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Karambolage

Karambolage

Titel: Karambolage
Autoren: Hermann Bauer
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bloß so, dass ich mich ab morgen ordentlich in die Arbeit hineinknien muss, weil ich auch Marias Stunden übernehme. Sie ist nicht mehr bei uns an der Schule.« Gedankenverloren zahlte Korber seine zwei Achtel Wein mit einem 5-Euro-Schein und marschierte hinaus.
    »Tja, dann will ich dich auch nicht länger aufhalten, Leopold. Was macht es aus?«, fragte Juricek.
    »Zwei Achtel Rotwein? 3,60 Euro.«
    Juricek kramte erneut in seiner Manteltasche und drückte Leopold eine Handvoll Münzen in die Hand. »Den Rest kannst du behalten«, sagte er, tippte mit der Hand zum Gruß auf den Hut und ging seiner Wege.
    Es musste das Wechselgeld irgendeiner Kaffeekasse im Kommissariat sein, 10- und 5-Cent-Münzen, vielleicht gerade einmal zwei Euro zusammen. Na warte, du Schuft, grinste Leopold innerlich. Du wirst mich bald wieder brauchen, früher als dir lieb ist.
    Wie zur Bestätigung seiner Worte hörte er ein lautes ›Klack‹ vom ersten Billardtisch.

     

     
    E N D E

     
    ----
    [1] Die Dreibandpartie ist eine beliebte Variante des Karambolespiels, bei welcher der Spielball über mindestens drei Banden gegangen sein muss, ehe der Punkt vollendet ist, d. h. die anderen beiden Bälle getroffen sind.

     
    [2] Die ›legendäre‹ Tarockpartie, bestehend aus Herrn Hofbauer, einem Herrn Adi,einem Herrn Kanzleirat und einem liebevoll ›Herr Kammersänger‹ genannten Heurigensänger ist aus dem Kaffeehaus nicht wegzudenken.

     
    [3] Ein Stoß, bei dem der Spielball zuerst an die Bande gespielt wird, ehe er die anderen Bälle trifft.

     
    [4]    Ein Stoß, bei dem normalerweise nichts schiefgehen kann.

     
    [5] Refrain aus ›Mei potschertes Leb’n‹, einem Wiener Dialektsong der 1980er-Jahre, interpretiert vom ehemaligen Wiener Boxidol Hans Orsolics, der gegen Ende seiner Karriere zum Sinnbild aller Niederlagen wurde. Das Lied genießt – wohl vor allem aufgrund seines aussagekräftigen Titels – noch heute in Wien große Popularität.

     
    [6] Hilfloser Mensch.

     
    [7] Leicht in Rage zu bringender Mensch.

     
    [8] Halbstarker.

     
    [9] Streitigkeiten, Auseinandersetzungen.

     
    [10] Beim Wiener Tarock tragen sämtliche Trümpfe römische Zahlenzeichen. Obwohl die IX und die XI eher geringfügigen Wert haben, kann gerade hier eine Verwechslung zu einem peinlichen Fehler und zum Stich für die Gegenpartei führen.

     
    [11] Dumpfes Geräusch eines Falls oder Zusammenstoßes.

     
    [12] Armer, beklagenswerter, hilfloser Mensch.

     
    [13] Kneipe, in der kaum Sitzplätze vorhanden sind.

     
    [14] Der Gemeindebau heißt zwar ›Bieler Hof‹, wird im Volksmund aber seit jeher wegen seiner roten Fassade ›Rote Burg‹ genannt. Der Klub und das Lokal sind – wie alle anderen im Buch – frei erfunden.

     
    [15] Freund, Genosse; Ausdruck aus der Gaunersprache, heute allgemeiner Dialektausdruck.

     
    [16] Penner.

     
    [17] Weibliche Brust.

     
    [18] Toilette, WC.

     
    [19] Eine große Nachfrage nach dir.

     
    [20] Hier: verletzte.

     
    [21] Österreich wurde 976 bis 1246 von den Babenbergern regiert.

     
    [22] Die Sage erzählt, dass dieser Sänger im Jahr 1679 zur Zeit der Pest volltrunken in eine Pestgrube fiel, dort übernachtete, am nächsten Morgen herausgeholt wurde und dieses Abenteuer unbeschadet überstand. Daraufhin soll er wie ein Volksheld gefeiert worden sein.

     
    [23] Gabi Neuhold, Figur aus dem Roman ›Fernwehträume‹, Gmeiner-Verlag, 2008 Meßkirch.

     
    [24] Klasse.

     
    [25] Wein mit Mineralwasser gemischt.

     
    [26] Gefängnis.

     
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