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Kann ich hier mal eine Sache zu Ende

Kann ich hier mal eine Sache zu Ende

Titel: Kann ich hier mal eine Sache zu Ende
Autoren: Piet Klocke
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klar:
    Was die Gesellschaft nicht hinbekommt, muss der Sex ausbügeln!
    Das belastet ihn, da steckt eine enorme Menge Arbeit drin! Und Fachkräfte waren auch schon immer schwer zu bekommen!
    Ebenso Originalität: „Entschuldigen Sie, dass ich Sie hier so unverhohlen auf der Straße anspreche, aber hätten Sie nicht Lust, mit mir zusammen ein paar Windräder aufzustellen?“
    Ich gehe sogar noch weiter und behaupte: Ohne Gesellschaft und Evolution könnte der Mensch Sex viel entspannter und ohne ständig an den Einzeller denken zu müssen praktizieren!
    Sie werden mir doch wohl zustimmen:
    Nähme man der Menschheit für 2 Tage den Sex, hätten sich doch am Abend des ersten bereits die Männer in Hooligangruppen komplett ausgelöscht, und Trauben weinender Frauen lägen flehend vor den Gebäuden der Samenbänke oder dem Anwesen Madonnas mit der Bitte um eines ihrer Adoptivkinder, unvorstellbar!
    Aber damals?
    Was hätte denn ein Personality Coach unserm einsamen Einzeller geraten?
    Unter anderen Umständen wäre doch alles möglich gewesen! Er besaß doch alle Anlagen zur Geselligkeit, er wollte doch nichts lieber als Kommunikation, Austausch, Zuneigung, selbst eine Dauerkarte bei Borussia Dortmund hatte er beantragt und auch zugeschickt bekommen, alles umsonst!
    Hätte ihm, so wie mir, ein Psychiater offeriert: „Ich sage es Ihnen auf den Kopf zu: Sie sind Mehrere!“, ja, ich bitte Sie, was sollte eine Existenz wie er mit so einer Aussage anfangen? Er
    wusste ja nicht mal, was das ist, mehrere! Sicher, später kamen Kollegen dazu, die sich auch gebildet hatten, Amöben oder religiös-hysterische Geißel- oder auch die eitlen Wimperntierchen. Das alles hat ER aber doch gar nicht mehr miterlebt!
    ER war der Erste, der ERST- Zeller und das ganz allein!
    Und da ging es ihm, salopp gesagt, an der Zelle vorbei, dass Millionen Jahre später die Gesellschaft für Protozoologie alle 12 Monate den „Einzeller des Jahres“ wählt und feiert! Oder glauben Sie, sein seelischer Zustand mit all der Alltagsmonotonie, schlechten Verkehrsanbindung, überwiegend ungewürzten, einseitigen Verpflegung, das ganze, ständig feuchte Umfeld mit Tausenden von Möglichkeiten, sich Gott weiß was an Krankheiten zuzuziehen, all das wäre leichter zu ertragen gewesen, hätte er gewusst, dass einzig und allein seine Existenz dereinst Wissenschaftler in die Lage versetzen würde, sich und ihrer Familie Unterhalt zu ermöglichen, weil sie Vorträge halten über „Effekte von Erwärmung auf die Abundanz planktischer und biofilmassoziierter Protozoengemeinschaften“ oder „Die Besiedlung durch heterotrophe Flagellaten“?
    Na, und dazu die permanente Unzufriedenheit mit der Immobilie! Wie oft hatte er versucht, aus seiner Zelle auszuziehen, sich etwas Geräumigeres zu suchen, möglicherweise Maisonette oder eine ruhige Doppelzellhälfte?
    So kam es schließlich nicht nur, wie es kommen musste, sondern alles auf einmal!
    Depressionen, Zellstoff-Irritation, Melancholie, Akne, klaustrophobisch bedingte Selbstablehnung, der Druck der Hormone und das gezeichnete Ich, die Leere, kurz: nicht aus noch ein!
    Und so geschah es denn an einem unscheinbaren Donnerstagnachmittag, die Evolution war wie gewöhnlich an diesem
    Tag auf dem Weg zum Volleyballtraining, dass der völlig verzweifelte, bis in den Zellkern erschütterte, allererste Einzeller der Welt Hand an sich legte und sich auf brutalste Weise teilte, in 2 gleichschenkelige Portionen!
    Für uns Menschen kaum nachvollziehbar.
    Stellen Sie sich vor, Sie liegen nachts, ganz heiß, neben Ihrer Frau im Bett, es kommt aber nicht zum Vollzug, weil die sich permanent teilt!
    P.S.: Kein Wort darüber verlieren möchte ich übrigens, und das nicht nur, weil wir inzwischen versinken in Beständen dieser Couleur, dass die Evolution, nach jenem tragischen Vorfall, die dabei entstandenen 2 Einzellerteile dazu brachte, den jeweils anderen zu fragen: „Sind Sie noch frei?“
    Nur um der begonnenen Serie willen.
    Na denn, willkommen im Klub der Mitglieder!
    „Die notwendige Voraussetzung geistiger Gesundheit ist gnädige Selbsttäuschung“ (Stanislav Grof, Topographie des Unbewussten ).

Sepp Herberger hat einmal gesagt: „Gewonnen wird im Kopf!“
    Ich darf komplettieren: „Gewonnen wird zwar im Kopf, aber die ganze Arbeit hat wieder mal der Rest!“

    Fussball kann alles verändern!

Politik:
    „Ich plädiere für möglichst langfristig durchdachtes Auf-den-Weg-Bringen der empfohlenen Vorlagen. Lassen Sie
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