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Käufliche Liebe Band 1 (German Edition)

Käufliche Liebe Band 1 (German Edition)

Titel: Käufliche Liebe Band 1 (German Edition)
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Kissen. Die Geräusche sind durch meine plötzliche Blindheit sehr laut. Das Klacken einer Tube, die geöffnet wird. Zellophan reißt, Owen flucht leise. Etwas schmiegt sich kalt in meine Spalte. Ich verkrampfe mich und kneife die Arschbacken instinktiv zusammen.

    „Bleib locker“, flüstert Owen an meinem Ohr.

    Warmer Atem bläst über meinen Hals und Zähne fangen mein Ohrläppchen ein. Eine sehr empfindliche Stelle. Ich stöhne, eine Gänsehaut überzieht mich am ganzen Körper. Owen lacht leise und sein Finger durchdringt meinen engen Ring. Zuerst ist es merkwürdig, einen Fremdkörper in mir zu spüren. Als er tiefer stößt, entlädt sich ein Funkenregen vor meinen Augen.

    Unwillkürlich recke ich meinen Arsch empor und will mehr. Ins Kopfkissen sabbernd sehne ich mich jedem Stoß entgegen und begrüße den zweiten Finger freudig keuchend. Die Luft wird knapp. Ich drehe den Kopf und sauge frischen Atem in meine brennende Lunge. Ein weiterer Finger lässt mich zusammenzucken. Diesmal dauert es etwas, bis ich die Dehnung ertrage und als lustvoll empfinde. Dann gibt es kein Halten mehr.

    Ich bettle stöhnend um mehr und winde mich auf dem Laken, das Becken hochgereckt, schamlos meine Lust kundtuend. Als Owen die Finger durch seinen Schwanz ersetzt, bin ich schon auf dem Weg ins Reich der Sinne. Er könnte mir jetzt alles reinschieben, ich würde es genießen.

    Die Finger ins Bettzeug gekrallt fiebere ich dem Finale entgegen. Es kommt unerwartet, von Innen und so heftig, dass warmes Sperma bis zu meiner Brust schießt. Ich schreie das Zimmer zusammen und drücke meinen Hintern gegen Owens Becken. In meiner Erregung merke ich nur am Rande, wie er hinter mir zuckt und seinen Höhepunkt mit einem erstickten Stöhnen erlebt. Dann ist alles vorbei. Ich falle in mich zusammen, wie ein Soufflé bei einem kalten Lufthauch. Mein Atem fliegt und mein Herz macht Bockspringen.

    „War es gut?“, haucht Owen an meinem Ohr.

    „Wow“, ist alles, was ich hervorbringe.

    „Denk an die Abmachung“, flüstert mein Freund, zieht seinen Schwanz aus meinem Körper und rutscht vom Bett.

    Ich höre Kleidung rascheln, bin aber zu erledigt, um zu reagieren. Mein ganzes Ich hat sich aufgelöst und schwebt noch. Mein Arsch brennt, mein Herz stolpert und setzt eine Runde aus. Warme Lippen an meiner Wange. Ein Kuss.

    „Mach‘s gut“, raunt Owen.

     

    Diese Worte haften mir auch Tage später noch im Gedächtnis. War es ein Abschied? Wie hat Owen das gemeint? Ich traue mich nicht, ihn anzurufen und nachzufragen. Er meldet sich auch nicht, obwohl wir sonst fast täglich telefoniert haben. Es waren kleine Anrufe, in etwa wie: guckst du auch gerade Fußball? Sie fehlen mir, aber Owen fehlt mir noch mehr. Die Idee – sie war kacke. Ich weiß jetzt, dass mir Sex mit meinem Freund – einem Mann – gefällt, aber ich weiß auch, dass ich mehr als nur das will.

     

    Die Tage ziehen dahin. Eine Woche vergeht ohne ein Zeichen von Owen. Immer wieder greife ich zum Telefon, wähle seine Nummer, nur um dann lange auf das Display zu starren und es sein zu lassen. Was soll ich sagen? Ätschi-bätsch, ich bin verliebt? Langsam werde ich irre, und mein Studium leidet. Alles leidet, am meisten ich. Die Nahrungsaufnahme entwickelt sich zu einem Kampf zwischen Vernunft und Appetitlosigkeit. Es hat keinen Sinn, ich muss etwas tun.

     

    Die Agentur hat mir zugesichert, dass Owen kommen wird. Wieder sitze ich in einem Hotelzimmer, das ich mir eigentlich nicht leisten kann, und warte. Ein Bündel Geldscheine liegt neben mir auf dem Bett. Abgezählt. Meine ganzen Ersparnisse.

     

    Schritte auf dem Flur, die Tür schwingt auf.

    „Nein“, sagt Owen nur.

    „Bitte“, flüstere ich und springe auf.

    „Verdammt, Enzio“, knurrt mein Freund, kommt rein und schmeißt die Tür hinter sich ins Schloss.

    „Ich zahle“, mit zitternden Fingern hebe ich das Geldbündel hoch und zeige es ihm.

    „Du bist wahnsinnig“, Owen schreitet auf mich zu, nimmt das Bündel und wirft es achtlos in die Luft.

    In dem Regen aus Geldscheinen reißt er mich in seine Arme und küsst mich endlich. Wild und hart. Es stört mich nicht. Ich umschlinge ihn und tanze mit seiner Zunge. Kleidungsstücke werden fortgezerrt, irgendwo reißt eine Naht. Mir die Schuhe abstreifend öffne ich gleichzeitig Owens Jeans. Ungeduldig stößt er mich aufs Bett, befreit sich von dem Rest seiner Klamotten, dann mich.

    Er wirft sich auf mich und schnappt nach meinen Lippen,
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