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Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Titel: Karlo geht von Bord - Kriminalroman
Autoren: Verlag Vogelfrei
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Ereignisse aus eigener Erfahrung, zumindest teilweise. Den Rest wollte Karlo später, nach dem Essen, noch nachliefern. Marks konnte nichts sagen, er war einfach nur sprachlos. Doch Karlo setzte noch eins obendrauf.
    Er griff noch einmal nach der Flasche, die vor Sina und Paul stand.
    „Tja, Uwe, so war das. Und das hier ist die letzte Flasche, die noch übrig ist. Da habe ich gedacht, darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an, und ich schenke sie meinen beiden Freunden aus der Rhön.“
    Marks gab ein zischendes Geräusch von sich und knetete seine Hände. Er dachte an die Vorkasse, die er dem Weinhändler geleistet hatte. Karlo grinste und ging zur Theke.
    „Komm rüber, Uwe. Was ist los? Na, komm schon, alles wird gut.“
    Zögernd stand der Blueskenner auf und blieb neben Karlo stehen. Der griff hinter die Theke und hob eine Kiste hervor.
    „Was haben wir denn da? Hier, Uwe, schau her. Da ist ja eine Kiste Wein. Kam heute Morgen an.“
    „Karlo!“, brauste Marks grinsend auf. „Hat dir schon mal einer gesagt …“
    „… dass ich ein toller Kerl bin? Klar, das passiert mir dauernd.“
    Jeannette staunte. Karlo hatte also Wort gehalten. Wie hatte er das bloß bewerkstelligt? Doch als sie anfing darüber nachzugrübeln, war sie plötzlich gar nicht mehr sicher, ob sie das wirklich wissen wollte.
    Karlo war indessen in seinem Element. Er griff zum letzten Mal hinter die Theke, zog einen Karton mit der Aufschrift „Nikon“ hervor und stellte ihn Karl Einser vor die Nase.
    „Hier, Karl, mein Freund. Das ist doch deine Kamera, wenn ich nicht irre.“
    Einsers Überraschung war nicht von Pappe. Sie hielt jedoch nicht lange. Zumindest in optischer Hinsicht. Er setzte seine grimmigste Miene auf.
    „Das war ja auch wohl das Mindeste“, beschied er Karlo brummig. Dann sah Karlo das plötzliche Misstrauen in Einsers Blick. Bevor er auf die Idee kam, unangenehme Fragen zu stellen, beugte sich Karlo zu Jeannette. Er fischte eine Visitenkarte aus der Hosentasche und hielt sie Jeannette vor die Nase.
Hubert Mohr – Rechtsanwalt
las sie mit Stirnrunzeln. Was hatte das nun wieder zu bedeuten?
    „Hier. Paul hat diesen Kontakt gemacht. Den Herrn rufst du gleich am Montag an. Du musst nur noch die Vollmacht unterschreiben. Alles andere ist geregelt. Er hat sich in der Zwischenzeit schon um die Sache gekümmert. Herr Mohr meint, wenn auf der Parfümflasche deine Fingerabdrücke nicht zu finden sind, bist du aus dem Schneider. Wurms Anschuldigung ist im Rückblick sowieso nicht mehr wirklich glaubwürdig, nach allem, was er veranstaltet hat.“
    Jeannette schaute Karlo groß an. Sie hatte begriffen.
    „Natürlich sind sie
nicht
drauf. Ganz bestimmt nicht.“ Dann stand sie auf. „Also, Karlo, das muss ich jetzt alles erst mal verkraften.“ Jeannette drehte sich dem Ausgang zu und lächelte matt. „Ich brauche jetzt ein wenig frische Luft.“
    „Warte, ich komme mit.“
    Sina war aufgesprungen und lief hinter Jeannette her. „Du hat doch nichts dagegen?“
    „Nein, ganz im Gegenteil, komm nur.“
    Jeannette frohlockte. Das war die Chance, endlich nachzufragen, was Sinas aktuelles Verhältnis zu Paul betraf. Als sie vor der Tür waren, versuchte es Jeannette erst ganz unverfänglich.
    „Und, Sina, wie läuft’s denn so bei euch zu Hause? Was macht die Liebe?“
    Sina wirkte erst irritiert, dann lächelte sie schelmisch.
    „Na ja, ich weiß ja schon länger, dass er mich mag. Er ist momentan auch mehr bei mir zu Hause als drüben.“
    „Ach ja, wirklich?“ Jeannette wirkte plötzlich hellwach. „Und weiter?“
    „Ja, das ist mir jetzt aber ein bisschen peinlich. Glaub mir, ich mache so was normalerweise nicht, wie du dir denken kannst. Aber dir kann ich’s ja erzählen. Er war auch schon öfter bei mir im Bett. Gerade erst letzte Woche wieder.“
    Jeannette blieb die Luft weg. „Sag bloß. Also, das hätte ich nicht gedacht. Und?“
    „Na ja, dass er völlig verfressen ist, stört mich schon ein wenig.“
    Jeannette war verblüfft über diese saloppe Formulierung und ließ der Freundin eine leichte Rüge zukommen.
    „Jetzt hör aber auf. Du isst doch auch gerne gute Sachen. Deshalb passt ihr doch so toll zusammen. Ach, Sina, ich freu mich so, dass es endlich klappt zwischen euch.“
    Sina schaute ein wenig bedrückt.
    „Eins macht mir allerdings ziemliche Sorgen.“
    Jeannettes Augen blitzten begierig.
    „Was denn?“
    „Seit er kastriert ist, wird er ziemlich fett.“
    „Waaas? Sag mal, von was redest
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