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Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht
Autoren: Christine Feehan
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Henry nie eine Gelegenheit aus, ihr einen Gefallen zu tun.
    Alexandria winkte dem schmächtigen, gebeugten Mann zu, der langsam heranhumpelte. »Hallo, Henry. Es ist wirklich nett von dir, Josh die Zeit zu vertreiben.«
    »Du hattest Glück, dass du mich vorhin beim Supermarkt getroffen hast. Ich wollte heute eigentlich unter der Brücke schlafen.« Henry ließ den Blick unruhig umherschweifen. »In dieser Gegend gehen seltsame Dinge vor sich.«
    »Straßengangs?«, fragte Alexandria besorgt. Sie wollte nicht, dass Joshua den Gefahren ausgesetzt wurde, die die Jugendbanden mich sich brachten.
    Henry schüttelte den Kopf. »Nein, nichts dergleichen. Die Polizei in der Gegend duldet keine Gangs. Deshalb übernachte ich ja auch so oft hier. Die würden ja nicht mal mich bleiben lassen, wenn sie es wüssten.«
    »Von welchen seltsamen Dingen sprichst du denn dann?«
    7

    Joshua zupfte seine Schwester am Rock. »Du kommst zu spät zu deinem Treffen, Alex. Henry und ich kommen schon klar«, sagte er voller Überzeugung, da er spürte, wie besorgt sie um ihn war. Dann setzte Josh sich im Schneidersitz auf einen großen Stein unter den Bäumen. Gleich neben ihm begann der Pfad, der zu den Klippen führte.
    Mit einem lauten Ächzen in den Kniegelenken setzte sich Henry zu ihm. »Du kannst ruhig gehen, Alex«, meinte er mit einer scheuchenden Handbewegung. »Wir zwei werden uns die Zeit mit diesem tollen Laster vertreiben, stimmt's, Josh?«
    Unschlüssig presste Alexandria die Lippen zusammen. Sollte sie Josh wirklich bei einem alten, schwachen, von Arthritis geplagten Mann zurücklassen?
    »Alex!« Als hätte Josh ihre Gedanken gelesen, warf er ihr einen finsteren Blick zu. Er fühlte sich eindeutig in seiner männlichen Ehre gekränkt.
    Alexandria seufzte. Durch die schwierigen Lebensumstände, denen er ausgesetzt war, war Josh schon viel zu reif für sein Alter.
    Außerdem hatte er Recht: Das Geschäftsessen war wichtig.
    Immerhin ging es um seine Zukunft. »Danke, Henry, ich schulde dir etwas. Dieser Job ist sehr wichtig für uns.« Alexandria beugte sich vor und gab Josh einen Kuss. »Ich hab dich lieb, kleiner Kumpel.
    Pass auf dich auf.«
    »Ich hab dich auch lieb, Alex«, antwortete Josh.
    Alexandria fühlte sich getröstet, als sie an den Zypressen vorbeiging, um die Restaurantküche herum, zu den Stufen, die zur Aussichtsterrasse auf den Klippen führten. Das Restaurant war berühmt für den Blick auf die tosenden Wellen, die sich an den Felsen brachen. Ein Windstoß zupfte an ihrem eleganten Haarknoten, und ein feiner Nebel aus Wassertropfen besprühte ihr Gesicht. Alexandria blieb an der mit Schnitzereien verzierten Eingangstür stehen. Sie atmete tief durch, hob den Kopf und betrat 8

    das Restaurant. Sie wirkte gelassen und selbstsicher, obgleich sich ihr innerlich vor Aufregung schier der Magen umdrehte.
    Leise Musik, Kristallleuchter und viele imposante Grünpflanzen vermittelten den Eindruck einer anderen Welt. Der Speiseraum war in kleine, intime Nischen unterteilt, und der große Kamin mit dem flackernden Feuer verlieh dem Raum eine gemütliche Atmosphäre.
    Alexandria schenkte dem Oberkellner ein freundliches Lächeln.
    »Ich bin mit Mr. Ivan verabredet. Ist er schon eingetroffen?«
    »Hier entlang, bitte«, entgegnete der Ober mit einem anerkennenden Blick.
    Thomas Ivan verschluckte sich an seinem Whisky, als die bildschöne Alexandria Houton auf seinen Tisch zuging. Er verabredete sich oft mit Frauen in diesem gemütlichen Restaurant, doch Alexandria war etwas Besonderes. Eher klein, schlank, jedoch mit verführerischen Kurven und schönen Beinen. Ihre großen, saphirblauen Augen wurden von langen, dunklen Wimpern umrahmt, und ihre Lippen waren voll und sinnlich. Sie trug ihr blondes Haar in einem eleganten Nackenknoten, und die strenge Frisur betonte ihr klassisch geschnittenes Gesicht und die hohen Wangenknochen. An den anderen Tischen drehte man sich nach ihr um, doch Alexandria schien nicht zu bemerken, welches Aufsehen sie erregte. Selbst der Oberkellner benahm sich, als geleite er eine Prinzessin zu ihrem Platz. Diese Frau hatte etwas Besonderes an sich.
    Thomas räusperte sich, um seine Stimme wiederzufinden. Dann erhob er sich, schüttelte Alexandrias Hand und beglückwünschte sich im Stillen zu dieser günstigen Gelegenheit. Diese bezaubernde junge Frau brauchte ihn. Er war gut fünfzehn Jahre älter als sie und verfügte über Geld, Macht und Einfluss. Er konnte ihre Karriere fördern oder sie
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