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Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Diane Oliver
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Schmerz. Sie wusste es nicht.
    »Ich sehe, es gefällt dir.«
    Ein zweites Mal küsste die Schnur ihre Haut. Härter diesmal. Giulianas Hände umklammerten die Kette. Die beiden Schläge hatten nicht wirklich geschmerzt, und beim dritten warf sie den Kopf nach hinten. Der Schmerz konnte auch Lust sein, sie spürte es. Er breitete sich in ihrem Leib aus.
    »Du wirst keine Narben zurückbehalten, ich werde doch meine beste Sklavin im Serail nicht verunstalten. Es gibt viele Mittel und Wege, wie aus Schmerz Lust wird, ohne dass sichtbare Zeichen zurückbleiben.«
    Er ging um sie herum, mal weiter von ihr entfernt, mal kam er ihr näher. Die Peitsche hatte er fallen gelassen, dafür hielt er eine dünne, biegsame Weidenrute in der Hand. Aus dem Handgelenk heraus versetzte er ihr hin und wieder einen Schlag. Sie wusste nie, wann es geschehen und wo es sie treffen würde, und das war nicht ohne Reiz. Sie biss sich auf die Lippen. Eigentlich wollte sie nicht, dass es ihr gefiel; so sollte es nicht sein zwischen Männern und Frauen, das war nicht gottgefällig. Sie wollte an Amadeo denken, an Feste, Tänze, ein Schachspiel, bei dem sie langsam entblättert wurde, seine Hände auf ihren Brüsten und sein steifes Gemächt, das sich zwischen ihre Schenkel drückte, um in ihre feuchte Lusthöhle zu schlüpfen. Ihre Gedanken schweiften ab – Basin Farhaad drängte sich hinein und zeigte ihr noch eine ganz andere Seite des Begehrens – die dunkle Seite. Sie hatte da etwas in sich, das ihr selbst fremd war.
    Leichte Schläge trafen sie, jetzt überwiegend auf den Hintern. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen.
    »Nimm an, was in dir ist«, sagte er. »Es ist nichts, dessen du dich schämen müsstest, es ist aufregend und macht dich zu etwas ganz Besonderem.« Bei den letzten Worten war seine Stimme tiefer und rauer geworden.
    Auf einmal umarmte er sie von hinten, seine Hände lagen auf ihren Brüsten, und er presste sich an sie. Sie spürte seine Erregung; er rieb sich an den Striemen seiner Schläge, biss ihr ins Ohrläppchen und stöhnte. Giuliana vergaß ihre Bedenken. Sie sollte annehmen, was in ihrem Körper war, hatte er gesagt, und genau das wollte sie tun. Das hatte er ihr als Bestrafung zugedacht?
    »Macht mich los und zeigt mir die wahre Kunst der Liebe«, sagte sie stockend, nach Worten suchend.
    Bei Basin Farhaad hatte sie damit einen Nerv getroffen, er löste ihre Handfesseln, sie sackte zu Boden. Sogleich lag er wieder auf ihr, entblößte ihren Nacken von den Haaren und biss sanft zu.
    »Schläge und Bisse braucht eine wie du. Lieg still und genieß es.«
    Giuliana streckte sich auf dem harten Boden aus und schloss die Augen. Basin Farhaad biss sich ihre Wirbelsäule entlang. Ah, das tat gut, ginge es nach ihr, könnte er fester zubeißen. Ihren Hintern verzierte er genauso mit Bissen, und dann widmete er sich ihren Oberschenkeln, insbesondere der zarten Haut an deren Innenseiten. Sie spürte genau, wie gut es dem Sklavenhändler gefiel, ihr diese Schmerzen zuzufügen. Er keuchte immer aufgeregter und zeichnete mit den Fingern und der Zunge eifrig die Spuren seiner Zähne auf ihrer Haut nach.
    »Si«, stöhnte sie.
    Seine Zähne, seine Finger. Auf dem Berg der Gefühle kletterte sie höher. Jeden Muskel hatte sie angespannt; wenn das Fleisch hart war, verstärkte das den köstlichen Schmerz. Biss neben Biss setzte Basin Farhaad, rieb sich dabei an ihr, atmete ihren Duft ein.
    Plötzlich richtete er sich keuchend auf. Hatte er einen neuen Plan, um ihrer beider Vergnügen noch einmal zu steigern?
    Nichts geschah. Sie hörte nur weiter sein Keuchen.
    Vorsichtig schaute sich Giuliana nach ihrem Herrn um. Er stand mit dem Rücken zu ihr, seine Schultern hoben und senkten sich. Hatte sie etwas falsch gemacht? Nicht noch einmal. Sie hatte gedacht, es käme darauf an, Lust und Schmerz zu finden und sich für diese Gefühle nicht zu schämen, sondern sie als einen Teil ihrer selbst anzunehmen.
    »Herr …«, murmelte sie. Was sagte man in so einem Augenblick? Weder Amadeos Lektionen noch die gerade eben hatten sie darauf vorbereitet. Eines hatte Basin Farhaad immerhin geschafft: Sie schämte sich ihrer Gefühle nicht länger. Sollte sie ihm das sagen? Sie tat es in ihrem ungelenken Osmanisch.
    »Bedeck dich endlich.« Seine Stimme klang dumpf, und er ließ sie nicht mehr als seinen nackten Rücken sehen.
    Etwas lief gründlich falsch.
    »Was ist passiert, Herr?«
    »Das hätte es nicht geben dürfen. Du bist nicht mehr als
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