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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition)
Autoren: Martin Kay
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dieses gefährliche Virus vernichtet wird, ehe es wirklich in falsche Hände gerät.«
    »Ich garantiere Ihnen freien Abzug, wenn Sie uns drei Ihrer SS-N-30-Interkontinentalraketen zur Verfügung stellen«, sagte Eileen.
    Bondarchuk runzelte die Stirn. »Sie meinen … ah, Sie meinen die RSM -56 Bulawa.«
    »Möglich, dass Sie eine andere Bezeichnung haben.«
    Bondarchuk nickte. »Ich kann Ihnen helfen, aber wie soll ich den Abschuss von drei Nuklearraketen meinem Vorgesetzten gegenüber rechtfertigen?«
    »Tragen Sie es ganz regulär ins Logbuch ein. Schieben Sie es auf die Befehle der FSB -Agentin.«
    »Aber die wird nicht mehr zu befragen sein.«
    Eileen lächelte. »Richtig. Weil ihre Leiche bei der Explosion der drei Nuklearraketen verdampft wird. Räumen Sie die Brücke, Kapitan. Ich werde mit zwei anderen Leuten an Bord kommen, die Marines rücken ab. Sie werden es so im Logbuch vermerken, dass Sie drei FSB -Agenten von Devon Island aufgenommen haben, darunter auch Kristina Semenova. Dann setzen Sie uns in einem Schlauchboot vor der Ostküste des kanadischen Festlandes wieder ab … und Kristina Semenova wird spurlos verschwinden und von niemandem mehr gesehen werden.«
    Der Kapitan presste die Lippen aufeinander. »Eine haarsträubende Geschichte.«
    »Aber wir sind das Virus los.«
    Sie sah, wie er mit sich rang, doch schließlich gab er nach und erteilte die entsprechenden Befehle. Eileen wandte sich um und signalisierte Snake, sie solle dem Hubschrauber Bescheid geben. Kurz darauf setzte der Sea Knight zur Landung auf dem Eis an und Mrs Stylez und Markus de Vries kamen zum Boot herübergelaufen.
    »Der Captain fragt, was wir tun sollen.« Snake kaute wieder Kaugummi und hatte ihr M82 geschultert. Sie sah Eileen fragend an.
    »Fordern Sie ein Rendezvous mit einem Trägerschiff an, das Ihren Helikopter auftanken kann. Sie sollten sich aber beeilen, damit sie von dem Feuerwerk hier nichts mehr mitbekommen.«
    »Das lass ich mir nicht zweimal sagen.« Snake zwinkerte, wandte sich ab und drehte sich noch mal zu Eileen um. »War mir ein Vergnügen, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, FBI . Sie waren nicht schlecht. Für einen Zivilisten, meine ich.«
    »Passen Sie auf sich auf, Natalie.«
    Eileen drehte sich um und wartete, bis Gwen und Markus an Bord waren. Dann machten sie sich gemeinsam mit Kapitan Bondarchuk auf den Weg in den Turm. Als die Gangway eingezogen wurde, hob der Sea Knight ab, vollzog eine Kehre und flog in südlicher Richtung über die Insel davon.
    Kurze Zeit später kappten die Matrosen die Leinen und zogen sich durch die Luken in den Bauch der Gorbatschow zurück. Das Boot legte ab und ging nahezu übergangslos in Tauchfahrt unter, um genug Abstand zwischen sich und das Inferno zu bringen, das es entfesseln würde.
        
     

Lynchburg, Virginia
18. November, 10:00 Uhr
     
    Der massige Mann schwang mit dem Ledersessel herum, als sich die Tür seines Büros nach einem Klopfen öffnete. Er entschuldigte sich nicht bei den beiden Gesprächspartnern, die auf einem dreigeteilten Videoschirm zu sehen waren. Jeder Kopf füllte eines der Bilder aus. Das dritte zeigte eine Satellitenaufnahme der Queen Elizabeth Islands nahe des Nordpols.
    »Sie haben mich gerufen?«, fragte der Mann in dem dunkelgrauen Einreiher und weißem Hemd mit schwarzer Krawatte. Special Agent Callahan hatte sich noch immer nicht von seinen alten Gewohnheiten bei der Central Intelligence Agency lösen können und fühlte sich wohl mehr als Agent im Feldeinsatz denn als Mitarbeiter einer geheimen Organisation.
    »Kommen Sie herein«, sagte der General und nahm einen Zug von der Zigarre. Er stieß den Rauch wahllos in den Raum aus und bot Callahan einen Sitzplatz an.
    »Das sind der General aus London und seine Assistentin, Mrs Stylez«, sagte der General und deutete auf den Videoschirm. Gordana Stylez, ergänzte er in Gedanken.
    »Ma’am. Sir.« Callahan nickte den beiden zu und setzte sich. »Ist irgendetwas geschehen?«
    »Allerdings.« Der General beugte sich vor. »Das Satellitenbild zeigt … tja, Sie sollen Meister im Auswerten solcher Dokumente sein, Agent Callahan. Sagen Sie mir, was dort zu sehen ist.«
    Callahan blinzelte. »Eine Wolkenformation über … wenn ich mir die Umrisse der Inseln ansehe, würde ich sagen, über den Queen Elizabeth Islands, aber das Gebilde in der Mitte … Moment mal! Das … das kann doch nicht sein.«
    Der General drückte die Zigarre in einem Ascher aus. »Ich fürchte aber, es ist so. Wir
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