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Käufliche Liebe Band 1 (German Edition)

Käufliche Liebe Band 1 (German Edition)

Titel: Käufliche Liebe Band 1 (German Edition)
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Bettkante und steht nicht auf, als ich in das Zimmer trete und die Tür hinter mir schließe. Sein Gesicht ist verlebt, dicke Tränensäcke hängen unter seinen fahlblauen Augen. Er mustert mich und verzieht die fleischigen Lippen zu einem lüsternen Grinsen.

    „Ich bin Riordan“, informiere ich meinen Kunden, „wie meine Agentur ihnen sicher gesagt hat, mache ich keine Abartigkeiten und nur safe.“

    „Schon klar, Junge“, brummt der Dicke und stemmt sich hoch.

    Sein Bauch hebt sich leicht, seine Beine sind schlaff und auch von den Armen hängt lose Haut herunter. Ein Schauer läuft durch meinen Körper. Kein Lustschauer, wohlgemerkt. Der Kunde trägt edle Slipper, und auch seine teure Armbanduhr weist ihn als vermögenden Mann aus. Leider kann man Schönheit nicht kaufen.

    „Ich will dich ficken“, verkündet Fettwanst, dabei streift er die Feinripphose von den Hüften und steigt heraus. „Zieh dich aus.“

    In  diesen Fällen hilft nur eins: Augen zu und durch. Ich habe dafür einen Trick: ich ziehe mich hinter eine unsichtbare Wand zurück, phantasiere von meinem Traummann und blende die Wirklichkeit aus. Das funktioniert mal besser, mal schlechter. Hier wird es wahrscheinlich sehr schwierig werden.

    Ich schlüpfe schnell aus meinen Kleidern und schmiere mir selbst Gleitgel in die Spalte. Das Risiko, dass mein Kunde das vergisst, ist mir zu groß. Der Kerl sabbert fast bei meinem Anblick, und sein kleiner Schwanz steht hart empor. Hoffentlich geht es schnell.

    „Bück dich“, sagt mein Kunde heiser, „ich heiße Henry, falls du einen Namen stöhnen willst.“

    „Soll ich das denn?“, frage ich, während ich zum Bett gehe.

    „Nein, ich will dich vor dem Spiegel nehmen“, fordert Henry, wobei er sich seinen Harten massiert.

    Verdammt. Das gefällt mir gar nicht. Ich hasse es, wenn ein Kunde mich beobachtet, füge mich aber und laufe hinüber zu dem Spiegel, der über einer Kommode hängt. Dort beuge ich mich vor und lege meine Handflächen auf die hölzerne Oberfläche. Fleischige Hände packen mein Becken, und mit einem Ruck versenkt der Kunde seinen Schwanz in meinem Arsch. Es tut weh, obwohl er nicht groß ist, aber der Kerl ist unsensibel und nur auf seine eigene Lust konzentriert. Gut, dafür ist er Kunde, dennoch muss ich die Zähne zusammenbeißen um nicht schmerzvoll aufzustöhnen.

    „Stöhn für mich“, verlangt Henry, während er sich wie eine Dampframme in mich treibt.

    Ich schließe die Augen und stöhne gehorsam, wobei ich an einen kleinen, blonden Kerl denke. Mein Traumtyp. In diesem Moment ist er es, der mich fickt. Noch hat der Mann kein Gesicht, aber es reicht mir, an seine Locken zu denken und an seinen schmalen Körper, um das Elend hinter mir ertragen zu können.

    „Ja-ha“, keucht Henry.

    Seine Hüften zucken, das Rammen hat aufgehört. Ein Glück. Der Kerl hat in mir rumgestochert, als suche er etwas ohne zu wissen, wo sich dieses Teil aufhalten könnte. Endlich entfernt mein Kunde seinen Schwanz aus mir. Ich warte einen Moment bevor ich mich aufrichte, und blindlings zu meinen Klamotten laufe. Schnell ziehe ich mich an, schnappe mir meine Jacke und gehe zur Tür. Das finanzielle hat meine Agentur im Vorwege geregelt, ein echter Pluspunkt.

    „Warst geil, Riordan“, nuschelt der Kunde, „ich verlange nächstes Mal wieder nach dir.“

    Tu das, denke ich, bevor ich wortlos aus dem Zimmer verschwinde. Ich werde diesen Kunden auf keinen Fall noch mal bedienen, und wenn ich stattdessen Teller abwaschen muss.

     

    Ich laufe an dem schmierig grinsenden Portier vorbei, trete auf die Straße und atme tief durch. Normalerweise ist meine Klientel einigermaßen ansehnlich, dieser Kunde stellt wirklich eine Ausnahme dar. Ich ziehe das Handy aus der Hosentasche und wähle die Nummer der Agentur. Anita meldet sich nach dem zweiten Klingeln.

    „Nie wieder dieser Kunde“, knurre ich.

    Anita seufzt.

    „War er so schrecklich?“, fragt sie mitfühlend.

    Ich mag sie. Sie macht die Termine und ist gleichzeitig Kummerkasten für mich und die Kollegen.

    „Frag nicht“, sage ich.

    „Okay“, Anita lächelt, ich kann es an ihrer Stimme erkennen, „hast du noch Zeit für einen Kunden? Außer dir habe ich niemanden, und er hat ausdrücklich nach einem großen Dunkelhaarigen verlangt.“

    „Wie klang er?“

    „Nett“, sie kichert, „sehr nett und irgendwie schüchtern.“

    „Na gut, sag mir die Adresse“, gebe ich nach.

    Geld stinkt nicht, außerdem ist es
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