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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz
Autoren: Christine Feehan
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umdrehte und Raven aus dem Raum trug. Hinter ihnen erhob sich aufgeregtes Murmeln und Flüstern.
    Raven erstarrte und wartete auf die Attacke seiner Emotionen, doch er hatte seinen Geist abgeschirmt, sodass sie nur die immense Kraft seiner Arme wahrnahm. Er trug sie in die Nacht hinaus, mit schnellen, leichten Schritten, als 30

    spürte er ihr Gewicht nicht im Mindesten.
    »Atme, Kleines, dann geht es dir gleich besser.« In seiner warmen, ruhigen Stimme lag ein amüsierter Unterton.
    Raven folgte seinem Vorschlag, zu erschöpft, um sich zu widersetzen. Sie hatte diesen wilden, einsamen Ort aufgesucht, um sich auszuruhen und zu kurieren. Doch stattdessen fühlte sie sich zerrissener denn je. Langsam öffnete sie die Augen und sah Mikhail an.
    Sein Haar hatte die Farbe von dunklem, samtigem Espresso und wurde im Nacken von einem Band gehalten. Seine Züge waren entweder die eines Engels oder die eines Teufels. Sie strahlten Kraft und Macht aus, mit einem sinnlichen Mund, in dessen Schwung eine Andeutung von Grausamkeit lag. Seine Augen wirkten wie dunkles Eis, pure schwarze Magie.
    Raven konnte weder seine Gefühle empfinden noch seine Gedanken lesen. Das war ihr noch nie passiert. »Lass mich runter. Ich komme mir albern vor, wenn du mich davonträgst wie ein Seeräuber.« Mit langen Schritten trug er sie tief in den Wald hinein. Äste wiegten sich im Wind, und das Unterholz raschelte. Ravens Herz schlug unkon-trollierbar. Sie versteifte sich und versuchte erfolglos, sich von Mikhail loszumachen.
    Er ließ den Blick besitzergreifend über ihr Gesicht gleiten, verlangsamte aber seine Schritte nicht. Auch sagte er kein Wort. Raven empfand es als demütigend, wie wenig ihm ihre Befreiungsversuche auszumachen schienen.
    Schließlich ließ sie seufzend den Kopf an seine Schulter sinken. »Hast du mich nun entführt oder gerettet?«
    Er lächelte sie amüsiert an. Makellos weiße Zähne blitzten.
    »Vielleicht ein wenig von beidem.«
    »Wohin bringst du mich?« Raven presste sich die Hand auf 31

    die Stirn. Sie wollte nicht mehr kämpfen, weder physisch noch mental.
    »In mein Haus. Schließlich sind wir verabredet. Mein Name ist Mikhail Dubrinsky.«
    Raven rieb sich die Schläfen. »Heute Abend passt es mir doch nicht so gut. Ich fühle mich .. .« Sie verstummte, als sie einen Schatten wahrnahm, der Mikhail zu folgen schien.
    Ihr stockte der Atem. Sie sah sich um und entdeckte noch einen zweiten und dritten. Sie umklammerte Mikhails Schulter. »Lass mich sofort runter, Dubrinsky.«
    »Mikhail«, korrigierte er, ohne auch nur seinen Schritt zu verlangsamen. Ein Lächeln ließ seine harten Züge ein wenig weicher wirken. »Siehst du die Wölfe?« Er zuckte gleichmütig die Schultern. »Beruhige dich, Kleines, sie werden uns nichts tun. Die Wölfe sind hier ebenso zu Hause wie ich, und wir leben in Frieden miteinander.«
    Seltsamerweise glaubte Raven ihm jedes Wort. »Wirst du mir wehtun?«, fragte sie leise.
    Wieder ließ er den Blick über ihr Gesicht gleiten, geheimnisvoll und besitzergreifend. »Ich bin kein Mann, der einer Frau das Leid zufügen könnte, an das du denkst. Doch ich bin mir sicher, dass unsere Beziehung nicht immer einfach sein wird. Es gefällt dir, dich mir zu widersetzen.«
    Er antwortete so ehrlich er nur konnte.
    Sein Blick gab Raven zu verstehen, dass sie zu ihm gehörte.
    Es war beinahe, als hätte er ein Recht auf sie. »Es war falsch, Jacob anzugreifen. Du hättest ihn töten können.«
    »Verteidige ihn nicht, Kleines. Ich habe ihm gestattet weiterzuleben, um dir einen Gefallen zu tun, aber es wäre mir ein Leichtes gewesen, es zu Ende zu bringen.« Und eine Freude. Kein Mann hatte das Recht, Mikhails Frau zu berühren und ihr solchen Schmerz zuzufügen. Dass der 32

    Mann nicht ahnen konnte, was er Raven angetan hatte, nahm die Sünde nicht von ihm.
    »Das kann nicht dein Ernst sein. Jacob ist harmlos. Er fühlte sich einfach zu mir hingezogen«, erklärte Raven sanft.
    »Sprich seinen Namen nicht in meiner Gegenwart aus. Er hat Hand an dich gelegt.« Mikhail hielt plötzlich inne und blieb mitten im tiefen Wald stehen. Er schien ebenso wild und ungezähmt zu sein wie das Wolfsrudel, das ihn umgab.
    Obwohl er Raven meilenweit auf den Armen getragen hatte, war er nicht einmal außer Atem. Seine dunklen Augen wirkten kalt und gnadenlos, als er sie ansah. »Er hat dir große Schmerzen zugefügt.«
    Raven stockte der Atem, als Mikhail langsam den Kopf senkte, bis sein Mund nur noch wenige
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