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Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Diane Oliver
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irgendein Mädchen, mit dem ich Gewinn machen will. Du hast mich dazu gebracht.«
    Auf einmal verstand sie: Sie sollte sich ihrer Gefühle nicht schämen, aber er tat es mit den seinen. Er hatte Lust empfunden, als er ihr die Schmerzen bereitete. Das war beinahe zum Lachen. Sie verkniff es sich und griff nach einem weiten Mantel, der ihre Blöße bedeckte.
    Basin Farhaads Hemd lag immer noch dort, wo er es fallen gelassen hatte. Sie hob es auf, brachte es ihm und hielt es ihm hin. »Nehmt, Herr. Habt Ihr noch mehr für meine Bestrafung vorgesehen?«
    »Geh mir aus den Augen.«
    Wann sie besser den Mund halten sollte, hatte sie gelernt. Auf leisen Sohlen verließ sie den Raum. Draußen nahm sie eine Wache in Empfang und brachte sie zurück zum Serail, nicht in ihre einsame Zelle. In den Frauengemächern stürzten Mimi und Sulana sofort auf sie zu. Die Serbin umarmte sie.
    »Oh, du Arme, Arme. War es sehr schlimm?«
    Giuliana machte sich von ihr los. »Ich möchte allein sein. Kann ich das Bad für mich haben?«
    Sie glitt in das warme Wasser, lehnte den Kopf auf den Beckenrand und ließ ihr Haar auf der Oberfläche treiben. Dieser Tag hatte ihr viel zum Nachdenken gegeben.
     
    Bernardo schmetterte die Tür hinter sich zu. Er und Amadeo bewohnten eine kleine Kammer in einer Herberge in einem weniger glanzvollen Viertel Istanbuls. Der Freund lag auf seiner Pritsche, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, und starrte düster an die niedrige Decke. Bernardos geräuschvoller Eintritt entlockte ihm nicht einmal ein Wimpernzucken.
    Dessen Idee, sich als griechische Diener eines hohen Herrn auszugeben, war gut gewesen. Sie hatte ihnen Zutritt zu einigen Häusern verschafft, eine Vielzahl hübscher Mädchen war ihnen vorgeführt worden – Giuliana war nicht darunter gewesen. Zweifel nagten an ihm. Würde er sie je wiedersehen, oder jagte er einer Chimäre nach? War sie auf Nimmerwiedersehen im Serail eines reichen Osmanen verschwunden? Vielleicht musste sie ihm in diesem Augenblick zu Willen sein. Er durfte ihr weiches Fleisch, ihre herausfordernde Art genießen. Und ihn hatte sie längst vergessen … Er presste die Kiefer so fest zusammen, dass es schmerzte.
    »In den Teestuben …«
    »Hör auf mit deinem Wirtshausgerede«, quetschte Amadeo zwischen den Zähnen hervor.
    Bernardo ließ die Stiefel zu Boden poltern und warf sich auf seine Pritsche. Starrte ebenfalls an die Decke. »Sie reden von einer Frau mit Feuerhaar in den Teehäusern.«
    »Was?« Amadeo richtete sich abrupt auf. Feuerhaar – das war eine treffende Beschreibung von Giulianas Haarfarbe.
    »Das hört man in den Teehäusern. Es hat sein Gutes, sich ein wenig umzuhören, was geredet wird in der Stadt, statt in der Herberge zu liegen und finstere Gedanken hinter krauser Stirn zu wälzen.«
    »Was wird noch geredet?«
    »Alles nur hinter vorgehaltener Hand. Sie gehört einem Händler namens Basin Farhaad, soll eine besondere Schönheit sein und bald an den Serail eines bedeutenden Mannes übergeben werden. Noch leiser flüstern sie den Namen des Sultans.«
    »Niemand bekommt sie!« Amadeo verspürte schon wieder Lust, auf jemanden einzuprügeln.
    »Du bist regelrecht verbohrt, wenn es um diese Frau geht. So reden sie gegenüber Fremden. Bei der Heiligen Jungfrau, sie ist eine Sklavin und soll bald verkauft werden.«
    »Nein! Das verhindern wir. Notfalls kaufe ich sie selbst. Zieh deine Stiefel wieder an, wir haben keine Zeit mehr.«
    »Das ist endlich wieder der Amadeo, den ich kenne.«
     
    »Uh, da ist ein neues Gewand für dich gebracht worden, und die Schneiderin ist gleich mitgekommen, um letzte Hand anzulegen.« Sulana schwebte herbei, auf den Armen trug sie eine Stofffülle in Dunkelblau und Grau und Gold. Eine fremde Frau eilte hinter ihr her.
    Alle Mädchen im Serail schauten sich nach ihr um. Die beiden Blonden und die mit dem schwarzen Haar und der teefarbenen Haut steckten die Köpfe zusammen; Giuliana hörte ihre tuschelnden Stimmen, verstand jedoch kein Wort. Sie konnte sich jedoch denken, was den Weg über ihre Plapperlippen fand. Seit sie von der Bestrafung durch Basin Farhaad zurückgekommen war, begegneten ihr die anderen mit Ausnahme von Sulana und Mimi mit noch mehr Misstrauen. Vorher hatte sie schon nicht dazugehört – jetzt wurde sie manchmal behandelt wie eine Aussätzige. Das tat ihr weh, aber stolz erhobenen Hauptes sagte sie sich immer wieder, dass es nicht darauf ankam: Sie waren alle nur Sklavinnen; keine von ihnen sähe sie
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