Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Titel: Kaiserkrieger 2: Der Verrat
Autoren: Dirk van Den Boom
Vom Netzwerk:
ausgeliefert, sollte ich Unheilvolles planen. Nehmt es als weitere Präsentation unserer technischen Errungenschaften.«
    Ehe Arbogast seinen Imperator von einer unüberlegten Entscheidung abbringen konnte, hatte Gratian bereits mit kaum verborgener Begeisterung seine Zustimmung gegeben. Dem General blieb nichts anderes übrig, als nach einem Zenturio zu brüllen, der sogleich mit zwei Dutzend Gardisten angetrabt kam.
    »Dann wollen wir mal!« Rheinberg half sowohl Gratian als auch Arbogast in das Fahrerhaus, ehe er selbst hinter dem Steuer Platz nahm. Dann hörte er, wie die Gardisten hinter ihm auf die leer geräumte Ladefläche rumpelten, sich auf den schmalen Bänken niederließen und dem gesicherten, nun aber verwaisten MG auf dem Dach über ihrem Imperator misstrauische Blicke zuwarfen.
    Rheinberg ließ den Motor an. Das Rütteln und Schütteln der schweren Dieselmaschine ließ den Wagen erzittern und Rheinberg bemerkte, wie sich die Finger des Kaisers unwillkürlich in die karge Polsterung der Sitzbank krallten. Er beschloss, sehr, sehr langsam zu fahren.
    »Wohin, geehrter General?«
    Arbogast starrte bleich aus der Windschutzscheibe und brauchte eine Weile, um Rheinberg schließlich den Weg zu weisen.
    Rheinberg löste die Handbremse. Der Lastwagen rollte butterweich an. In einer sorgfältigen Kurve zog der Kapitän das Gefährt langsam herum, bis es über die unebene, nur gestampfte »Hauptstraße« des Feldlagers von dannen rumpelte. Aus den Augenwinkeln sah Rheinberg, dass ihnen ein Trupp Kavalleristen folgte. Auf diesem Terrain würde er ihnen mit dem Laster niemals davonfahren können und Rheinberg dachte nicht einmal im Traum daran, es auch nur zu versuchen.
    Der Laster rumpelte durch das Haupttor, an dem die Wachen nicht wussten, ob sie ihren Kaiser im Führerhaus anglotzen oder sich eilig verbeugen sollten. Unter kargen Richtungsanweisungen Arbogasts erreichten sie ein Feld vor dem Lager, wo der Wagen zum Stillstand kam.
    Rheinberg drehte den Motor ab und sah Gratian auffordernd an.
    »Nun, Majestät?«
    Der Kaiser wirkte etwas bleich um die Nase, aber ansonsten war er guter Dinge. Die Geschwindigkeit konnte ihn nicht beeindruckt haben, da konnte jedes Pferd mithalten. Die Tatsache, aber dass der Wagen sich ohne Zugtier in Bewegung gesetzt hatte …
    »Und Ihr seid sicher, dass das keine Magie war?«, stellte Arbogast die bisher unausgesprochene Frage.
    »Magie, die so laut ist und stinkt?«, erwiderte Rheinberg. »Kommt, ich zeige Euch etwas!«
    Die Männer kletterten heraus und Rheinberg öffnete die Motorhaube. Gratian und Arbogast starrten verständnislos hinein.
    »Das ist eine Maschine, wir nennen sie einen Motor. Sie treibt die Räder des Wagens an, indem sie Alkohol verbrennt.«
    »Alkohol verbrennen?«
    »Zumindest so ähnlich«, gab Rheinberg zu. »Keine Magie jedenfalls. Von Menschen erfunden, von Menschen konstruiert und es benötigt Menschenhand, um es zu reparieren und funktionsfähig zu halten.«
    Gratian berührte einen der heißen Zylinder vorsichtig mit den Fingerspitzen.
    »Können wir so etwas bauen? Ich meine, nehmen wir an, ich stelle Euch die besten Handwerker meines Reiches zur Verfügung, und gebe Euch alle Materialien, die Ihr begehrt – könnten meine Leute das bauen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«, begehrte Gratian auf.
    »Uns fehlen die Werkzeuge, um die richtigen Werkzeuge zu bauen, die notwendig sind, um den Motor zu entwickeln. Aber wir können eine vergleichbare, einfachere Maschine bauen, die ebenfalls einen Wagen antreiben kann, oder ein Schiff. Wir nennen diese eine Dampfmaschine.«
    »In ihr verbrennt auch Alkohol?«
    »Holz. Oder Kohle. Sie arbeitet mit Wasserdampf.«
    »Dampf ?«
    Rheinberg nickte.
    »Und das könnten meine Leute bauen?«
    »Aus Bronze, ja. Wir könnten sie anleiten. Dann brauchen sie unsere Hilfe nicht mehr und sie können es alleine. Eure Galeeren würden unabhängig vom Wetter und mit höherer Geschwindigkeit die Meere beherrschen. Kein Pirat und kein Feind würde es wagen, Euch herauszufordern.«
    »Das Mittelmeer gehört uns und wer will den Rest«, schnaubte Arbogast, immer noch voller Zweifel.
    »Wenn die Vandalen Nordafrika erobern und Euch die Kornkammer nehmen, werdet Ihr anders urteilen.«
    Der General und Gratian sahen sich kurz an. »Wann soll das geschehen?«, fragte der Kaiser schließlich.
    »Es beginnt 429, es endet keine zehn Jahre später.«
    Erneut wechselten die beiden Männer Blicke. Sie wussten, welche katastrophalen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher