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Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht
Autoren: Christine Feehan
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wieder, Alexandria zu quälen. Die leise, verführerische Stimme wisperte unaufhörlich in ihrem Kopf. Alexandria ignorierte die Schmerzen und konzentrierte sich darauf, Joshua zu erreichen. Sie würde diesem Ungeheuer nicht die Befriedigung verschaffen zu sehen, wie sehr er ihr zusetzte.
    Schließlich gelang es ihr, Joshua am Hemd festzuhalten. Seine Füße bewegten sich zwar weiter vorwärts, doch Alexandria stemmte ihre fest auf den Boden und zog Joshua an sich. Sie stand dem Mörder direkt gegenüber, nicht einmal fünf Meter von ihm entfernt.
    Er stand an der äußersten Spitze der Klippen. Die Frauen umschmeichelten ihn wie Marionetten und bettelten um seine Aufmerksamkeit. Doch er schien sie überhaupt nicht zu bemerken, sondern konzentrierte sich allein auf Alexandria. Er lächelte sie an und entblößte dabei seine Eckzähne.
    Alexandria schauderte, als sie Henrys Blut an seinen Lippen und Zähnen sah. Dieser Wahnsinnige hatte den harmlosen, gutmütigen Henry ermordet.
    21

    »Komm zu mir.« Er streckte ihr die Hand entgegen.
    Sie spürte seine Stimme überall in ihrem Körper und fühlte sich dazu gezwungen, seinem Willen zu gehorchen. Alexandria blinzelte und bemühte sich, die Blutflecke und die langen, dolchartigen Krallen der Kreatur im Blick zu behalten. Während sie auf seine Klauen sah, verlor seine Stimme alle verführerische Sanftheit und wurde schrill, nörgelnd und hässlich.
    »Wohl kaum. Lass uns gehen. Ich nehme Joshua mit. Du bekommst ihn nicht.« Alexandria sprach mit fester Stimme. Sie richtete sich auf, und ihre blauen Augen blitzten entschlossen.
    Abwesend strich der Unhold mit seiner widerlichen Hand einer der Frauen über den Kopf. »Komm zu mir. Sieh dir diese Frauen an.
    Sie lieben mich, sie begehren mich.«
    »Du machst dir etwas vor.« Alexandria versuchte, einen Schritt zurück zu gehen, aber Joshua sträubte sich. Sie zog ihn fester an sich, um ihn daran zu hindern, auf den Mann zuzugehen, doch als sie ihn mit sich ziehen wollte, begann er, wie wild um sich zu schlagen, sodass sie schließlich aufgeben musste.
    Das Ungeheuer auf der Klippe hob spöttisch eine Augenbraue.
    »Glaubst du mir etwa nicht?« Er wandte sich der Frau zu, die sich an seine Taille schmiegte. »Komm, meine Süße. Ich möchte, dass du für mich stirbst.« Er deutete auf den Abgrund hinter sich.
    Zu Alexandrias Entsetzen küsste die Frau seine ausgestreckte Hand und kroch an ihm vorbei. »Nein!«, schrie Alexandria, doch die Frau stürzte bereits in die Tiefe. Während sie noch versuchte, das Unfassbare zu begreifen, zerrte der Mann die zweite Frau an den Haaren zu sich herauf. Er küsste sie auf den Mund, bog dann ihren Kopf nach hinten und senkte die schrecklichen Fänge in ihren Hals.
    Die detaillierten Skizzen, die Alexandria von Thomas Ivans Ideen für das Horror-Computerspiel angefertigt hatte, schienen plötzlich vor ihren Augen lebendig zu werden. Die Kreatur trank das Blut, das am Hals der unglückseligen Frau hinunterrann, und warf sie dann so gleichgültig über den Rand der Klippe, als wäre sie nichts 22

    als eine Muschel, die er am Strand gefunden hatte. Genüsslich leckte er sich danach die Lippen.
    Alexandria begann, ein Gebet zu flüstern, eine Beschwörung, die sie immer aufs Neue wiederholte. Wer der Unhold auch sein mochte, den sie vor sich hatte, sein Wahnsinn und seine Gefährlichkeit überstiegen ihre Vorstellungskraft. Sie hielt Joshua krampfhaft fest und hob ihn hoch.
    Der Junge wehrte sich und trat mit den Füßen um sich, während der Mann leise, knurrende Geräusche von sich gab und drohend die Zähne bleckte. Dennoch gelang es Alexandria, Joshua einige Meter zurückzuzerren, ehe sie gezwungen war, ihn abzusetzen. Solange sie nicht versuchte, ihn von dem Wahnsinnigen zu entfernen, verhielt sich Joshua still.
    Der Unhold hob den Kopf, leckte sich die Finger und lächelte spöttisch. »Siehst du? Sie würden alles für mich tun. Sie beten mich an. Nicht wahr, meine Kleine ?« Er half der letzten Frau auf die Beine. Sofort schmiegte sie sich an ihn und liebkoste ihn voller Sehnsucht. »Du möchtest mir doch nichts als Freude bereiten, oder?«
    Die Frau begann, ihn zu küssen, seinen Hals, seine Brust. Sie wanderte immer weiter hinunter, bis sie schließlich am Verschluss seiner Hose nestelte. Er streichelte ihren Hals. »Erkennst du nun meine Macht? Und du bist diejenige, die ich dazu auserwählt habe, diese Macht mit mir zuteilen.«
    »Diese Frau liebt dich nicht«, widersprach
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