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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz
Autoren: Christine Feehan
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verdenken, doch er brachte sie langsam um.
    Raven! Der Ruf kam ganz aus der Nähe, und sie spürte Mikhails Zorn.
    Alexanders Hände wurden plötzlich von ihrem Hals gerissen, und ein lautes Knacken kündete von einigen gebrochenen Knochen. Dann prallte er gegen die Wand und wurde einen Meter über dem Boden festgehalten, sodass seine Füße ohne Halt hinunterbaumelten. Monique schrie entsetzt auf, als ihr Mann gurgelnde Laute von sich gab und langsam zu ersticken drohte.
    Lass ihn frei, Mikhail! Ich flehe dich an. Ich könnte es nicht ertragen, noch ein Menschenleben auf dem Gewissen zu haben. Es ist zu viel. Baven kauerte sich auf den Boden und wiegte sich sacht hin und her. »Bitte«, flüsterte sie, »lass ihn gehen.«
    Mikhail rang mit seiner unbändigen Wut, und es gelang ihm, sie so weit zurückzudrängen, dass er von dem Mann ablassen konnte. Pfeilschnell schoss er über den Nachthim-mei, alle Gedanken nur auf Raven gerichtet. Dabei bemerkte er kaum, dass Gregori an seiner Seite war, Byron und Aidan dicht hinter ihm. Eric, Tienn und einige andere folgten ihnen in einigem Abstand. Keiner von ihnen spielte eine Rolle. Mikhail hatte schon viele Vampire zur Strecke gebracht und dabei immer ein wenig gezögert, als hätte er Mitleid mit den Untoten empfunden. Davon konnte jedoch diesmal keine Rede sein.
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    Er spürte keine Schmerzen und war gestärkt, dafür hatte Gregori persönlich gesorgt. Die Mischung ihres uralten Blutes verfügte über immense Heilkräfte. Dennoch sickerte ein wenig Blut durch die weißen Brustfedern der Eule.
    Mikhail achtete darauf, sich stets in Windrichtung zu halten, damit der Vampir nicht seine Witterung aufnehmen konnte.
    Plötzlich gellte ein Schrei durch die Nacht, gefolgt von höhnischem Gelächter und lautem Triumphgeheul. Alle Karpatianer, die sich so sehr im Einklang mit der Natur befanden, spürten die Vibrationen der Gewalt, des gewalt-samen Eingriffs in den Kreislauf von Leben und Tod. Auch Raven nahm die Veränderung wahr und folgte unwillkürlich ihrer Spur.
    Halte dich davon fern, Raven, befahl Mikhail.
    Sie presste sich die Hände an die Schläfen. Im Geist sah sie, wie sich André lachend auf eine Frau stürzte, die auf allen vieren vor ihm zu fliehen versuchte. Am Fuße eines Baumes lag eine kleine, leblose Gestalt. Die Frau schluchzte und flehte um ihr Leben, doch der Vampir verhöhnte sie nur, trat mit dem Fuß nach ihr und zwang sie dann, wieder zu ihm zu kommen und darum zu bitten, ihm dienen zu dürfen.
    »Andre! Das kannst du nicht tun!«, schrie Raven und rannte zur Tür. Sie stolperte in die Nacht hinaus und drehte sich schnell im Kreis, um die Richtung zu finden. Doch dann brach sie erschöpft zusammen, unfähig, sich zu bewegen.
    Monique eilte zu ihr und kniete sich neben sie. »Was hast du? Ich weiß, dass mein Mann sich irrt. Du versuchst, uns zu helfen.«
    Tränen strömten Raven über die Wangen. »Er hat ein Kind getötet und quält nun die Mutter. Er wird auch sie umbringen, und ich kann nichts dagegen tun.«
    Sanft barg Monique Ravens Kopf in ihrem Schoß und strich über die blauen Flecken an ihrem Hals. »Was Alexan-395

    der dir angetan hat, tut mir sehr Leid. Er ist halb wahnsinnig vor Wut und Angst um uns. Du hast dein Leben für uns riskiert. Der Untote hätte dich töten können.«
    Müde schloss Raven die Augen. »Das kann er noch immer tun. Wir können ihm nicht entrinnen.«
    Tief im nächtlichen Wald verfehlte ein Tier seine Beute und schrie seine Wut hinaus. Eine Eule zischte, ein Wolf knurrte.
    Baven ergriff Moniques Hand und war erleichtert, als sie sich endlich wieder bewegen konnte. »Komm, wir müssen ins Haus gehen. Verhalte dich still und unauffällig. Wenn er zurückkommt, wird er von seinen Morden aufgestachelt und unberechenbar sein.«
    Monique half Raven auf die Beine und legte ihr den Arm um die schmale Taille. »Was hast du mit Alexander gemacht, als er dich angriff?«
    Mit zögernden Schritten ging Baven zum Haus zurück.
    »Ich habe ihm nichts angetan.« Sie berührte die Würgemale an ihrem Hals. Alexander hatte ihre Lage verschlimmert, denn André würde die blauen Flecke sicher bemerken.
    »Du nimmst doch Dinge wahr, von denen wir nichts wissen«, vermutete Monique voller Unbehagen.
    »Das ist keine besonders schöne Gabe. André hat heute Nacht eine Frau und ein Kind getötet. Ich habe ihn fortge-schickt und unser Leben gegen das ihre eingetauscht.«
    »Nein!«, wehrte Monique ab. »Dich trifft keine Schuld an seinen
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