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Kaeuflich

Kaeuflich

Titel: Kaeuflich
Autoren: Luca B Seger
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hatte den Luxus zu wählen.
    Damals, als er mit der Sache anfing, war er gerade mal sechzehn gewesen. Er fuhr immer mit dem Zug in die nächste große Stadt und bot sich am Bahnhof und in Kneipen an. Damals konnte er nicht wählen. Er nahm alles, was er kriegen konnte. Wenn er daran zurück dachte, schüttelte er sich. Die Preise waren auch ein Hohn gewesen. Dafür würde er sich heute nicht mal mehr auf den Hintern streicheln lassen!
    Er überlegte, ob er Marlenes Angebot annehmen sollte. Er war müde, aber ihm blieb der ganze Tag, um sich auszuruhen. Marlene war zwar anstrengend, weil sie so viel redete, aber eigentlich war es leicht verdientes Geld. Und das Extra lockte ihn.
    Leo streckte sich gemütlich auf der Couch aus. Er würde sie noch etwas zappeln lassen.
     

4.
    Marlene hatte ihn in ein teures Hotel bestellt. Sie konnte sich das leisten, genau wie sie sich ihn leisten konnte.
    Leo befand sich im Aufzug und betrachtete sich im Spiegel an der Seitenwand der Kabine. Er wusste, was den Kunden an ihm gefiel und half der Natur auch gerne mal etwas auf die Sprünge. So brachte zum Beispiel Wimperntusche seine hellblauen Augen erst richtig zum strahlen. Das blonde Haar trug er momentan etwas länger, es fiel fast bis auf die Schultern. Manchen gefiel das, andere hatten es schon kritisiert und energisch den alten Kurzhaarschnitt wieder herbei gewünscht. Leo musste bei dem Gedanken daran grinsen, wie ein Kunde ihm hundert Euro geboten hatte, nur damit er sein Haar wieder kürzen ließ.
     
    Marlene wartete bereits ungeduldig auf ihn. Kaum hatte er angeklopft, zog sie ihn auch schon herein. Den Begrüßungskuss bekam er auf die Wange, denn eine seiner festen Regeln war es, sich niemals auf den Mund küssen zu lassen.
    „Endlich!“, seufzte Marlene. „Ich dachte schon, du lässt mich sitzen.“ Streng sah sie Leo an.
    „Eine Frau wie dich würde ich niemals versetzen“, antwortete er überzeugend. „Was darf ich denn heute für dich tun?“
    Er roch schon das Badewasser, das sie eingelassen hatte. Dieses Hotel war für seine großzügigen Badewannen bekannt. „Ich dachte an dein spezielles Verwöhnprogramm“, sagte sie und zog ihn Richtung Bad, wobei sie begann, sein Hemd aufzuknöpfen.
    „Das mit der Spezialmassage?“, fragte er lächelnd und löste seinen Gürtel.
    „Das mit der ganz speziellen Spezialmassage“, sagte sie, und in ihren Augen konnte er die Vorfreude aufblitzen sehen.
     
    Marlene wand sich wohlig unter Leos geübten Händen. Ihre Haut war noch ganz warm und weich von dem Bad, das sie gemeinsam genossen hatten. Jetzt lag sie auf dem Bett und ließ sich von dem jungen Mann massieren, der vom Alter her ihr Sohn hätte sein können.
    Leo hatte einen Kurs besucht, um spezielle Massagetechniken zu erlernen.
    Marlene war völlig entspannt. Sie lag auf dem Rücken und öffnete nun einladend ihre nicht mehr ganz straffen Schenkel. Das Öl, das Leo benutze, war sündhaft teuer. Marlene bestellte es in einem Spezialgeschäft. Der Vorteil war, dass es die Schleimhäute nicht reizte, so dass Leo jetzt zu dem Teil der Massage kommen konnte, nach dem Marlene sich so gesehnt hatte.
    Sie schloss die Augen und stöhnte genießerisch, als Leo seine Finger an ihrer Scham entlang gleiten ließ. Diese spezielle Form der Vaginal- und Klitorismassage hatte er in einem Tantrakurs gelernt, und er hatte es nicht bereut, daran teilgenommen zu haben.
    Marlenes Körper schmolz geradezu dahin wie Eis in der Sonne. Leo kannte das schon. Marlene war eine von den Frauen, die durch diese Massageart in fast ekstatische Zustände fallen konnten. Schon sah er, wie ihr Unterleib anfing wellenartig zu zucken.
    Er ließ seine Finger ganz ruhig in ihr, bis sie ihn anflehte weiter zu machen. Er wusste, dass es sie quälte, auf den Orgasmus warten zu müssen, aber genau das war das Schöne daran. Wenn er sie jetzt schon kommen ließ, würde es nur halb so berauschend für sie sein.
    Er versuchte, sie mit Worten abzulenken, was ihm kaum gelang, obwohl seine Stimme ruhig, ja fast hypnotisch klang. Marlene streckte sich ihm fordernd entgegen. Sie ruckelte unruhig mit ihrem Unterleib und versuchte, sich selbst an ihm die Befriedigung zu verschaffen, die sie ersehnte. Aber Leo ließ es nicht zu.
    Frustriert fing sie an, ihn zu beschimpfen.
    Er lächelte sie wissend an. Sobald er wieder begann, ihre empfindlichen Stellen zu reiben, verwandelte sich das Schimpfen augenblicklich in brünstiges Stöhnen. Sie hatte sich absolut nicht mehr
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