich Ihnen anvertraut hat.«
    Pellengro lächelte. »Es war die Zeit, als die Priester ausgedient hatten, aber die Psychiater noch nicht auf den Plan getreten waren. Ja, sie hat mir alles über ihre... Probleme erzählt.«
    »Vor allem über ein Problem, nehme ich an.«
    »O ja, ein Problem gab es. Ein Riesenproblem.«
    »Sie war schwanger von Jonathan Barker, und er wollte, dass sie das Kind abtreibt.«
    Rose Pellengro sah ihn aufmerksam an. »Sie wissen eine Menge.«
    »Aber nicht alles.«
    Sie nickte langsam, nachdenklich. »Ja«, sagte sie. »Seine Karriere ging vor. Er hat sie um den kleinen Finger gewickelt.«
    »Was ist passiert?«
    »Marion wollte das Kind nicht verlieren. Sie war auf ihre Art sehr religiös. Sie war eine Gläubige . Ich habe beschlossen, ihr zu helfen.«
    »Sie haben das Kind in Pflege genommen und aufgezogen?«
    »Was Barker anbelangte, so hat er geglaubt, Marion hätte eine Klinik aufgesucht. In Wahrheit war sie hier bei mir. Als das Baby zur Welt kam, habe ich es behalten.«
    Elder stieß die eine Weile angehaltene Luft jetzt aus. Genau das hatte er vermutet, das war also die wahre Identität der Hexe. »Hat sie... hat die Mutter zu ihr Kontakt
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