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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz
Autoren: Christine Feehan
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Recht. Immer wieder tauchten verschwommen Bruchstücke einer Erinnerung in ihr auf, die sie jedoch nicht festzuhalten vermochte. Immer, wenn sie gerade dachte, ein Stück des Mosaiks gefunden zu haben, durchzuckte sie ein so heftiger Schmerz, dass sie den Gedanken wieder verlor.
    Plötzlich ging sie neben dem Mann durch den Wald. Er legte ihr den Arm um die Taille. Raven blinzelte verwirrt.
    Waren sie die ganze Zeit gelaufen? Schließlich konnte kein Mensch fliegen, das war völlig absurd. Plötzlich ängstigte sie sich. Hatte sie wirklich den Verstand verloren? Verstohlen betrachtete sie den Mann neben sich. Er sah ausgesprochen gut aus, seine Züge wirkten markant und sinnlich. Doch als er sie anlächelte, blickten seine Augen kalt, und seine Zähne blitzten so weiß und scharf, dass Raven erschrak. Wer war dieser Mann? Und warum begleitete sie ihn?
    Fröstelnd wich sie ein wenig von ihm zurück, war jedoch zu schwach, um ohne seine Hilfe gehen zu können. »Dir ist kalt, meine Liebe. Wir sind aber gleich da.«
    Seine Stimme flößte Raven Furcht ein, und ihr drehte sich der Magen um. Er klang eigenartig triumphierend. Trotz seiner Fürsorge erschien er ihr wie eine große Schlange, die sich um ihren Körper wand und sie hypnotisch anstarrte.
    Raven konzentrierte sich und suchte nach einer Verbindung.
    Mikhail. Sie stieß einen Schmerzensschrei aus, sank auf die Knie und presste sich die Hände an die Schläfen, zu erschrocken, um sich zu bewegen oder einen Gedanken zu fassen.
    Mit seinen kalten Händen packte er sie an den Armen und zerrte sie auf die Beine. »Was hast du, Raven? Sag es mir, damit ich dir helfen kann.«
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    Sie verabscheute seine Stimme. Machtgier klang darin an und eine seltsame Belustigung. Es hatte den Anschein, als wüsste er genau, was sie durchmachte, und ihre Hilflosigkeit schien ihn zu erfreuen. Obwohl sie sich vor seinen Berührungen ekelte, konnte sie nicht allein stehen und musste sich auf ihn stützen.
    »Du musst etwas zu dir nehmen«, bemerkte er beinahe beiläufig, doch der Gedanke schien ihn freudig zu erregen.
    Baven presste sich die Hand auf den Magen. »Mir ist übel.«
    »Das kommt nur von deinem Hunger. Ich habe ein exqui-sites Bankett für dich vorbereitet, meine Liebe. Die Gäste warten schon ungeduldig auf unsere Bückkehr.«
    Baven blieb stehen und begegnete seinem kalten, spöttischen Blick. »Ich will nicht mit dir gehen.«
    Aller Spott wich aus seinen Augen, und sein Lächeln erschrak sie. Raven konnte deutlich seine scharfen, verlän-gerten Schneidezähne erkennen. Plötzlich wirkte er nicht mehr so gut aussehend, wie sie zuerst gedacht hatte, sondern nur grausam und verdorben. »Raven, es gibt keinen anderen Ort, an den du gehen könntest«, erklärte er mit gespielter Fürsorge.
    Raven ließ ihn los und fiel gleich darauf zu Boden, als ihre Knie nachgaben. »Du bist nicht...« Der Name wurde von einer neuen Welle schrecklicher Schmerzen verschlungen.
    Blutstropfen traten ihr auf die Stirn und rannen ihr übers Gesicht.
    Der Vampir beugte sich vor und ließ seine Zungenspitze über ihre Wange gleiten, der Blutspur folgend. »Du bist krank, meine Liebe. Vertraue mir, ich weiß, was das Beste für dich ist.«
    Mühsam zwang sich Raven zur Ruhe und versuchte, die Spinnweben aus ihrem Kopf zu vertreiben. Sie verfügte über besondere Fähigkeiten. Und über Verstand. Das waren zwei 385

    unumstößliche Tatsachen. Offenbar schwebte sie in großer Gefahr, wusste jedoch nicht, wie sie in diese Lage geraten war. Sie musste nachdenken. Langsam hob sie den Kopf, sodass das Mondlicht blaue Glanzlichter auf ihr schwarzes Haar warf. »Ich bin sehr verwirrt und kenne nicht einmal deinen Namen.« Sie gab sich alle Mühe, ernsthaft zerknirscht zu wirken, falls er ihre Gedanken lesen konnte.
    Raven musste befürchten, dass er dazu fähig war. »Was ist geschehen? Ich habe furchtbare Kopfschmerzen.«
    Überraschend ritterlich reichte er ihr die Hand. Offenbar war er zufrieden, dass sie sich auf ihn verließ. »Du hast dir den Kopf verletzt.« Er half ihr auf und legte ihr den Arm um die Taille. Diesmal zwang sich Raven dazu, seine Berührung auszuhalten.
    »Es tut mir Leid, dass ich so schrecklich verwirrt bin. Ich komme mir so dumm vor und habe große Angst«, gestand Raven mit großen, unschuldig blickenden Augen. Sie hielt ihre Gedanken in Schach.
    »Ich bin André, dein wahrer Gefährte. Ein anderer hat dich entführt, und als ich dich befreite, bist du gestürzt und hast dir
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