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Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Titel: Kaiserkrieger 2: Der Verrat
Autoren: Dirk van Den Boom
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nach sich ziehen konnte.
    Als Africanus geendet hatte, gab es keine unmittelbare Reaktion des Kaisers. Arbogast schnaubte, äußerte seine Meinung jedoch nicht vor Gratian, der seinen Blick nun auf Rheinberg richtete.
    »Es scheint, als könnt Ihr Wunder bewirken«, sagte der Imperator.
    »Keine Wunder, Majestät. Ich verfüge über technische Mittel, die Euch unbekannt sind. Aber ich bin ein Mensch, sterblich, und würde von Eurem Feldherrn hier niedergestreckt werden, sollten wir mit dem Schwert gegeneinander antreten.«
    Arbogasts Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass der General diese Idee nicht für die übelste hielt.
    »Wenn ich Africanus richtig verstanden habe, behauptet Ihr, durch die Zeit gereist zu sein.«
    »Ja, Imperator. Aber nicht mit Absicht. Wir haben diese Macht nicht.«
    »Also haben andere dafür gesorgt?«
    »Andere oder anderes. Wir wissen es nicht.«
    »Mit welcher Absicht?«
    »Wir wissen es nicht.«
    »Und was habt Ihr nun vor?«
    Rheinberg holte tief Luft.
    »Mein Imperator, wir sind Schiffbrüchige, wenn Ihr so wollt. Wir suchen eine Heimat.«
    »Mein Reich?«
    »Das wäre uns recht.«
    »Was bietet Ihr uns an?«
    »Unsere technischen Errungenschaften und unser Wissen.«
    »Was verlangt Ihr dafür?«
    »Sicherheit.«
    Gratian runzelte die Stirn. »Sicherheit? Wer könnte sicherer sein als Ihr mit Eurem mächtigen Schiff ?«
    »Das gilt nur für kurze Zeit. Wie jede Maschine funktioniert auch die unsere nur, wenn sie instand gehalten wird. Dafür benötigen wir eine Basis, Rohstoffe, Arbeiter. Unsere Sicherheit würde in kurzer Zeit ohne all dies dahinschmelzen.«
    »Warum also lasse ich Euch nicht dahinschmelzen und nehme mir nachher, was ich brauchen kann?«
    Rheinberg nickte. »Das könnt Ihr. Wahrscheinlich würden wir zu entkommen versuchen und jemand anderen um Obhut fragen. Eure Schiffe können uns nicht aufhalten. Die Perser mögen eventuell größeres Interesse haben.«
    Gratians Augen verengten sich, Arbogast wirkte ob dieser Worte alarmiert.
    »Ihr droht uns?«
    »Ich will überleben. Ich würde es sehr vorziehen, es in Eurem Reich zu tun.
    Ich kann Euch helfen, es zu retten.« »Wovor zu retten?« »Vor allem, was ihm und Euch persönlich bevorsteht. Es ist eine Menge.
    Eine wichtige historische Entwicklung hat begonnen, deren Vorboten die Goten sind. Das Reich steht vor dem Abgrund, vor allem der Westen, und Ihr selbst habt nicht mehr lange zu leben.«
    Gratian wechselte einen Blick mit Arbogast.
    »Ihr könnt in die Zukunft sehen, ja?«
    »Ich kenne die Vergangenheit, da ich aus der Zukunft komme.«
    »Und Ihr wollt Euer Wissen mit uns teilen?«
    »Für Sicherheit und Aufnahme.«
    Gratian lehnte sich zurück und schaute versonnen auf das Zeltdach. Arbogast konnte nun nicht mehr an sich halten. »Wir brauchen einen Beweis Euren guten Willens«, knurrte er. »Wir haben die Piraten zur Strecke gebracht«, erwiderte Rheinberg. Der General machte eine abfällige Handbewegung. »Ihr habt ein paar Segelschiffe angegriffen und einen Verbrecher gefasst. Fein. Ich meine eine wirkliche Herausforderung.« »An was denkt Ihr?« »Ihr sagt, die Goten seien erst der Anfang?« »Sie sind Vorboten.« »Vorboten von was?« »Zahlreichen weiteren Völkern, die gegen die Grenzen des Reiches strömen und den Westen letztendlich erdrücken werden, in nicht einmal einhundert Jahren«, erklärte Rheinberg. »Und Ihr wisst, was wir dagegen tun können?«, fragte Arbogast. »Ich ahne es.« »Zeigt uns, was Ihr jetzt tun könnt. Ihr wisst, wie es im Osten aussieht?« »Valens ist gefallen, die Goten ziehen plündernd durch das Reich, zwei Drittel des östlichen Heeres ist tot.« Arbogast zögerte. »Zwei Drittel.« »22.000 Tote«, bekräftigte Rheinberg. »Nur ein Heermeister hat überlebt.« »Welcher?« »Flavius Victor.« »Sebastianus ist auch tot?«, hakte nun Gratian nach. Rheinberg nickte nur. Er hatte alles noch einmal genau nachgelesen, ehe er hierher aufgebrochen war. Jede seiner »Vorhersagen« musste stimmen. »Gut. Dann zeigt Eure Überlegenheit und die Macht Eures Wissens und tretet gegen die Goten an!«, forderte Arbogast. »Das will ich tun.« Verblüfftes Schweigen folgte Rheinbergs freimütiger und schneller Antwort. »Mit Euren … wie vielen Männern?«
    »160.«
    »Die Goten aber zählen …«
    »20.000. 30.000. Wer weiß.«
    »Das ist absurd. Ihr seid ein Angeber.«
    »Begleitet mich.«
    Arbogast öffnete den Mund und verschloss ihn sogleich wieder. Als er ein amüsiertes
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