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Kampf um Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Kampf um Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Kampf um Golgrimms wundersame Welt (German Edition)
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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Hauptstadt der Quaderwelt zu. Ihre Mundwinkel waren zu einem geringschätzigen und siegessicheren Grinsen verzogen. Über ihr flog die Horde geflügelter Dämonen wild durcheinander und links und rechts neben ihr gingen der Kobold Grimmbold und ihr neuer General, der ehemalige Schamane der Ööörks.
    Doch der Schamane hatte durch dunkle Zauberei seiner Göttin einige Veränderungen durchgemacht. Nun war er größer als drei ausgewachsene Menschen und seine Arme, früher ohnehin bereits sehr muskulös und dick, schienen nun noch einmal doppelt so dick zu sein. Er zog mit grimmigem Blick einen aus dem Boden gerissenen Baum hinter sich her.
    Da hob die finstere Kaiserin beiläufig eine Hand. Nach und nach kam die Armee der Ööörks zum Stehen und auch die Dämonen über ihr flatterten nun nur noch auf der Stelle. Mit langsamen Schritten ging ihre Göttin und Schöpferin zwischen den Reihen der Krieger durch bis ganz nach vorne, wo sie sich aus der Menge löste und schließlich, einige Meter vor ihnen, stehen blieb. Ihr Blick wanderte über das letzte kurze Stück Ebene, das sie und ihre Armee noch von den weißen Mauern von Anduras  trennte, und schnaubte verächtlich.
    „Weiß und strahlend und sowas von sauber. Pah! Mit diesem ekelhaften Glanz ist jetzt endgültig Schluss.“, zischte sie zu sich selbst und hob die Hände in die Höhe. Weißblaue Energie knisterte in ihren Handflächen.  Dann riss sie die Arme nach vorn und richtete die Hände in Richtung des mächtigen Südtores von Anduras. Die weißblaue Energie schoss in grellen Blitzen aus ihren Fingerspitzen heraus, quer über die freie Fläche der Ebene, und traf mit lautem Getöse auf das mächtige Tor in der strahlend weißen Mauer. Funken sprühten und Qualm stieg auf, als es dort, wo die Blitze der Kaiserin es getroffen hatten, zu brennen begann.
    „JETZT REISST DAS TOR IN STÜCKE!“, rief die Kaiserin daraufhin laut und unter lautem Brüllen und mit gezogenen Waffen stürmte die Ööörkarmee mit dem Baum schwingenden monströsen Schamanen an ihrer Spitze auf das Tor zu. Die Dämonen über ihnen stürzten sich laut kreischend im Angriffsflug auf die Mauer herab. Und über all dem Lärm der beginnenden Schlacht lachte die finstere Kaiserin noch viel lauter und viel schriller in ihrer bösen Machtgier.
     
    „SIE GREIFEN AN!“, schrie Rüdiger über die Mauer und zog seinen Degen. Die auf den Zinnen verteilten Soldaten jedoch rührten sich nicht vor Angst angesichts der herabstürzenden geflügelten Dämonen. Einige von ihnen schrien, zu Recht, laut nach ihren Müttern und sprangen teilweise von der Mauer hinunter, um sich schnellstmöglich in Sicherheit zu bringen.
    „Das gibt’s doch wohl nicht!“, knurrte Eugene neben dem alten Roten Retter und zog zum allerersten Mal in seinem Leben seine große Keule aus dem Gürtel. Er nahm einen der Dämonen ins Auge, den, der ihm am nächsten war und rief:
    „HEY, DU HÄSSLICHES DINGSDA!“
    Die Reaktion folgte sofort. Der Dämon drehte den Kopf, kreischte wütend und stürzte sich auf den alten General. Doch Eugene Hauwech war schneller. Mit aller Kraft schwang er seine mächtige Keule und traf das geflügelte Untier am Kopf, das daraufhin in einer schwarzen rauchigen Seifenblase explodierte und als graue Aschewolke schließlich auseinander stob. Die meisten der notrakischen Soldaten hatten diesen heroischen Schwinger ihres Generals gesehen.
    „Das sind nur zusammengebastelte Dingsda. Die sind nicht mal richtig echt. Also kämpft, Männer von Notrak Husch! KÄMPFT!“, brüllte Eugene aus Leibeskräften über die Mauer. Und es wirkte!
    Von neuem Mut erfüllt erhoben die Soldaten ihre Speere und Hellebarden und begannen auf die angreifenden fliegenden Dämonen einzudreschen wie Waschfrauen auf eine dreckige Fußmatte. Überall explodierten die Untiere in rauchigen Seifenblasen und verwandelten sich in graue Asche, die schon bald die ganze Luft erfüllte.
    Da wurden Eugene und Rüdiger auf der Mauer plötzlich durchgeschüttelt. Unter ihnen krachte es laut.
    Rumms!
    Und nochmal: Rumms!
    Die beiden blickten über die Zinnen hinunter und erschraken fürchterlich. Ein riesiger Ööörk schlug wieder und wieder mit einem ausgerissenen Baum auf das versengte und qualmende Tor ein. Es wackelte bereits und mehr und mehr Späne und Holzsplitter flogen bei jedem weiteren Schlag umher.
    „Was ist das denn?“, stammelte Eugene verdattert. „Werden die etwa alle so groß?“
    „Nein.“, widersprach Rüdiger.
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