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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz
Autoren: Christine Feehan
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nicht. Ich werde mich auf keinen Fall mit dir treffen.
    Angstlich ? Die Frage war eine klare Herausforderung.
    Sie lachte. Der Klang ihrer Stimme schürte das Feuer in Mikhails Innerem. Ich mag zwar manchmal leichtsinnige Dinge tun, aber ich bin keine Närrin.
    Sag mir, wie du heißt.
    Raven spürte den unwiderstehlichen Drang, seinem Befehl zu gehorchen. Sofort versuchte sie, all ihre Gedanken zu unterdrücken, sodass ihr Geist wie eine leere Leinwand wirkte. Die Anstrengung verursachte ihr Kopfschmerzen und Übelkeit. Es würde ihm nicht gelingen, sich zu nehmen, was sie ihm auch freiwillig gegeben hätte.
    Warum kämpfst du gegen mich an, obwohl du weißt, dass ich der Stärkere bin? Du schadest dir damit und fügst dir Schmerzen zu, und letztendlich gewinne ich doch. Ich spü-
    re, wie sehr diese Art der Kommunikation an deinen Kräften zehrt. Außerdem bin ich im Stande, deinen Gehorsam auf ganz anderen Wegen herbeizuführen.
    Warum erzwingst du etwas, das du auch mit einer einfachen Frage bekommen hättest?
    Sie spürte seine Verwirrung. Verzeih mir, Kleines. Ich bin daran gewöhnt, meinen Willen ohne viel Mühe durchzusetzen.
    Auch wenn es dabei nur um schlichte Höflichkeit geht?
    Es ist der schnellere Weg.
    Raven schlug mit der Faust auf ihr Kissen. Du solltest wirklich etwas gegen deine Arroganz unternehmen. Dass du Macht besitzt, bedeutet noch nicht, dass du sie ständig 23

    demonstrieren musst.
    Vergiss nicht, dass die meisten Menschen einen telepathischen Anstoß nicht einmal wahrnehmen können.
    Das ist keine Entschuldigung dafür, ihnen den freien Willen zu nehmen. Außerdem belässt du es ja auch nicht bei einem >Anstoß <. Du gibst Befehle und erwartest, dass man dir gehorcht. Das ist viel schlimmer, weil es Menschen zu Marionetten macht. Stimmts ?
    Du weist mich zurecht. Leichte Verärgerung schwang in seinen Gedanken mit, der männliche Spott und die Belustigung schienen allmählich ihren Reiz zu verlieren.
    Versuche nicht, mich zu etwas zu zwingen.
    Diesmal klang seine leise, tiefe Stimme eindeutig drohend, als er entgegnete: Ich würde es nicht versuchen, Kleines.
    Glaube mir, es wäre ein Kinderspiel für mich, dich gehorsam zu machen.
    Du bist wie ein verwöhntes Kind, das unbedingt seinen Willen durchsetzen muss. Raven stand auf und umklammerte das Kissen. Ihr Magen rebellierte. Ich gehe jetzt hinunter zum Abendessen, denn mir schwirrt der Kopf. Dir würde ich empfehlen, deinen Kopf in einen Wassereimer zu stecken, um ihn abzukühlen. Es war nicht einmal gelogen.
    Die anstrengende Auseinandersetzung mit ihm hatte sie tatsächlich geschwächt. Vorsichtig ging sie auf die Tür zu und rechnete beinahe damit, dass er sie aufhielt. In der Gesellschaft anderer Menschen würde sie sich sicherer fühlen.
    Verrate mir bitte deinen Namen, Kleines. Er sprach die Bitte mit geradezu feierlicher Höflichkeit aus.
    Trotz allem musste Raven lächeln. Raven. Raven Whitney.
    Also gut, Raven Whitney. Iss und ruhe dich aus. Ich werde um elf Uhr für unser Schachspiel zurückkehren.
    24

    Er brach den Kontakt abrupt ab. Raven atmete langsam aus. Sie war sich darüber im Klaren, dass sie eigentlich Erleichterung empfinden sollte. Stattdessen aber fühlte sie sich seltsam verlassen. Seine hypnotische Stimme war verführerisch, ebenso wie sein Lachen. Raven empfand dieselbe Einsamkeit, die auch ihn quälte. Sie bemühte sich, nicht daran zu denken, wie er mit seinen Liebkosungen ihre Sinne entflammt hatte. Sehnsucht. Verlangen. Leidenschaft. Dabei hatte er sie nur auf telepathische Weise berührt. Doch es ging auch nicht allein um körperliche Anziehungskraft. Er sprach etwas Tiefes, Ursprüngliches in ihr an, das sie nicht einmal genau zu beschreiben wusste. Er berührte ihre Seele
    - mit seinem Verlangen, seiner dunklen Seite und seiner schrecklichen, alles überschattenden Einsamkeit. Auch sie brauchte einen Menschen, der verstand, wie allein sie sich fühlte, wie schwierig es war, den Kontakt zu anderen Menschen zu vermeiden, aus Angst, ihnen zu nahe zu kommen. Seine Stimme gefiel ihr, ebenso wie sein aristokratischer Charme und seine alberne männliche Arroganz.
    Außerdem wollte sie von ihm lernen.
    Mit zitternden Fingern öffnete Raven die Zimmertür und trat in den Flur hinaus. Ihr Körper schien wieder allein ihr zu gehorchen und bewegte sich leicht und anmutig. Schnell lief sie die Treppe hinunter zum Speisesaal.
    Etliche Tische waren besetzt, mehr als am Abend zuvor.
    Für gewöhnlich mied Raven die
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