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Kalis Schlangengrube

Kalis Schlangengrube

Titel: Kalis Schlangengrube
Autoren: Jason Dark
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allen Dingen das Gesicht, und er dachte daran, daß er sie mit dem Messer zerteilt hatte. Aber sie lebte. Der Hieb mit dem Messer hatte ihr nichts ausgemacht. So war dieses Wesen nicht zu töten.
    Sie kam näher. Jetzt mußte sie auch von Jane Collins entdeckt worden sein, und der Mann hörte bereits die Stimme der Detektivin. »Da bist du ja, Cynthia!«
    Eine Antwort bekam sie nicht. Auch kein Zischen drang aus dem menschlichen Mund der Schlange, sie war nur auf den Mann fixiert, der am Boden lag, zitterte und seinen Blick nicht von dieser unheimlichen Mutation abwenden konnte.
    Die Schlange glich einem Wurm. Und genau so bewegte sie sich auch. Sie war überhaupt nicht zu hören. Sie glitt geschmeidig voran und bewegte sich dicht an einem Tischbein vorbei, wobei sie schon in unmittelbare Nähe des Mannes geriet.
    Jane Collins lachte. Der Mann hörte danach ihre Stimme, doch sie kam ihm vor, wie durch Watte gefiltert. »Du hast versucht, sie zu töten, das ist dir nicht gelungen, denn die Geschöpfe, die Kali und Wikka gemeinsam erschaffen haben, können nicht so einfach umgebracht werden. Aber ich weiß genau, daß sie sich rächen wird, denn du, Peter Brandon, bist das erste Opfer.«
    Wie gelähmt lag der Mann am Boden. Er hatte die Worte wohl verstanden, wollte sie jedoch nicht begreifen, denn er konnte sich nicht vorstellen, daß sein Leben zu Ende sein sollte.
    Getötet durch ein Schlangenwesen mit dem Kopf seiner Frau!
    Das ging ihm nicht in den Sinn.
    Wo die zweite Hälfte des Körpers lag, wußte er nicht. Es interessierte ihn auch nicht, er sah nur die Schlange, die sich auf dem glatten Boden näher schob, den Mund aufgerissen hatte und zusammen mit der gespaltenen Zunge ein böses Zischen ausstieß.
    Ein Geräusch, das Peter in den Tod begleiten würde. Anders konnte er es sich nicht vorstellen.
    Er hatte Angst.
    Über seinen Rücken rieselte es kalt. Schreien wollte er, aber da war noch diese Jane Collins, und sie schien sein Vorhaben erraten zu haben, denn sie bückte sich, schob die rechte Hand mit dem Messer vor und stoppte erst dann, als sich die Spitze der Klinge dicht an seiner Kehle befand.
    »Einen Ton, und ich schneide dir den Hals durch!«
    Peter würgte vor lauter Angst. Zahlreiche Hände schienen seinen Körper umklammert zu haben. Sie drückten fest gegen ihn, die Augen hatte er weit aufgerissen, manchmal verwischte das schreckliche Bild der mutierten Schlange, dann sah er es wieder glasklar. Schon hatte ihn die Schlange erreicht. Für einen Moment glaubte er, sie würde in sein Hosenbein kriechen, das erwies sich als Irrtum, die Schlange hatte etwas anderes vor.
    Sie glitt auf sein linkes Bein, fand dort genügend Halt und schlängelte sich höher.
    Peter Brandon stand Höllenqualen aus. Seine Lippen zitterten. Mit dem rechten Auge schielte er auf die breite Messerklinge, die drohend vor seinem Hals stand.
    Der Blick seines linken Auges glitt über den Körper hinweg und war auf die allmählich näher kriechende Schlange mit dem Menschenkopf fixiert.
    »Du bist unser erstes Versuchskaninchen!« hörte er Jane Collins flüstern. »Wir werden sehen, ob die Magie der Kali und die der Wikka Erfolg gehabt hat. In den nächsten Sekunden wird es sich zeigen. Behalte nur deinen Mund offen, Peter!«
    Dieser letzte Satz hatte ihm gezeigt, was die anderen wollten. Die Schlange sollte durch den Mund in seinen Körper kriechen. Eine grauenhafte Vorstellung, und der Mann würgte vor Angst. Auf der Brust fühlte er den Druck der kriechenden Schlange. Jetzt dauerte es nur noch Sekunden, bis sie seinen Hals und damit auch das Gesicht erreicht hatte.
    Dann war sie da.
    Tn diesem Augenblick schnappte Jane Collins zu. Mit der freien Hand bekam sie den Körper der Schlange zu fassen, drehte ihre Finger um den grün schillernden Leib, nahm sie hoch und stieß sie urplötzlich vor. Der Kopf auf dem Schlangenkörper verschwand im weit aufgerissenen Mund des Mannes und füllte ihn völlig aus.
    Ein letzter Kampf entbrannte. Peter Brandon zuckte. Er warf sich herum, fiel von einer Seite auf die andere, schlug mit den Händen auf den Boden und schaffte es dennoch nicht, einem schrecklichen Tod zu entgehen, denn die Schlange besaß nicht nur eine gespaltene Zunge, sondern auch Giftzähne, die sie in das Fleisch des Rachens hineinschlug. Peter spürte den Biß.
    Er war scharf wie ein Messerstich. Es folgte ein nahezu süßlicher Schmerz, der seinen gesamten Rachen ausfüllte und bereits ein Vorbote des Todes war.
    Noch
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