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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos
Autoren: L. E. Modesitt
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mehr davon ließen mein Gesicht schmutzig aussehen und es juckte, wenn ich schwitzte.
    Ich zog meine besten Kleider an, die gute braune Hose und die braune Tunika schienen durchaus angemessen für eine Audienz beim Autarchen. Bei der Gelegenheit fragte ich mich, wie es wohl Deirdre und Bostric erging. Nur Erinnerungen und die gute braune Kleidung waren mir von Deirdre, Destrins reizender Tochter, geblieben. Das mit uns beiden wäre nichts geworden ... Ich wünschte ihr und Bostric wirklich nur das Beste. Mittlerweile war er bestimmt ein guter Schreiner geworden. Nachdem ich mich umgezogen hatte, ging ich hinaus in den Stall, sattelte Gairloch und führte ihn hinaus in den Hof.
    »Ihr Magier und eure Bergpferde ... und die Zaumzeuge, die keine sind«, bemerkte Weldein, der noch immer geduldig wartete.
    »Wir haben keine Zeit, um solche Riesenpferde wie ihr zu reiten.« Außerdem reagierte Gairloch schon beim geringsten Zug an der Hirtentrense.
    Weldein lachte und wir machten uns auf den Weg nach Kyphrien.
    »Wo soll ich Krystal treffen?«
    »In ihren Gemächern. Dann werdet ihr zum Autarchen gerufen.«
    Der Autarch wohnte in keinem richtigen Palast, es war eher eine von Mauern umgebene Residenz, die unmittelbar an die Gebäude der Elitegarde angrenzte. Die Elitegarde war die Kavallerie und zugleich das Herzstück des Heeres des Autarchen. Es gab noch eine viel kleinere Eliteinfanterie, doch diese hatte normalerweise nur die Bewachung des Autarchen zur Aufgabe, wenn sie selbst ihre Truppen einmal in die Schlacht führte. Die meisten Soldaten wurden aus dem Umland rekrutiert, sie wurden vor Ort ausgewählt und in Kasernen in ganz Kyphros untergebracht. Die Tatsache, dass eine große zentrale Streitmacht in Kyphros fehlte, hatte im letzten Krieg mit dem Präfekten von Gallos fast zum Ruin des Autarchen geführt.
    Ich lenkte Gairloch hinter Weldein durch die offenen Tore und zum ersten Stall. Der Stallknecht des Gardestalls sah mich regungslos an, er sagte nichts, nickte nur. Ich konnte es ihm nicht verdenken. Nachdem ich Gairloch in die hintere niedrigere Stallbox gebracht hatte, ging ich hinaus. Weldein salutierte vor mir, bevor auch er sein Pferd in den Stall lenkte.
    »Guten Tag, Ordnungs-Meister.«
    »Guten Tag, Weldein.«
    »Ser.« Er tippte mit den Fingerspitzen an die Kappe, die er aufgesetzt hatte, kurz bevor wir die Mauern der Residenz passiert hatten.
    Ich ging über den gepflasterten Innenhof und betrat das Hauptgebäude. Bidek wandte seinen Kopf ab, als ich vorbeiging. Herreld, der Wächter vor Krystals Tür, klopfte für mich an, doch er ließ mich nicht hinein. Das tat er nie ohne Krystals ausdrücklichen Befehl und ich hatte es auch nicht von ihm verlangt.
    »Ja ... gut, dass du da bist.« Sie machte eine Handbewegung und ich durfte an Herreld vorbei.
    Als die Tür geschlossen war und ich mich vergewissert hatte, dass niemand sonst in ihrem Konferenzraum war, umarmte ich sie heftig, bis zu ihrem Mund konnte ich jedoch nicht vordringen.
    »Ich liebe dich auch, aber wir haben nicht viel Zeit vor dem Treffen mit Kasee.« Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und presste die Lippen aufeinander.
    »Worum geht es?«
    »Ferrel ist tot. Wir glauben es zumindest.«
    »Der Magier des neuen Herzogs?«
    »Etwas in der Art. Ich werde dir erzählen, was wir wissen, wenn wir in Kasees Arbeitszimmer sind.«
    Die Sache musste ernst sein. Ich war noch nie in das private Arbeitszimmer des Autarchen gerufen worden. Krystal gab schließlich nach und küsste mich zärtlich, wenn auch nur kurz, nachdem sie die grüne Lederweste mit all den Tressen, die sie als Sub-Kommandantin auswiesen, angezogen hatte. Sie hängte ihr Schwert gerade, dasselbe Schwert, das ich ihr in Recluce gekauft hatte, als wir noch in der Ausbildung zu Gefahrenbrigadieren gewesen waren – damals, als ich noch gedacht hatte, sie kicherte zuviel, und als sie sich wahrscheinlich gewünscht hatte, ich würde erwachsen werden. Sie hatte aufgehört zu kichern, die meiste Zeit jedenfalls, doch ich fühlte mich noch immer nicht ganz erwachsen, obwohl mich alle für einen gestandenen Mann mit einem ordentlichen Beruf – oder sogar zweien – hielten.
    Wir gingen eine Treppe hinunter und bogen nach rechts ab in den Flügel, in dem sich die Schlafzimmer, Arbeitszimmer, Speisezimmer und sonstigen Räume des Autarchen befanden. Obwohl es kein Palast war, strahlte die Residenz große Bedeutsamkeit aus und man konnte es auch riechen – parfümiertes Lampenöl und
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