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Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht
Autoren: Christine Feehan
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ob er schwerhörig war. Sie würde sich nicht bei einem so wichtigen Geschäftsessen durch Alkohol benebeln lassen. Außerdem trank sie niemals, wenn sie mit dem Auto unterwegs war, und schon gar nicht in Joshuas Gegenwart. Er bekam bereits genug von den Alkoholikern zu sehen, die sich auf dem Bürgersteig vor dem Apartmenthaus tummelten.
    Alexandria lächelte, um ihrer Ablehnung die Schärfe zu nehmen.
    Als der Kellner die Teller abgeräumt hatte, griff sie entschlossen nach ihrer Zeichenmappe.
    Ivan seufzte. Normalerweise warfen sich ihm die Frauen nach dem Essen bereits an den Hals. Doch Alexandria schien noch immer völlig unnahbar und immun gegen seinen Charme zu sein. Aber sie faszinierte ihn nach wie vor, und er erneuerte seinen Vorsatz, sie auf jeden Fall zu erobern. Ivan wusste, dass die Stelle in seinem Team Alexandria viel bedeutete, und er würde diesen Umstand ausnutzen, 14

    wenn es sein musste. Er konnte die Leidenschaft spüren, die sich hinter ihrem kühlen Blick und dem höflichen Lächeln verbarg, und freute sich schon auf heiße Nächte mit ihr.
    Doch als Thomas einen Blick auf Alexandrias Zeichnungen warf, vergaß er seine Gelüste und sein Ego. Es war ihr gelungen, die Bilder in seiner Vorstellung besser umzusetzen, als er sie hatte beschreiben können. Die Zeichnungen begeisterten ihn so sehr, dass er sich kaum noch halten konnte. Alexandria war genau die Grafikerin, die er für sein neues Projekt brauchte. Das Konzept des Spiels war schnell, Furcht erregend und kompliziert und würde die Konkurrenz auf die hinteren Plätze verweisen. Alexandrias frischer, einfallsreicher Stil war genau richtig, um das Konzept umzusetzen.
    »Es sind nur einige schnelle Skizzen«, meinte sie leise, »ohne Animation. Aber ich hoffe, dass Sie erkennen können, was ich zum Ausdruck bringen möchte.« Alexandria vergaß, dass sie Thomas Ivan eigentlich nicht besonders mochte, als sie sah, wie sehr er ihre Arbeit bewunderte.
    »Sie haben einen großartigen Blick für Details. Und soviel Fantasie! Und Ihre Technik ist ausgezeichnet. Wenn ich mir die Skizzen so ansehe, glaube ich fast, Sie könnten meine Gedanken lesen. Hier fangen Sie tatsächlich das Gefühl ein, durch die Luft zu fliegen«, stellte er fest und deutete auf eine der Skizzen. Er konnte kaum glauben, dass es ihr gelungen war, allein mit ihren Illustra-tionen einen so Schwindel erregenden Eindruck zu erwecken. Was würde sie erst erreichen können, wenn er ihr seine Computer und Design-Programme zur Verfügung stellte?
    Thomas betrachtete eine der gezeichneten Szenen und hatte das Gefühl, sie tatsächlich in Bewegung zu sehen. Es war, als hätte Alexandria das Foto eines echten Vampirs als Vorlage genommen, der in einen tödlichen Kampf verstrickt war. Die Darstellung wirkte so real, dass sie ihm beinahe Angst einjagte. Alexandrias Zeichnungen, die seine Ideen so detailgetreu einfingen, schufen die 15

    Verbindung zu ihr, die er den ganzen Abend über nicht hatte herstellen können.
    Sie war sich plötzlich der sanften Berührung seiner Hand bewusst, seiner starken Arme und breiten Schultern. Seine markanten Züge wirkten mit einem Mal ausgesprochen anziehend.
    Hoffnung keimte in Alexandria auf. Reagierte sie tatsächlich körperlich auf einen Mann? Es war erstaunlich, welche Wirkung eine gemeinsame Leidenschaft haben konnte. Voller Stolz beobachtete sie Thomas, während er jede einzelne ihrer Skizzen bewunderte.
    Doch plötzlich wehte ein eisiger Hauch durch das Restaurant, der eine Aura des Bösen mit sich brachte. Alexandria schauderte angewidert und lehnte sich blass und zitternd auf ihrem Stuhl zurück. Vorsichtig sah sie sich um. Die anderen Gäste schienen weder die Kälte noch den Geruch des Bösen zu bemerken. Sie war von leisem Stimmengewirr und Gelächter umgeben. Die gelassene Normalität hätte sie eigentlich beruhigen müssen, doch sie zitterte nur noch stärker. Sie spürte, dass ihr Schweißperlen auf die Stirn traten, und ihr Herz pochte laut.
    Thomas Ivan war viel zu sehr damit beschäftigt, die Zeichnungen durchzugehen, als dass er Alexandrias Zustand bemerkt hätte. Mit gesenktem Kopf betrachtete er voller Faszination die lebendigen, aufregenden Skizzen und murmelte dabei ein Kompliment nach dem anderen.
    Doch etwas stimmte nicht. Irgendetwas Schreckliches würde geschehen. Alexandria wusste es. Sie wusste solche Dinge immer, so war es seit dem Augenblick, in dem ihre Eltern ums Leben gekommen waren. Sie wusste, wenn in der Gegend
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