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Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Titel: Karlo geht von Bord - Kriminalroman
Autoren: Verlag Vogelfrei
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schmollte.
    „Du vertraust mir einfach nicht. Ich sag dir doch, es ist alles okay. Ach“, ergänzte er dann noch, „ehe ich es vergesse: Am Samstag treffen wir uns alle bei Toni in der Pizzeria. Um sieben Uhr. Ich geb einen aus. Uwe Marks wird da sein, Sina und Paul kommen wahrscheinlich auch. Karl Einser hat zugesagt, dann noch Gerri und vielleicht etwas später noch Hauptkommissar Gehring und seine Frau.“
    Er lächelte etwas gequält.
    „Sozusagen eine Mords-Abschlussparty.“
    „Karlo! Das ist geschmacklos.“
    „War doch nur Spaß. Es gibt die eine oder andere Überraschung. Und jetzt mache ich den guten Rotwein auf. Soll ich dir ein Glas mitbringen? Ja?“
    Es sollte eine lange Nacht werden.

Samstagabend, 24. September
21
    Karlo war sehr früh bei Toni eingetroffen. Gegen achtzehn Uhr betrat er die Pizzeria. Der kleine, aber feine Laden befand sich in einem Durchgang zwischen der Starkenburger Straße und der Fachfeldstraße im Frankfurter Stadtteil Fechenheim. Er hatte sich ausnahmsweise ein Taxi gerufen, denn heute hatte er sich ein Gläschen verdient, davon war er überzeugt. Und übernachten würde er bei Jeannette.
    Der kleine Sizilianer war einverstanden gewesen, die Gaststätte heute nur für Karlo und seine Freunde zu öffnen.
    Für Karlos Gäste sollte es heute spannend werden. Karlo hatte mehr als eine Überraschung geplant. Hinter der Theke hatte er dazu einige Sachen platziert.
    Um Viertel vor sieben erschien Uwe Marks. Er hatte einige CDs seiner Lieblings-Bluesmusiker mitgebracht. Für gute Musik war also gesorgt.
    Um Viertel nach sieben waren bis auf Hauptkommissar Gehring und seine Frau alle Gäste da. Karlo stand vor den Tischen, die er zusammen mit Toni zu einer langen Tafel zusammengeschoben hatte, und wusste nicht so recht, wie er beginnen sollte.
    „Ach, egal“, dachte er und fing einfach an drauflos zu reden. Er legte Uwe Marks die Hand auf die Schulter.
    „Uwe, ich glaube, du kennst Sina und Paul noch gar nicht. Das sind gute Freunde von Jeannette. Sina, Jeannette, das ist Uwe Marks. Unser Blueskenner und Rotweinliebhaber.“ Karlo lächelte verschmitzt. „Ich würde gerne sehen, was Uwe zu dem Wein sagt, den ich euch mitgebracht habe.“
    Karlo gab Toni einen Wink und der Gastwirt kam hinter der Theke hervor. In den Händen hielt er eine Flasche und einen Umschlag. Beides übergab er Karlo. Der stellte die Flasche vor Paul auf den Tisch, den Umschlag drückte er Sina in die Hand.
    „Hier, ihr beiden. Den Wein könnt ihr zusammen trinken, wenn ihr vom Krimi-Dinner nach Hause kommt.“
    Er deutete auf den Umschlag, aus dem Sina einen handgeschriebenen Gutschein hervorzog.
    Paul guckte erstaunt, Sina wirkte etwas unsicher.
    „Krimi-Dinner? Schon wieder?“
    „Na ja, als Wiedergutmachung für den entgangenen Abend auf dem Schiff. Aber dieses Mal garantiert ohne Wasserleiche. Weil es nämlich bei euch in der Rhön stattfindet. In der Nähe von Tann, in einem kleinen Landgasthof in Schlitzenhausen. Vier-Gänge-Menü plus Krimi-Spaß. Und alles schon bezahlt.“
    Paul wagte eine schüchterne Gegenwehr.
    „Das können wir doch nicht annehmen, Karlo.“
    Dann fiel sein Blick auf die Flasche.
    „Du bist wirklich verrückt, Karlo. Das ist zu viel des Guten.“
    Karlo hatte den Zeigefinger auf seine Lippen gelegt.
    „Psst. Der Gentleman genießt und schweigt.“
    Uwe Marks war ebenfalls auf die Flasche aufmerksam geworden. Er wechselte die Gesichtsfarbe, versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen. Er erkannte sofort, um was es sich hier handelte. Der
Haut Brion
! Er verstand nichts, war aber ebenso verwirrt wie neugierig. Er räusperte sich umständlich und musterte Jeannette. Karlos Freundin wurde sofort schrecklich verlegen. Sie fürchtete, genau zu wissen, was jetzt kam. Marks’ Frage fühlte sich an wie eine Ohrfeige für Jeannette.
    „Sag mal, Jeannie, hast du eigentlich noch irgendwas von meinem Wein gehört?“
    Jeannette perlte kalter Schweiß auf der Stirn.
    Man spürte förmlich Karlos Vergnügen an der Situation. Er musterte Marks spitzbübisch.
    „Lass mal, Uwe, zuerst möchte ich dir eine kleine Geschichte erzählen.“
    Und Marks lauschte mit offenem Mund der Geschichte, in deren Verlauf sein guter Wein zum größten Teil in Jeannettes und Karlos Magen gelandet war.
    Jeannette saß stocksteif am Tisch und war puterrot im Gesicht. Die kriminelle Beigeschichte beschrieb Karlo für Uwe nur in schnellen dürren Worten. Die meisten in der Gesellschaft kannten die
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