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Kampf für Freiheit

Kampf für Freiheit

Titel: Kampf für Freiheit
Autoren: Simon Scarrow
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hinunter.
    »Wir können sie nicht aufhalten. Wir müssen uns zurückziehen. Nimm dir Aristides’ Hirtenstab und mach dich zum Kampf bereit, wenn ich vom Tor zurücktrete.«
    »Ja, Vater.« Marcus spürte, wie sein Herz wild pochte. Obwohl ihm der Regen in Bächen über das Gesicht strömte, fühlte sich sein Mund staubtrocken an. War so einem Soldaten in der Schlacht zumute? , überlegte er kurz. Dann duckte er sich, lief behände um seinen Vater herum und griff den Stab, der neben Aristides’ Leiche lag. Sein Blick traf auf den des Mannes, der draußen dem Tor am nächsten stand. Der Angreifer fletschte die Zähne zu einem gemeinen Grinsen. Er streckte eine Hand aus und wollte Marcus angreifen.
    »Zerberus! Fass!«
    Der Hund reagierte sofort auf den Befehl, warf sich durch den Türspalt, sprang hoch und packte die Hand des Mannes mit seinem kraftvollen Kiefer. Er biss fest zu und man hörte Fleisch und Knochen zwischen seinen Zähnen knirschen. Der Mann schrie und versuchte, die Hand zurückzuziehen, konnte sich jedoch nicht befreien. Marcus rief noch einmal.
    »Zerberus! Aus!«
    Der Hund ließ los und zog sich knurrend zurück. Nach einem letzten vergeblichen Druck gegen das Tor kam Titus an die Seite seines Sohnes gerannt. Er duckte sich und hielt das Schwert bereit. »Pack den Hirtenstab wie einen Speer«, flüsterte er ihm rasch zu. »Und ziele immer auf ihre Gesichter.«
    Marcus nickte und griff den Stock fester, als das Tor, das nun von innen niemand mehr festhielt, plötzlich aufschwang. Zwei Männer fielen vornüber im Hof auf den Boden. Titus sprang vor und traf einen von ihnen mit einem wütenden Hieb an der Schulter. Knochen krachten, als die Klinge des Schwertes eindrang. Titus holte erneut aus und wandte sich dem anderen Mann zu. Er hieb ihm die Klinge ins Gesicht. Der Mann fiel auf die Seite und hielt sich den Kopf mit den Händen, während er vor Schmerzen aufheulte. Nun kamen die anderen durch das Tor gedrängt. Einer von ihnen stach mit seinem Schwert auf Titus ein. Der alte Soldat schaffte es gerade noch rechtzeitig, den Hieb zu parieren, verlor aber das Gleichgewicht und musste einen Schritt zurücktreten.
    Marcus trat hinzu und stieß den Hirtenstab ins Gesicht des Mannes, der den Schlag gegen Titus geführt hatte. Er spürte die Wucht des Aufpralls in den Armen bis zur Schulter hinauf. Der Kopf des Mannes fiel zurück und er sackte bewusstlos zu Boden. Marcus hatte ihm die Nase zertrümmert.
    »Gut gemacht!«, schrie Titus, die Lippen zu einem schiefen Grinsen verzerrt.
    Einen Augenblick zögerten die anderen Angreifer, dann hörte man von hinten Thermons Stimme. »Worauf wartet ihr Feiglinge denn noch? Greift sie euch!«
    Während die anderen vorpreschten, schrie Marcus: »Zerberus! Fass!«
    Man sah nur noch einen Wirbel von Fell, als der Hund sich ins Gefecht stürzte und nach Beinen und Armen schnappte. Aber es waren zu viele Angreifer. Sie kamen im Pulk vorgestürmt. Titus schaffte es noch einmal zuzuschlagen und stieß sein Schwert tief in den Bauch eines Mannes, ehe er selbst von einem Speer an der Schulter getroffen wurde. Er taumelte zurück. Dann hackte ein anderer Angreifer auf seinen Schwertarm ein. Die Klinge drang tief ein und zerschmetterte den Knochen. Das Schwert fiel Titus aus der Hand. Ein weiterer Schlag traf ihn am Knie und er sackte stöhnend zusammen.
    »Vater!« Marcus ließ den Hirtenstab sinken. Voller Schrecken starrte er auf seinen Vater.
    »Die Waffe hoch!«, schrie Titus ihn an. »Schau nach vorn!«
    Seine laute Stimme ließ die Angreifer reglos erstarren. Sie traten einen Schritt zurück und standen nun mit gezückten Waffen im Halbkreis um Vater und Sohn. Marcus war an die Seite seines Vaters geeilt und hielt seinen Hirtenstab drohend erhoben. Zerberus hatte seine Zähne in den Arm eines anderen Mannes geschlagen und knurrte wütend, bis der Mann, der einen langen Knüppel trug, seine Waffe auf den Kopf des Hundes schmetterte. Zerberus fiel zu Boden. Der reglose Körper des Tieres lag auf der Seite, den Kopf in einer Pfütze, während ihm der Regen ums Maul platschte.
    »Zerberus!«, schrie Marcus entsetzt. Er wollte zu dem leblosen Tier eilen, aber genau in diesem Augenblick drängte sich Thermon zwischen seinen Männern hindurch und baute sich vor Titus auf.
    Er lächelte grausam, während er sich mit der Klinge seines Schwertes auf die Handfläche klopfte. »Nun, mein lieber Zenturio, es scheint, als sei die Lage jetzt umgekehrt. Wie fühlt es sich an,
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