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Kalis Schlangengrube

Kalis Schlangengrube

Titel: Kalis Schlangengrube
Autoren: Jason Dark
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genau drei Sekunden ließ Jane Collins die Schlange im Mund des Mannes. Dann zog sie das mutierte Tier wieder hervor, schaute auf den Kopf und nickte zufrieden.
    »Du hast deine Pflicht getan«, sagte sie und lächelte. Die Augen in dem Menschenkopf starrten sie an. Sie wirkten wie dunkle Perlen, wobei die Zunge aus dem Mund hervorhuschte und auch in die Nähe von Jane Collins' Kinn geriet.
    Die ehemalige Detektivin lächelte. »Deine Prüfung hast du bestanden, Cynthia. Du hast bewiesen, daß unsere gemeinsame Magie Früchte getragen hat und weiter tragen wird. Bald, meine kleine Cynthia, bald wird London uns gehören, darauf kannst du dich verlassen.«
    Sie bekam auch eine Antwort. Der menschliche kleine Kopf der Schlange bewegte sich nickend, und Jane war sehr zufrieden. Dann drehte sie sich um.
    Ohne dem Toten auch nur einen Blick zu gönnen, verließ sie die Wohnung. Cynthia nahm sie mit…
    ***
    Ich fuhr in Richtung Airport.
    Der Motorway wand sich durch die glatte Ebene, die die Millionenstadt London umgibt. Es herrschte fast ruhiger Betrieb, und wenn ich nach vorn und gleichzeitig in die Höhe schaute, so konnte ich die landenden Maschinen bereits erkennen. Sie verloren stark an Höhe und erinnerten mich immer an riesige Zigarren mit ausgebreiteten Armen. Mandra Korab hatte am Telefon nicht viel gesagt. Ich wußte eigentlich nur, daß es um die Todesgöttin Kali ging, die in Wikka eine Verbündete gefunden hatte. Nach Gemeinsamkeiten brauchte ich nicht lange zu suchen, denn die lagen klar auf der Hand. Wikka und Kali waren beide Dämonen.
    Sie dienten dem Bösen, sie haßten die Menschen. Kali vielleicht noch stärker. Zudem war sie älter als Wikka. Sie wurde schon seit Tausenden von Jahren verehrt, denn sie gehörte zu den Urgötiern, die im alten Indien ihren Ursprung gehabt hatten.
    Daß der Fall damals in Indien nicht unsere letzte Begegnung mit Göttin Kali gewesen war, hatte ich mir gedacht, und ich war sehr gespannt, welch eine Art Dienerschar sie in London mit Hilfe der Oberhexe Wikka aufgebaut hatte.
    Es gab genügend Menschen, die im Dienste der Todesgöttin standen. Geheimnisvolle Sekten, die nichts anderes kannten, als ihr Opfer zu bringen.
    Natürlich waren die Sekten verboten. In Indien ebenso wie in den anderen Staaten der Erde, aber man konnte sie nie ganz ausrotten. Sie formierten sich immer wieder neu. Wurde einer Sekte der Kopf abgeschlagen, so wüchsen sehr schnell neue nach.
    Kali stellte für mich eine Art allumfassende Macht dar. Und das war schlimm. Ich schluckte ein paarmal, und mir wurde ein wenig unwohl, je weiter ich darüber nachdachte.
    Dann aber passierte etwas, für das ich keine Erklärung fand. Innerhalb meines Wagens funkte es plötzlich, als hätte dort eine elektrische Entladung stattgefunden.
    Ich sah zwei Blitze. Den einen schräg neben mir, über dem Sitz des Beifahrers, den anderen hinter mir. Den allerdings nahm ich nur im Innenspiegel wahr.
    Sofort ging ich mit der Geschwindigkeit herunter und fuhr auf die linke Seite.
    Vor mir tauchte das Heck eines Lastwagens auf. Ich war noch zu schnell und drückte intervallweise auf die Bremse. Dieses seltsame Blitzen hatte mich doch sehr beunruhigt. Vielleicht mehr, als ich zugeben wollte, und ich mußte der Sache auf den Grund gehen. Auf dieser Strecke konnte ich schlecht halten, deshalb wollte ich so lange fahren, bis ein Rastplatz erschien. Dazu kam es nicht mehr.
    Der Bentley fährt ziemlich ruhig. Man hört den Motor kaum, und als Geräusch war höchstens das Schmatzen der Reifen auf dem Asphalt zu vernehmen.
    Deshalb fiel mir das Zischen hinter meinem Rücken auf!
    Gas!
    Das war mein erster Gedanke, der mich durchzuckte. Irgend jemand hatte mir, wie auch immer, Gas in den Wagen gelegt, das nun ausströmte und mich töten sollte.
    Der Gedanke daran ließ mein Herz schneller schlagen. Er war verdammt schlimm, ich schüttelte mich, verringerte die Geschwindigkeit weiter und vernahm hinter mir ein aggressiv klingendes Hupen, das mich jedoch nicht weiter störte.
    Im nächsten Augenblick wurde ich überholt. Der Fahrer in dem roten Ford schaute zu mir in den Wagen.
    Auch ich drehte den Kopf, sah sein Gesicht, seinen vorwurfsvollen Blick, der sich noch in der selben Sekunde in Entsetzen umwandelte, und das warnte mich wiederum. Der Mann hatte etwas gesehen. Und zwar in meinem Bentley.
    Dann war der Wagen vorbei, aber das Zischen hörte ich verdammt nah. Zu nahe für meinen Geschmack und dicht an meinem rechten Ohr. Da ich
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